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Das Helbig Museum.
Auf der Oberseite des Karnieses ist eine Vertiefung
in die ein Gitter wie H. 254, vielleicht sogar dasselbe
Stück eingelassen gewesen ist. Der grosse Wulst unten
ist hohl und war auf jeder Seite durch eine Klammer
auf dem darunterliegenden Ziegel befestigt. Die Spuren
zeigen, dass das ganze Gesims mit einer Neigung
nach rechts angebracht war. In Cerveteri gefunden,
wo es dem grösseren Tempel aus dem 5ten Jahrh. v.
Ghr. angehört hat. Der Stil ist jedoch jünger, aus dem
4ten Jahrh., und deutet auf eine Erneuerung der
Terrakottaverkleidung hin. Vgl. Lily Ross Taylor:
Local cults in Etruria S. 116.
Im Museo Papa Giulio zu Rom sind mehrere Ge-
simse dieser Art von einem Tempel bei Falerii.
Wiegand: N. C. G. Tat. 173.
H. 254 (H. I. N. 73). GITTER. T.
H. 0,56, Er. 0,78. Der Stil scheint von der Bronze-
technik beeinflusst zu sein. Die zarten Formen eignen
sich weniger zur Ausführung in gebranntem Ton als in
Metall.
Das Motiv eines Gitters, das von einer geflügelten
weiblichen Figur ausgeht, ist sicher griechisch; doch
die unorganische, nicht leicht verständliche Art, wie
die Figur an oder auf dem Gitter angebracht, ist ganz
etruskisch. An der geflügelten Figur selber sind ein
Teil des Bauches und der Schenkel sowie die Finger
der linken Hand erneuert. Dagegen ist die untere
Hälfte der Figur in vortrefflichem Zustand.
Von den Farben ist ein Teil erhalten. Die geflü-
gelte Figur hat rotes Gesicht, braunes Haar, gelben
Schmuck, rote Flügel und einen dunkelroten Mantel
mit Gürtel. Oben waren da ursprünglich drei gabel-
Das Helbig Museum.
Auf der Oberseite des Karnieses ist eine Vertiefung
in die ein Gitter wie H. 254, vielleicht sogar dasselbe
Stück eingelassen gewesen ist. Der grosse Wulst unten
ist hohl und war auf jeder Seite durch eine Klammer
auf dem darunterliegenden Ziegel befestigt. Die Spuren
zeigen, dass das ganze Gesims mit einer Neigung
nach rechts angebracht war. In Cerveteri gefunden,
wo es dem grösseren Tempel aus dem 5ten Jahrh. v.
Ghr. angehört hat. Der Stil ist jedoch jünger, aus dem
4ten Jahrh., und deutet auf eine Erneuerung der
Terrakottaverkleidung hin. Vgl. Lily Ross Taylor:
Local cults in Etruria S. 116.
Im Museo Papa Giulio zu Rom sind mehrere Ge-
simse dieser Art von einem Tempel bei Falerii.
Wiegand: N. C. G. Tat. 173.
H. 254 (H. I. N. 73). GITTER. T.
H. 0,56, Er. 0,78. Der Stil scheint von der Bronze-
technik beeinflusst zu sein. Die zarten Formen eignen
sich weniger zur Ausführung in gebranntem Ton als in
Metall.
Das Motiv eines Gitters, das von einer geflügelten
weiblichen Figur ausgeht, ist sicher griechisch; doch
die unorganische, nicht leicht verständliche Art, wie
die Figur an oder auf dem Gitter angebracht, ist ganz
etruskisch. An der geflügelten Figur selber sind ein
Teil des Bauches und der Schenkel sowie die Finger
der linken Hand erneuert. Dagegen ist die untere
Hälfte der Figur in vortrefflichem Zustand.
Von den Farben ist ein Teil erhalten. Die geflü-
gelte Figur hat rotes Gesicht, braunes Haar, gelben
Schmuck, rote Flügel und einen dunkelroten Mantel
mit Gürtel. Oben waren da ursprünglich drei gabel-