XXXIX. —
EINE FORMEL DER DEMOTISCHEN HEIRATSJKONTRAKTE
Zu den Wendungen, mit welchen der Frau das Besitzrecht ihrer Mitgift garan-
tiert wird, gehôrt auch in manchen Ehevertrâgen1 die Formel :
mt-t p-w si
'nk p-w sj}fî
Ich hatte den ungefâhren Sinn zweifelnd durch « du bist ihr Besitzer (?), ich bin
ihrVerwahrer (?) » wiedergegeben, aber erst jetzt hat mir der Pap. Heidelberg 701 die
richtige Lesung und damit auch die richtige Auffassung dieser Wendung erschlossen3.
Der Heidelberger Text schreibt si deutlich mit dem Gôtterdeterminativ, lâsst also
keinen Zweifel daran, dass wir hier den Namen der Schicksalsgottheit ^mç' vor uns
haben3. Sh f aber ist nichts Anderes als das alte ® "l'OÊL^ hsf « abwehrcn, bestrafen »
mit der auch durch das koptische ctoiyq bezeugten Metathesis von s und h\ Das i der
Varianten (= ôj) deutet vielleicht den Yokal ô von ccoujq an, ebenso wie das h auf die
koptische Wiedergabe ig hinweist. Das Determinativ des Schlechten ist nun verstand-
lich7. Die Ûbersetzung lautet demnach :
« Du (Frau) bist ihr (se. der Mitgift) Schicksal,
ich (Mann) bin ihr Abwehrer»,
d. h. « du hast die Verfùgung uber deine Mitgift, ich will sie schûtzen ».
XL. — DIE WENDUNG lW N JJI
Sie findet sich hâufig in demotischen Kontrakten und zwar stets in der Verbin-
dung nœ Aruren Acker mit ihren V n hi. Griffith (P.S.B.A., XXIII, S. "299)
iibersetzt die letztere Wendung « size of measurement » und vermutet » the expres-
sion might be interpreted to mean the right to « its équivalent in size», i. e. in case
the boundaries were disturbed bv the inondation or otherwise, and the pièce of land
actuallv described in the contract were destroyed, or altered, or taken by the sove-
reign for other purposes. »
Die wahre Bedeutung des Ausdrucks glaube ich ans den folgenden beiden Stellen :
1. Pap. Bibl. Nat. 230; Strassburg 43 ; Heidelberg 701.
2. Var. sihf, Pap. Strassburg 43; Pap. Heidelberg 701.
3. Rkvili.outs (Reçue égypt., IV/Tafel24) Erklàrung ist unmôglich. uji « messen » wird in ptolemâischen
Texten stets anders geschrieben. und das Determinativ hinter einem Yerbum « schreiben » wàre recbt seltsam.
4. S. Demot. Stutlien, 1, p. 57*, und Griffith, Magical Papyri, S. 26, Anm.
5. Auch in Strassburg 43 vermag ich dièse Schreibung jetzt zu erkennen.
6. Setiik, Verbum, I, § 256.
7. Welches Determinativ Pap. Bibl. N;it. 236 steht, ist natûrlich nach einer Revilloutscben Copie niefit
festzustellen. 1—""
8. Pap. Kairo 30630. 6.
EINE FORMEL DER DEMOTISCHEN HEIRATSJKONTRAKTE
Zu den Wendungen, mit welchen der Frau das Besitzrecht ihrer Mitgift garan-
tiert wird, gehôrt auch in manchen Ehevertrâgen1 die Formel :
mt-t p-w si
'nk p-w sj}fî
Ich hatte den ungefâhren Sinn zweifelnd durch « du bist ihr Besitzer (?), ich bin
ihrVerwahrer (?) » wiedergegeben, aber erst jetzt hat mir der Pap. Heidelberg 701 die
richtige Lesung und damit auch die richtige Auffassung dieser Wendung erschlossen3.
Der Heidelberger Text schreibt si deutlich mit dem Gôtterdeterminativ, lâsst also
keinen Zweifel daran, dass wir hier den Namen der Schicksalsgottheit ^mç' vor uns
haben3. Sh f aber ist nichts Anderes als das alte ® "l'OÊL^ hsf « abwehrcn, bestrafen »
mit der auch durch das koptische ctoiyq bezeugten Metathesis von s und h\ Das i der
Varianten (= ôj) deutet vielleicht den Yokal ô von ccoujq an, ebenso wie das h auf die
koptische Wiedergabe ig hinweist. Das Determinativ des Schlechten ist nun verstand-
lich7. Die Ûbersetzung lautet demnach :
« Du (Frau) bist ihr (se. der Mitgift) Schicksal,
ich (Mann) bin ihr Abwehrer»,
d. h. « du hast die Verfùgung uber deine Mitgift, ich will sie schûtzen ».
XL. — DIE WENDUNG lW N JJI
Sie findet sich hâufig in demotischen Kontrakten und zwar stets in der Verbin-
dung nœ Aruren Acker mit ihren V n hi. Griffith (P.S.B.A., XXIII, S. "299)
iibersetzt die letztere Wendung « size of measurement » und vermutet » the expres-
sion might be interpreted to mean the right to « its équivalent in size», i. e. in case
the boundaries were disturbed bv the inondation or otherwise, and the pièce of land
actuallv described in the contract were destroyed, or altered, or taken by the sove-
reign for other purposes. »
Die wahre Bedeutung des Ausdrucks glaube ich ans den folgenden beiden Stellen :
1. Pap. Bibl. Nat. 230; Strassburg 43 ; Heidelberg 701.
2. Var. sihf, Pap. Strassburg 43; Pap. Heidelberg 701.
3. Rkvili.outs (Reçue égypt., IV/Tafel24) Erklàrung ist unmôglich. uji « messen » wird in ptolemâischen
Texten stets anders geschrieben. und das Determinativ hinter einem Yerbum « schreiben » wàre recbt seltsam.
4. S. Demot. Stutlien, 1, p. 57*, und Griffith, Magical Papyri, S. 26, Anm.
5. Auch in Strassburg 43 vermag ich dièse Schreibung jetzt zu erkennen.
6. Setiik, Verbum, I, § 256.
7. Welches Determinativ Pap. Bibl. N;it. 236 steht, ist natûrlich nach einer Revilloutscben Copie niefit
festzustellen. 1—""
8. Pap. Kairo 30630. 6.