unterschiedlicher Hornsteinqualität und mit we-
nigen oder einzelnen Abschlagnegativen gezählt,
die den Eindruck erwecken, als sei mit Hilfe ei-
niger Abschläge das Material geprüft und dann,
weil für den gewünschten Zweck ungeeignet, ver-
worfen worden.
Eine dritte Gruppe, die, da sie nicht sicher ge-
gen die letzte abgegrenzt werden kann, hier mit-
angeführt wird, umfaßt Formen, in denen man
mit großer Wahrscheinlichkeit unfertige oder
mißglückte bifaziale Geräte (Kerngeräte), aller-
dings in sehr unterschiedlichen Stadien, sehen
darf. Nur bei wenigen Stücken ist die Formge-
bung so deutlich, daß man erkennen kann, wel-
cher bestimmte Typ angestrebt worden war. So
gibt es zweifellos einige Spitzenhalbfabrikate
(Taf. 33, 1; 34, 1—2; 35, 1—3. 5) und Fragmente
von solchen (Taf. 37, 7): Grob behauene Silex-
stücke, die in etwa die Form einer Spitze auf-
weisen, deren bifaziale Bearbeitung aber bereits
in einem noch sehr rohen Frühstadium einge-
stellt worden war. Andere Stücke (Taf. 33, 2;
34, 3; 35, 4. 6; 36, 1—2) und eine Reihe von wei-
teren Fragmenten (Taf. 37, 1—6) lassen sich rela-
tiv zwanglos anschließen. Man kann sich vorstel-
len, daß das aus einer sehr flachen Silexknolle
hergestellte Stück der Taf. 35, 2 bei weiterer Be-
arbeitung eine jener Pfeilspitzen ergeben hätte,
wie sie aus spätneolithischen Fundverbänden be-
kannt sind und die häufig auf beiden Seiten noch
Rindenreste tragen. Bei anderen Stücken wie den
barrenförmigen (Taf. 38, 1—2; 40, 1—2) könnte
eher eine Sichel oder ein messerartiges Gerät an-
gestrebt worden sein, doch für die Masse der
Stücke kommt man über die allgemeine Bezeich-
nung Halbfabrikat kaum hinaus, ohne in das
Gebiet der Spekulation zu geraten.
d. Schlagsteine
82 Stück (Taf. 50) Sammlung Gumpert 75
Grabung 1968—69 7
Eine größere Anzahl von Kernsteinen und Kern-
artigen zeigen Arbeitsspuren, die auf eine sekun-
däre Verwendung als Schlagsteine schließen las-
sen. Meist handelt es sich dabei um längliche,
walzenförmige oder flache Stücke (Taf. 50, 2—
5), deren Enden oder Kanten teilweise sehr stark
vernarbt oder ausgesplittert sind. Seltener wur-
den natürlich entstandene Trümmerstücke geeig-
neter Form und Größe verwendet. Eine beson-
dere Zurichtung scheint aber in keinem Falle er-
folgt zu sein.
ANDERE GESTEINE
Neben der Masse der Hornsteine treten im Leng-
felder Fundgut in geringer Anzahl (61 Stücke)
auch andere verwendete Gesteine auf. In erster
Linie handelt es sich dabei um Gerölle, die mög-
licherweise am Ort selbst oder doch in seiner
nächsten Umgebung, etwa in den Schotterkör-
pern der Donauterrassen, aufgelesen werden konn-
ten: Radiolarite, Quarze, Quarzite und quarzi-
tische Sandsteine. Dazu kommen noch einige si-
cherlich ortsfremde Felsgesteine.
RADIOLARITE
7 Stücke (Taf. 51)
Ganz vereinzelt kommen im Material der Samm-
lung Gumpert geschlagene Radiolaritgerölle von
roter bis gelbroter, in einem Falle auch grüner
Farbe vor.
1 Schaber (Taf. 51, 2) Sammlung Gumpert 1
Ein hochrückiger kleiner Abschlag aus einem Ge-
röll trägt an einer Kante eine leicht konvexe,
halbsteile Schaberkante, während am Rücken die
Geröllrinde teilweise erhalten ist.
5 Kernartige (Taf. 51, 1. 3)
Sammlung Gumpert 5
Mehrere mittelgroße bis kleine Gerölle tragen
eine bifaziale grobe Zurichtung, die ihnen ein
chopping-tool-artiges Aussehen verleiht (Taf. 51,
1).
1 Schlagstein Sammlung Gumpert 1
Ein kernartiges behauenes Geröll ist an einer
Kante stark vernarbt, was auf eine sekundäre
Verwendung als Schlagstein schließen läßt.
QUARZ-, QUARZIT- UND SANDSTEIN-
GEROLLE
50 Schlagsteine und -fragmente (Taf. 52—54)
Sammlung Gumpert 11
Grabung 1968—69 39
Vor allem bei den Grabungen 1968—69 konnte
— 44 —
nigen oder einzelnen Abschlagnegativen gezählt,
die den Eindruck erwecken, als sei mit Hilfe ei-
niger Abschläge das Material geprüft und dann,
weil für den gewünschten Zweck ungeeignet, ver-
worfen worden.
Eine dritte Gruppe, die, da sie nicht sicher ge-
gen die letzte abgegrenzt werden kann, hier mit-
angeführt wird, umfaßt Formen, in denen man
mit großer Wahrscheinlichkeit unfertige oder
mißglückte bifaziale Geräte (Kerngeräte), aller-
dings in sehr unterschiedlichen Stadien, sehen
darf. Nur bei wenigen Stücken ist die Formge-
bung so deutlich, daß man erkennen kann, wel-
cher bestimmte Typ angestrebt worden war. So
gibt es zweifellos einige Spitzenhalbfabrikate
(Taf. 33, 1; 34, 1—2; 35, 1—3. 5) und Fragmente
von solchen (Taf. 37, 7): Grob behauene Silex-
stücke, die in etwa die Form einer Spitze auf-
weisen, deren bifaziale Bearbeitung aber bereits
in einem noch sehr rohen Frühstadium einge-
stellt worden war. Andere Stücke (Taf. 33, 2;
34, 3; 35, 4. 6; 36, 1—2) und eine Reihe von wei-
teren Fragmenten (Taf. 37, 1—6) lassen sich rela-
tiv zwanglos anschließen. Man kann sich vorstel-
len, daß das aus einer sehr flachen Silexknolle
hergestellte Stück der Taf. 35, 2 bei weiterer Be-
arbeitung eine jener Pfeilspitzen ergeben hätte,
wie sie aus spätneolithischen Fundverbänden be-
kannt sind und die häufig auf beiden Seiten noch
Rindenreste tragen. Bei anderen Stücken wie den
barrenförmigen (Taf. 38, 1—2; 40, 1—2) könnte
eher eine Sichel oder ein messerartiges Gerät an-
gestrebt worden sein, doch für die Masse der
Stücke kommt man über die allgemeine Bezeich-
nung Halbfabrikat kaum hinaus, ohne in das
Gebiet der Spekulation zu geraten.
d. Schlagsteine
82 Stück (Taf. 50) Sammlung Gumpert 75
Grabung 1968—69 7
Eine größere Anzahl von Kernsteinen und Kern-
artigen zeigen Arbeitsspuren, die auf eine sekun-
däre Verwendung als Schlagsteine schließen las-
sen. Meist handelt es sich dabei um längliche,
walzenförmige oder flache Stücke (Taf. 50, 2—
5), deren Enden oder Kanten teilweise sehr stark
vernarbt oder ausgesplittert sind. Seltener wur-
den natürlich entstandene Trümmerstücke geeig-
neter Form und Größe verwendet. Eine beson-
dere Zurichtung scheint aber in keinem Falle er-
folgt zu sein.
ANDERE GESTEINE
Neben der Masse der Hornsteine treten im Leng-
felder Fundgut in geringer Anzahl (61 Stücke)
auch andere verwendete Gesteine auf. In erster
Linie handelt es sich dabei um Gerölle, die mög-
licherweise am Ort selbst oder doch in seiner
nächsten Umgebung, etwa in den Schotterkör-
pern der Donauterrassen, aufgelesen werden konn-
ten: Radiolarite, Quarze, Quarzite und quarzi-
tische Sandsteine. Dazu kommen noch einige si-
cherlich ortsfremde Felsgesteine.
RADIOLARITE
7 Stücke (Taf. 51)
Ganz vereinzelt kommen im Material der Samm-
lung Gumpert geschlagene Radiolaritgerölle von
roter bis gelbroter, in einem Falle auch grüner
Farbe vor.
1 Schaber (Taf. 51, 2) Sammlung Gumpert 1
Ein hochrückiger kleiner Abschlag aus einem Ge-
röll trägt an einer Kante eine leicht konvexe,
halbsteile Schaberkante, während am Rücken die
Geröllrinde teilweise erhalten ist.
5 Kernartige (Taf. 51, 1. 3)
Sammlung Gumpert 5
Mehrere mittelgroße bis kleine Gerölle tragen
eine bifaziale grobe Zurichtung, die ihnen ein
chopping-tool-artiges Aussehen verleiht (Taf. 51,
1).
1 Schlagstein Sammlung Gumpert 1
Ein kernartiges behauenes Geröll ist an einer
Kante stark vernarbt, was auf eine sekundäre
Verwendung als Schlagstein schließen läßt.
QUARZ-, QUARZIT- UND SANDSTEIN-
GEROLLE
50 Schlagsteine und -fragmente (Taf. 52—54)
Sammlung Gumpert 11
Grabung 1968—69 39
Vor allem bei den Grabungen 1968—69 konnte
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