gleich mit den bereits beschriebenen Profilen
keine neuen Ergebnisse. Immer wieder aber machte
Gumpert die gleichen Beobachtungen: drei ver-
schiedene artefaktführende Schichten mit unter-
schiedlicher Verbreitung, mit zahlreichen Holz-
kohleanreicherungen und die oberste mit einer
Reihe verschiedengroßer Gruben, deren flächen-
mäßige Verteilung für die Felder 1—9 und 17—
19 in einem Plan festgehalten wurde (Taf. 5).
Von den insgesamt 17 Gruben konnten jedoch
nur einige vollständig untersucht werden. Sie
waren rundoval bis nierenförmig mit Ausmaßen
von 4—5m Länge, 2,5—4m Breite und einer
Tiefe von 1—1,6 m unter der Geländeoberfläche.
Zugänge zu diesen Gruben lagen nach den Be-
obachtungen fast immer an einer der Schmalsei-
ten, von wo sie sich entweder in leichtem Ge-
fälle zur Grubensohle hinzogen oder stufenför-
mig abgesetzt waren. Die übrigen Grubenwände
waren meist sehr steil eingetieft. Nach Ansicht
Gumperts handelt es sich dabei um Wohngru-
ben, über denen zeitähnliche Dachkonstruktio-
nen zu ergänzen wären 19.
Häufig waren in die Grubensohlen, meist in ei-
ner Ecke oder in der Nähe des Randes, Feuer-
stellen eingetieft. Der Charakter solcher Anla-
gen, die auch außerhalb der Wohngruben vor-
kamen, wurde stets durch die z. T. sehr starke
Konzentration von Holzkohleresten erwiesen. In
der Regel lagen sie in muldenförmigen Gruben
von 1—2m oberem Randdurchmesser und in
einer Tiefe von 0,9—1,75 m unter der Gelände-
oberfläche. Drei Feuerstellen der Kulturschicht I,
nämlich F 17, F 18 und F 33 (Taf. 5, Feld 4 u. 7)
besaßen annähernd ringförmige Steinsetzungen
von circa 1,5 m Durchmesser. In anderen Fällen
war weder eine Grube noch eine Steinlage zu
beobachten. Insgesamt zählte Gumpert für die
Kulturschicht I 32 Feuerstellen, davon 26 in Mul-
den, 3 mit Steinsetzungen und 3 einfache. In
der Kulturschicht II waren es 3 muldenförmige
und 1 einfache, und in der Kulturschicht III fehl-
ten echte Feuerstellen völlig, obwohl zahlreiche
Holzkohlenreste festgestellt wurden.
Kleinere Gruben ohne solche Feuerreste wurden
als Vorrats- oder Kellergruben (K 1—K 9) in-
terpretiert. Interessant war unter ihnen vor al-
lem die Grube K 9, die zu der Kulturschicht II
gerechnet wurde. Sie war von der Oberkante her
in die Lehmbank eingetieft und mit demselben
Lehm verfüllt. Lediglich die Wände waren mit
kopfgroßen Kalkbrocken ausgelegt. Die Kultur-
schicht I lag flach darüber.
Mehrfach konnten auch Silexschlagplätze be-
obachtet werden. Ein solcher Werkplatz der Kul-
turschicht I lag im Feld 3. Zwei andere Schlag-
plätze waren mit Feuerstellen verknüpft: der be-
reits erwähnte bei der Feuerstelle F 20 im Feld
17 und ein zu Kulturschicht II gehörender bei
F 31 im Feld 29.
In der Südostecke von Feld 4 konnte eine ebene,
annähernd rechteckige Steinpflasterung freige-
legt werden, die nur wenige größere, über ihre
Oberfläche aufragende Steine einschloß. Ähnli-
che, aber wesentlich kleinere und weniger mar-
kante Pflasterungen wurden in den Feldern 3
und 5 festgestellt. Ausdrücklich hob Gumpert
den Unterschied zu einfachen Steinhaufen her-
vor, wie er einen im südöstlichen Teil des Fel-
des 3 gefunden hatte. In diesen Steinhaufen sah
er die bei Anlage der Gruben ausgehobenen und
zusammengeworfenen Kalksteine.
Die von Gumpert beschriebenen anstehenden Mas-
senkalke" scheinen allerdings im Gegensatz zu den
Plattenkalken an keiner Stelle wirklich aufge-
schlossen gewesen, sondern in Analogie zu Stein-
brüchen der Umgebung und aus dem Verwitte-
rungsschutt erschlossen worden zu sein.
DER FUNDSTOFF IN DER SICHT GUMPERTS
Nehmen in den Aufzeichnungen Gumperts die
stratigraphischen Beobachtungen nur sehr gerin-
gen Raum ein, so ist die Vorlage des Fundgutes,
insbesondere des Silexmaterials, und seine Inter-
pretation umso umfangreicher. Wie im voran-
gehenden der stratigraphische Befund aus der
19) Sicherlich spielten dabei die zu jener Zeit insbesondere von Radig (W. Radig, Der Wohnbau im jungstein-
zeitlichen Deutschland. Mannus Bibliothek 43 (1930), 49 ff.) und Buttler u. Haberey (W. Buttler u. W. Ha-
berey, Die Bandkeramische Ansiedlung bei Köln-Lindenthal. Römisch-Germanische Forschungen 11 (1936),
34 ff.) vorgetragenen Ideen von den bandkeramischen Grubenwohnungen und Kurvenbauten eine bedeutende
Rolle.
20) K. Gumpert, a. a. O. 1936 (d), 103. — Ders., a. a. O. 1942, 40.
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keine neuen Ergebnisse. Immer wieder aber machte
Gumpert die gleichen Beobachtungen: drei ver-
schiedene artefaktführende Schichten mit unter-
schiedlicher Verbreitung, mit zahlreichen Holz-
kohleanreicherungen und die oberste mit einer
Reihe verschiedengroßer Gruben, deren flächen-
mäßige Verteilung für die Felder 1—9 und 17—
19 in einem Plan festgehalten wurde (Taf. 5).
Von den insgesamt 17 Gruben konnten jedoch
nur einige vollständig untersucht werden. Sie
waren rundoval bis nierenförmig mit Ausmaßen
von 4—5m Länge, 2,5—4m Breite und einer
Tiefe von 1—1,6 m unter der Geländeoberfläche.
Zugänge zu diesen Gruben lagen nach den Be-
obachtungen fast immer an einer der Schmalsei-
ten, von wo sie sich entweder in leichtem Ge-
fälle zur Grubensohle hinzogen oder stufenför-
mig abgesetzt waren. Die übrigen Grubenwände
waren meist sehr steil eingetieft. Nach Ansicht
Gumperts handelt es sich dabei um Wohngru-
ben, über denen zeitähnliche Dachkonstruktio-
nen zu ergänzen wären 19.
Häufig waren in die Grubensohlen, meist in ei-
ner Ecke oder in der Nähe des Randes, Feuer-
stellen eingetieft. Der Charakter solcher Anla-
gen, die auch außerhalb der Wohngruben vor-
kamen, wurde stets durch die z. T. sehr starke
Konzentration von Holzkohleresten erwiesen. In
der Regel lagen sie in muldenförmigen Gruben
von 1—2m oberem Randdurchmesser und in
einer Tiefe von 0,9—1,75 m unter der Gelände-
oberfläche. Drei Feuerstellen der Kulturschicht I,
nämlich F 17, F 18 und F 33 (Taf. 5, Feld 4 u. 7)
besaßen annähernd ringförmige Steinsetzungen
von circa 1,5 m Durchmesser. In anderen Fällen
war weder eine Grube noch eine Steinlage zu
beobachten. Insgesamt zählte Gumpert für die
Kulturschicht I 32 Feuerstellen, davon 26 in Mul-
den, 3 mit Steinsetzungen und 3 einfache. In
der Kulturschicht II waren es 3 muldenförmige
und 1 einfache, und in der Kulturschicht III fehl-
ten echte Feuerstellen völlig, obwohl zahlreiche
Holzkohlenreste festgestellt wurden.
Kleinere Gruben ohne solche Feuerreste wurden
als Vorrats- oder Kellergruben (K 1—K 9) in-
terpretiert. Interessant war unter ihnen vor al-
lem die Grube K 9, die zu der Kulturschicht II
gerechnet wurde. Sie war von der Oberkante her
in die Lehmbank eingetieft und mit demselben
Lehm verfüllt. Lediglich die Wände waren mit
kopfgroßen Kalkbrocken ausgelegt. Die Kultur-
schicht I lag flach darüber.
Mehrfach konnten auch Silexschlagplätze be-
obachtet werden. Ein solcher Werkplatz der Kul-
turschicht I lag im Feld 3. Zwei andere Schlag-
plätze waren mit Feuerstellen verknüpft: der be-
reits erwähnte bei der Feuerstelle F 20 im Feld
17 und ein zu Kulturschicht II gehörender bei
F 31 im Feld 29.
In der Südostecke von Feld 4 konnte eine ebene,
annähernd rechteckige Steinpflasterung freige-
legt werden, die nur wenige größere, über ihre
Oberfläche aufragende Steine einschloß. Ähnli-
che, aber wesentlich kleinere und weniger mar-
kante Pflasterungen wurden in den Feldern 3
und 5 festgestellt. Ausdrücklich hob Gumpert
den Unterschied zu einfachen Steinhaufen her-
vor, wie er einen im südöstlichen Teil des Fel-
des 3 gefunden hatte. In diesen Steinhaufen sah
er die bei Anlage der Gruben ausgehobenen und
zusammengeworfenen Kalksteine.
Die von Gumpert beschriebenen anstehenden Mas-
senkalke" scheinen allerdings im Gegensatz zu den
Plattenkalken an keiner Stelle wirklich aufge-
schlossen gewesen, sondern in Analogie zu Stein-
brüchen der Umgebung und aus dem Verwitte-
rungsschutt erschlossen worden zu sein.
DER FUNDSTOFF IN DER SICHT GUMPERTS
Nehmen in den Aufzeichnungen Gumperts die
stratigraphischen Beobachtungen nur sehr gerin-
gen Raum ein, so ist die Vorlage des Fundgutes,
insbesondere des Silexmaterials, und seine Inter-
pretation umso umfangreicher. Wie im voran-
gehenden der stratigraphische Befund aus der
19) Sicherlich spielten dabei die zu jener Zeit insbesondere von Radig (W. Radig, Der Wohnbau im jungstein-
zeitlichen Deutschland. Mannus Bibliothek 43 (1930), 49 ff.) und Buttler u. Haberey (W. Buttler u. W. Ha-
berey, Die Bandkeramische Ansiedlung bei Köln-Lindenthal. Römisch-Germanische Forschungen 11 (1936),
34 ff.) vorgetragenen Ideen von den bandkeramischen Grubenwohnungen und Kurvenbauten eine bedeutende
Rolle.
20) K. Gumpert, a. a. O. 1936 (d), 103. — Ders., a. a. O. 1942, 40.
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