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VORWORT

Der vorliegende Band ist das nachgelassene Werk des im Jahre
1942, verstorbenen Oberregierungsbaurats Dr. Emil Reisser,
dessen Lebensarbeit die Wiederherstellung und Erforschung
des Reichenauer Münsters war. Der Deutsche Verein für
Kunstwissenschaft hat es seit langem als eine Verpflichtung
angesehen, die Arbeit des verdienstvollen Mannes der Öffent-
lichkeit zugänglich zu machen.
Die lange Verzögerung der Drucklegung ist eine Folge des
Krieges. Das bereits 1939 abgeschlossene Werk hatte als Ge-
meinschaftsarbeit des Urban-Verlages in Freiburg/Br. und des
Deutschen Vereins erscheinen sollen, wobei der Textband vom
Urban-Verlag, der Tafelband vom Deutschen Verein herge-
stellt werden sollte. Der Text war bereits vollständig gesetzt,
als Manuskript und Satz durch Bomben vernichtet wurden.
Die Korrekturfahnen j edoch blieben glücklicherweise erhalten.
Nach dem Zusammenbruch nahm der Deutsche Verein zwar
sehr bald die Fäden wieder auf, die Schwierigkeiten der Nach-
kriegsjahre erlaubten jedoch das Erscheinen des Werkes nicht.
Erst die großzügige Hilfe der Deutschen Forschungsgemein-
schaft, Bad Godesberg, und die Gewährung von Zuschüssen
durch das Regierungspräsidium Südbaden und dem Landkreis
Konstanz sicherten die Drucklegung.
Eine erneute Verzögerung trat dadurch ein, daß das Manu-
skript, das der bereits schwerkranke Autor dem Urban-Verlag
offenbar nicht mehr druckfertig hatte übergeben können, sich
als ergänzungsbedürftig erwies. Es fehlten alle Abbildungs-
hinweise, ein Literaturverzeichnis und ein Verzeichnis der
Abkürzungen.
Obwohl die Erforschung der frühmittelalterlichen Baukunst
seit der Abfassung des Textes wesentlich vorangeschritten ist
und sich dadurch verschiedentlich neue Gesichtspunkte er-
geben haben, fühlte sich der Deutsche Verein verpflichtet, aus
Achtung vor dem Lebenswerk des Autors den Text in unver-
änderter Form abzudrucken. Es wurden lediglich geringfügige

Anordnungsänderungen, die der besseren Übersichtlichkeit
dienten, jedoch den Aufbau des Werkes nicht antasteten, und
einige Zitatergänzungen vorgenommen, die um so vertret-
barer erschienen, als die Druckfahnen von dem Verfasser nicht
mehr hatten korrigiert werden können.
Durch die Beschaffung neuerer Aufnahmen konnte der Ab-
bildungsteil verbessert werden.
Einige der fehlenden Pläne konnten trotz aller Bemühungen
nicht wieder beschafft werden: die beiden Längsschnitte durch
das Langhaus G—H und J—K und die zu den rekonstruierten
Grundrissen der einzelnen Bauzustände [Abb. 282—291) ge-
hörigen Pläne der ergrabenen Fundamente. Man wird jetzt
jeweils den farbigen Grabungsplan zu Rate ziehen müssen.
Schwerer noch wiegt das Fehlen zweier Grundrisse mit den
Eintragungen der Fundstellen und den Nummern der Gra-
bungsphotos.
Oberregierungsbaurat Franz Hitzel in Konstanz, seit 1945 der
Amtsnachfolger Emil Reissers, hat die dem Staatlichen Hoch-
bauamt Konstanz gehörenden Pläne für die Drucklegung
freundlichst zur Verfügung gestellt und auch sonst jede er-
denkliche Hilfe geleistet, um die Veröffentlichung zu fördern.
Ein Exemplar der Druckfahnen aus dem Besitz von Professor
Dr. Ernst Gall diente als Vorlage für den Satz; die Photogra-
phien aus dem Besitz des Kunstgeschichtlichen Instituts der
Universität Freiburg lieh Professor Dr. Kurt Bauch für die Kli-
schierung aus. Dr. Hans Erich Kubach (Speyer) hat es übernom-
men, in einem Geleitwort den heutigen Stand der Forschung
zu erläutern und dem Literaturverzeichnis noch eine Aus-
wahl der wichtigsten seit dem Tode des Verfassers erschie-
nenen Schriften anzufügen. Allen vier Herren sei für ihre
Hilfsbereitschaft herzlich gedankt.
Ein besonderer Dank gilt Dr. Hans Peter Hilger, der die Arbeit
für den Druck vorbereitete und das Register anfertigte.
Deutscher Verein für Kunstwissenschaft

VII
 
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