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Reisch, Ludwig; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Mitarb.]
Der vorgeschichtliche Hornsteinabbau bei Lengfeld, Ldkr. Kelheim und die Interpretation "grobgerätiger" Silexindustrien in Bayern — Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Band 29: Kallmünz, Opf.: Lassleben, 1974

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.74370#0053
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artigen Gerätes (Taf. 59, 10). Die Spitze ist eben-
falls abgebrochen. An der Vorderkante befindet
sich eine breite muldenförmige Kerbe mit in-
tensiven Schnitt- bzw. Hackspuren quer zur
Längsrichtung des Hornzapfens.
26 unbearbeitete Knochen und -fragmente
Sammlung Gumpert 26
Aus dem spärlichen Knochenmaterial lassen sich
folgende Tierarten nachweisen:
Sus scrofa
Wildschwein
Cervus elaphus
Edelhirsch

1 Caninus mandibularis

1 Frontale (Fragm., männl.)
1 linker Calcaneus ) vom gleichen
1 Os tarsale (III) j Fundpunkt
1 rechter Metatarsus

Bovide 1 Radius-Ulna (Fragm.)
Rind

Dazu kommen zwei weitere Knochenreste, die
aus dem Bereich des Oberbodens stammen und
deren Zugehörigkeit zu den übrigen Funden nicht
gesichert ist:
Felis silvestris? 1 linker Femur (Fragm.)
Wild(?)-Katze
Bovide 1 linker Metatarsus (juvenil)
Rind

Weitere Knochenreste, darunter Fragmente von
zwei Humeri, einem Femur, einem Schädeldach
und verschiedenen Röhrenknochen können nicht
bestimmten Tierarten zugewiesen werden.

KERAMIK

15 Stücke
Keramische Reste liegen nur in geringer Zahl
und in sehr schlechtem Erhaltungszustand vor.
Die meisten Stücke sind so klein und untypisch,
daß sie keine nähere Bestimmung zulassen.
1 Randscherben (Taf. 56, 5)
Sammlung Gumpert 1
Ein hellbrauner, gut gebrannter, körnig gemager-
ter Randscherben gehörte wohl zu einem Gefäß
mit leicht trichterförmiger Mündung. Parallel
zum Rand laufen fünf Rillen, von denen die
oberste zusätzlich mit annähernd dreieckigen Ein-
drücken gesäumt ist.
3 verzierte Wandscherben (Taf. 56, 4. 6—7)
Sammlung Gumpert 2
Grabung 1968—69 1
Zwei kleine Scherben aus grauem, mit feinem
glimmerhaltigem Sand gemagertem Ton stam-
men möglicherweise vom gleichen Gefäß. Ob-
wohl die Oberfläche stark verwaschen ist, sind
die Reste einer feinen Verzierung erkennbar. Die
Außenseite des einen (Taf. 56, 7) ist bedeckt mit
einem Linienmuster aus feinen, hintereinander

gesetzten Einstichen, die wahrscheinlich mit ei-
nem vierzinkigen Kamm hergestellt wurden. Der
zweite Scherben zeigt ein ganz ähnliches Muster,
doch ist bei ihm in der Mitte ein etwa 8 mm
breites Band freigeblieben, das auf einer Seite
durch eine Linie aus tieferen, dicht hintereinan-
der gesetzten Einstichen begrenzt wird (Taf. 56,
6). Ein sehr kleines, drittes Fragment aus schwar-
zem, außen rotbraunem, glimmerhaltigem und
grob gemagertem Ton trägt Reste einer kräfti-
gen Linienverzierung (Taf. 56, 4). Eine gerade
und eine stark gekrümmte Rille sind noch zu er-
kennen.
11 einfache Scherben (Taf. 56, 8)
Sammlung Gumpert 4
Grabung 1968—69 7
Unter den übrigen Scherben ist noch ein dicker,
stark gewölbter Scherben bemerkenswert, der
von einem schlecht gebrannten, brüchigen Ge-
fäß aus wohl organisch gemagertem Ton stammt
(Taf. 56, 8). Innen- und Außenseite tragen einen
hellbeigen Überzug, während der Kern schwarz
ist.

HOLZKOHLEN

Gumpert konnte bei seinen Grabungen zahlrei-
che Holzkohlen bergen, die von E. Hofmann,
Wien, bearbeitet worden sind 198. Insgesamt wur-

den 68 Proben untersucht. Drei davon ließen
keine Bestimmung zu; in fünf anderen dagegen
konnten je zwei verschiedene Holzarten nach-

198) E. Hofmann in K. Gumpert, a. a. O. Manuskript, 179 ff.

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