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ASCHENURNEN.

Die etruskischen Aschenurnen des freien Stils findet
man in grosser Menge in den Gräbern des 3ten und
2ten Jahrh. v. Chr.; sie setzen also die künstlerische
Entwickelung an dem Punkte fort, wo die Grabmale-
reien aufhören. Szenen aus der griechischen Mytho-
logie, die bereits in den Grabmalereien des 4ten Jahrh.
anfangen sich geltend zu machen, überwiegen hier
die Szenen aus dem Leben oder dem Totenkult. Die
Mythen sind häufig missverstanden und die Bilder
daher schwer zu deuten. Die fetten Männer, die
auf dem Deckel der Urne ruhend dargestellt werden,
setzen teils den heimatlichen Realismus aus der Tomba
Golini teils hellenistische Traditionen fort, indem die
Charakteristik von schlaffem Fett an die spätgriechi-
schen Porträts erinnert (Vgl. Antik-Katalog Tillaeg Nr.
597 b.).

H. 295 (H. I. N. 58). ASCHENURNE. Alabaster.
H. 0,86. Die Vorderseite ist mit einem Relief ge-
schmückt. Auf der Erde sitzt eine halbnackte Frau.
Hinter ihr hält eine geflügelte Lasa mit einer Hand
ein Pferd; in der anderen Hand hat sie eine Schrift-
rolle. Sie ist mit der gewöhnlichen langärmeligen
Tracht bekleidet. Auf jeder Seite zieht ein junger
Krieger sein Schwert, und die halbnackte Frau scheint
 
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