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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 6.1885

DOI Heft:
Nr. 3-4
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Wiedemann, Alfred: Die saitischen Monumente des Vatikans
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https://doi.org/10.11588/diglit.12264#0134
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Die saitischen Monuments des Vatikans.

7. Knieende anbetende Statue mit einem Naos mit dem Bilde des Osiris. Die Inschriften
finden sicb auf der Basis, in einer nach recbts und links àuseinander laufenden Zeile um
dieselbe und in zwei durcb keinen Theilstrich getrennten Vertikalzeilen, welche gegen die
Mitte des Textes hin in eine Zeile tibergeben, auf der Rttckseite der Statue.

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1 11 h.

Diesen Texten zufolge baben wir in dieser Statue ein Bild desselben Ne-/t-Hor-heb vor
uns, dem der an dritter Stelle besprocbene Sarkophag angehbrte.

8. Hockende Statue, wabrscbeinlich aus der saitiscben Période. Die ziemlicb nacbliissig
eingegrabene Inscbrift befindet sicb in drei Vertikalzeilen vorn auf dem Gewande : I A

□ q

Intéressant ist auf dieser Statue das Amt des Aâa als eines Vorstebers der Pferde.
Ein âbnlicber Titel erscheint bereits zur Zeit der 18. Dynastie unter den Bezeichnungen des
Ai, eines der bocbsteu Beamteu unter den hàretisehen Konigen. Spâter ftthren denselben zwei
Sohne Ramses II. (Champ., Mon., III, pl. 215) und aucb sonst (z. B. Stèle Berlin, Nr. 7271,
7290) fiuden wir ibn gerade bei den voruebmsten Wiirdetràgern. Die bobe Stellung eiues solchen
Gestïïtvorstebers erklart sicb aus dem boben Anseheu, in welchem nacb inscbriftlicben Zeug-
nissen (z. B. Pianchi-Stele, 1. 58 ff.) das Pferd bei den Aegyptern stand, und daraus, dass
dasselbe einen Hauptausfubrartikel des Landes nacb Asien bin bildete (I K6n. 10, 28;
II Chron. 1, 16; vgl. Wibdemann, Handbuch der ag. Geschichte, S. 16 f.), die Erbaltung guter
Gestiite und eine sorgsame Beaufsichtigung derselben demnach eine Lebensfrage flir diesen
Zweig des agyptiscben Exportbandels bilden musste.

Bonn, den 20. November 1884.

Dr. Alfred Wibdemann.
 
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