des Abts Beim ausgewiesen. Der alte Markusaltar lag am
Ostrand der Apsis (davon vielleicht der Rest eines Flachfun-
daments zwischen dem Apsisfundament und der Westwand
der Markuskapelle des Älteren Westquerhauses), das Grab
also vor ihm (Abb. 79). Die Vierung ist sonst von Bestattun-
gen freigehalten, während die Querhausflügel damit übersät
waren (Abb.jji); das Grab war somit dem Erbauer des West-
querhauses gewidmet (Sehr. Qu. 104).
Die Fundamente (Abb. 60) sind in gut überlegter Weise an-
geordnet und so ausgeführt, daß die einzelnen Bauteile je
nach ihrem Gewicht oder ihrer Anlehnung sich gesondert set-
zen konnten. Zuerst ist das des Turms mit den beiden Spann-
mauern der Vierung angelegt worden (Abb. 61). Dann folgten
die Fundamente des Querhauses mit Setzfugen gegen den
Turm und die Wand des Älteren Querhauses. Den Schluß
machen die Fundamente der Vorhallen. Nicht ganz so gut
sind die Einzelheiten der Fundation ausgefallen. Das Turm-
fundament hat breite Sporne nach Süden und Norden (Abb.
83). Ihr Fund gab zunächst Anlaß zu der Vermutung, daß ur-
sprünglich Seitentürme geplant gewesen seien, was aber durch
die normale Stärke der westlichen Querhausfundamente
widerlegt wurde. Die Sporne sind tatsächlich als Fundament-
verstärkung gedacht, liegen aber, weil die Last des Turmes
nach Westen drückt, an der falschen Stelle. Sie haben die Sen-
kung dieser Flucht nicht verhindern können, welche zweifel-
los die schließliche Höherlegung der Vorhallen verursacht
hat. Weiter sind die Fluchten der Querhausfundamente sehr
ungenau abgesteckt. Man hat den Eindruck, als ob die Fun-
dierung nach einem Entwurfsplan weniger geschulten, ver-
mutlich einheimischen Bauleuten überlassen und erst der
architektonisch vorzüglich durchgearbeitete Oberbau durch
einen geschulten, wohl auswärtigen Baumeister ausgeführt
worden seien (weiteres s. unten). Mit welcher Feinheit dieser
Meister gearbeitet hat, sieht man u. a. daran, daß er den Apsis-
bogen in seiner Laibung schräg gestellt hat, um ihn im Blick
vom Mittelschiff her besser in Erscheinung treten zu lassen;
das war in der Ausführung, die im Bogen eine Kegelmantel-
fläche ergab, gar nicht so einfach (Abb. 234).
Die Vorhallen waren der einzige Zugang zum Bernobau von
außen. Die nördliche Vorhalle hat zwar noch eine Tür in der
Nordwand. Diese führte aber zum Wirtschaftshof des Klosters
und war offenbar für Dienstleute bestimmt. Die südliche Vor-
halle hat in ihrer südlichen Außenwand keine Durchbrechung
(Abb. 219). Das schließt das Vorhandensein eines Atriums mit
gedeckten Hallen aus, weil dann die Vorhallen völlig dunkel
gewesen wären. Ein ummauerter Vorhof ist möglich, aber
nicht gefunden worden. Mit dem Kloster hatte der Bernobau
ursprünglich keine Verbindung. Die von manchen Bearbei-
tern der Baugeschichte für ursprünglich gehaltene hochge-
legene Tür an der Nordwestecke des Querhauses hat sich bei
den Untersuchungen als nachträglich eingesetzt erwiesen. Sie
steht im Zusammenhang mit späteren Veränderungen, ver-
mutlich im 12. Jahrhundert. Auch in der Abschrägung der
nördlichen Seitenschiffswand scheint keine Tür bestanden zu
haben, sonst hätte nicht das 13. Jahrhundert die jetzige ein-
setzen müssen. Der Zugang ins Westquerhaus für den Klerus
ging also ausschließlich durch das Langhaus bzw. die Tür im
Nordflügel des Ostquerhauses mit der Treppe zum Kreuzgang.
Die nördliche Doppelarkade128 zum Seitenschiff ist um rund
einen Meter schmäler als die südliche. Der Grund liegt darin,
daß auch der Nordflügel des Querhauses um fast das gleiche
Maß schmäler ist als der Südflügel, offenbar um das Kloster
nicht zu sehr zu beeinträchtigen (Abb. 234).
Die Tür im Hintergrund der Apsis ist nicht mehr die ursprüng-
liche. Man hat diese beim Orgelbau 1864 unverständlicher-
weise erweitert (Abb. 243). Aber aus den stehengebliebenen
Mauerstücken ging mit Sicherheit hervor, daß dort nicht etwa
eine offene Nische war (weiteres s. unten). Die Wendeltrep-
pen führen auf ihrem Lauf zu den oberen Turmgeschossen
unterwegs noch in andere Räume. Von diesen waren der Lage
und Gestalt nach schon bisher bekannt die Obergeschosse der
Vorhallen. Die Bauuntersuchung hat gezeigt, daß ihr Boden
höher lag als die derzeitigen Vorhallendecken (19. Jahrh.). Die
Fensterarkaden hatten etwa 1,30 m Brüstungshöhe, so daß
man aus ihnen ins Querhaus sehen konnte (Abb. 33, 36).
Der kleine Raum hinter der Apsis über dem Treppenvorraum
war bis zum Abbruch der Orgelbühne von 1864 Durchgang
zu dieser und enthielt in seinem oberen Teil die Orgelbälge
(Abb. 204). Beim Ausräumen zeigte sich ein ungeahnter Be-
fund. Eine jüngere Mauer mit Bogenöffnung und dem Wap-
pen des Bischofs Markus Sitticus von Hohenems (1561—1589)
darüber war in eine ältere größere, ebenfalls rundbogig ge-
schlossene Öffnung eingesetzt (Abb. 243). Die letztere ver-
band den Obergeschoßraum mit der Apsis und ging bis zum
Boden des ersteren herab (Abb. 205). Die Westwand dieses
kleinen Obergeschoßraumes war im 19. Jahrhundert mit
einem kleinen Rundbogenfenster versehen worden (Abb. 247).
Auf dem Steindruck von Bergmann mit der Ansicht der West-
seite des Münsters ist an dieser Stelle ein großer Bogen aus
Haustein angegeben (Abb. 7). Die Untersuchung ergab, daß
dort früher ein großes Rundbogenfenster saß (Abb. 15, 207/
208), das in seinen Abmessungen dem ebenfalls aufgedeckten
unteren Fenster in der Südwand des Querhauses (Abb. 200,
201) gleich ist. Dieses Fenster war aber schon früher verklei-
nert worden, und zwar in ein waagrecht abgedecktes Doppel-
fenster, vermutlich bei der Einrichtung einer Bücherei durch
Fr. v. Wartenberg (Sehr. Qu. 44) (Abb. 8). Der kleine Raum
hinter der Apsis ist nach oben gegen den Turmraum in Höhe
des Apsidengewölbes durch eine gemauerte Tonne abgeschlos-
sen (Abb. 201—211). Nach dem Zustand seiner Nord- und Süd-
wand ist es wahrscheinlich, daß er noch durch ein Zwischen-
gewölbe, das in seiner Lage dem Bogen der großen Öffnung
nach der Apsis entspricht (Abb. 44), untergeteilt war. Zu dem
dadurch entstehenden oberen Raum gehört der Rest eines
Rundfensters in der Westwand (Abb. 15), das später durch ein
Doppelfenster mit Stichbogen ersetzt wurde.
Der erste Turmraum über der Apsis erstreckt sich auf das
ganze der Apsis und der Treppenanlage mit ihren Zwischen-
räumen umschriebene Rechteck. Seine Ostwand sitzt über
dem Apsisbogen und ist deshalb schwächer gehalten als die
übrigen Umfassungswände. In ihr liegt eine schon früh ver-
mauerte dreiteilige Fensterarkade, die nach dem Querhaus zu
mit einem Entlastungsbogen überbrückt ist (Abb. 214, 215).
Die Wendeltreppen führen von der Bodenhöhe dieses Rau-
128 Ich muß gestehen, daß es mir noch nicht möglich war, fest-
zustellen, wann oder ob überhaupt in der Nordarkade eine Säule
durch den Rechteckpfeiler ersetzt wurde. Die Quader dieses Pfeilers
tragen alte Bearbeitung.
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Ostrand der Apsis (davon vielleicht der Rest eines Flachfun-
daments zwischen dem Apsisfundament und der Westwand
der Markuskapelle des Älteren Westquerhauses), das Grab
also vor ihm (Abb. 79). Die Vierung ist sonst von Bestattun-
gen freigehalten, während die Querhausflügel damit übersät
waren (Abb.jji); das Grab war somit dem Erbauer des West-
querhauses gewidmet (Sehr. Qu. 104).
Die Fundamente (Abb. 60) sind in gut überlegter Weise an-
geordnet und so ausgeführt, daß die einzelnen Bauteile je
nach ihrem Gewicht oder ihrer Anlehnung sich gesondert set-
zen konnten. Zuerst ist das des Turms mit den beiden Spann-
mauern der Vierung angelegt worden (Abb. 61). Dann folgten
die Fundamente des Querhauses mit Setzfugen gegen den
Turm und die Wand des Älteren Querhauses. Den Schluß
machen die Fundamente der Vorhallen. Nicht ganz so gut
sind die Einzelheiten der Fundation ausgefallen. Das Turm-
fundament hat breite Sporne nach Süden und Norden (Abb.
83). Ihr Fund gab zunächst Anlaß zu der Vermutung, daß ur-
sprünglich Seitentürme geplant gewesen seien, was aber durch
die normale Stärke der westlichen Querhausfundamente
widerlegt wurde. Die Sporne sind tatsächlich als Fundament-
verstärkung gedacht, liegen aber, weil die Last des Turmes
nach Westen drückt, an der falschen Stelle. Sie haben die Sen-
kung dieser Flucht nicht verhindern können, welche zweifel-
los die schließliche Höherlegung der Vorhallen verursacht
hat. Weiter sind die Fluchten der Querhausfundamente sehr
ungenau abgesteckt. Man hat den Eindruck, als ob die Fun-
dierung nach einem Entwurfsplan weniger geschulten, ver-
mutlich einheimischen Bauleuten überlassen und erst der
architektonisch vorzüglich durchgearbeitete Oberbau durch
einen geschulten, wohl auswärtigen Baumeister ausgeführt
worden seien (weiteres s. unten). Mit welcher Feinheit dieser
Meister gearbeitet hat, sieht man u. a. daran, daß er den Apsis-
bogen in seiner Laibung schräg gestellt hat, um ihn im Blick
vom Mittelschiff her besser in Erscheinung treten zu lassen;
das war in der Ausführung, die im Bogen eine Kegelmantel-
fläche ergab, gar nicht so einfach (Abb. 234).
Die Vorhallen waren der einzige Zugang zum Bernobau von
außen. Die nördliche Vorhalle hat zwar noch eine Tür in der
Nordwand. Diese führte aber zum Wirtschaftshof des Klosters
und war offenbar für Dienstleute bestimmt. Die südliche Vor-
halle hat in ihrer südlichen Außenwand keine Durchbrechung
(Abb. 219). Das schließt das Vorhandensein eines Atriums mit
gedeckten Hallen aus, weil dann die Vorhallen völlig dunkel
gewesen wären. Ein ummauerter Vorhof ist möglich, aber
nicht gefunden worden. Mit dem Kloster hatte der Bernobau
ursprünglich keine Verbindung. Die von manchen Bearbei-
tern der Baugeschichte für ursprünglich gehaltene hochge-
legene Tür an der Nordwestecke des Querhauses hat sich bei
den Untersuchungen als nachträglich eingesetzt erwiesen. Sie
steht im Zusammenhang mit späteren Veränderungen, ver-
mutlich im 12. Jahrhundert. Auch in der Abschrägung der
nördlichen Seitenschiffswand scheint keine Tür bestanden zu
haben, sonst hätte nicht das 13. Jahrhundert die jetzige ein-
setzen müssen. Der Zugang ins Westquerhaus für den Klerus
ging also ausschließlich durch das Langhaus bzw. die Tür im
Nordflügel des Ostquerhauses mit der Treppe zum Kreuzgang.
Die nördliche Doppelarkade128 zum Seitenschiff ist um rund
einen Meter schmäler als die südliche. Der Grund liegt darin,
daß auch der Nordflügel des Querhauses um fast das gleiche
Maß schmäler ist als der Südflügel, offenbar um das Kloster
nicht zu sehr zu beeinträchtigen (Abb. 234).
Die Tür im Hintergrund der Apsis ist nicht mehr die ursprüng-
liche. Man hat diese beim Orgelbau 1864 unverständlicher-
weise erweitert (Abb. 243). Aber aus den stehengebliebenen
Mauerstücken ging mit Sicherheit hervor, daß dort nicht etwa
eine offene Nische war (weiteres s. unten). Die Wendeltrep-
pen führen auf ihrem Lauf zu den oberen Turmgeschossen
unterwegs noch in andere Räume. Von diesen waren der Lage
und Gestalt nach schon bisher bekannt die Obergeschosse der
Vorhallen. Die Bauuntersuchung hat gezeigt, daß ihr Boden
höher lag als die derzeitigen Vorhallendecken (19. Jahrh.). Die
Fensterarkaden hatten etwa 1,30 m Brüstungshöhe, so daß
man aus ihnen ins Querhaus sehen konnte (Abb. 33, 36).
Der kleine Raum hinter der Apsis über dem Treppenvorraum
war bis zum Abbruch der Orgelbühne von 1864 Durchgang
zu dieser und enthielt in seinem oberen Teil die Orgelbälge
(Abb. 204). Beim Ausräumen zeigte sich ein ungeahnter Be-
fund. Eine jüngere Mauer mit Bogenöffnung und dem Wap-
pen des Bischofs Markus Sitticus von Hohenems (1561—1589)
darüber war in eine ältere größere, ebenfalls rundbogig ge-
schlossene Öffnung eingesetzt (Abb. 243). Die letztere ver-
band den Obergeschoßraum mit der Apsis und ging bis zum
Boden des ersteren herab (Abb. 205). Die Westwand dieses
kleinen Obergeschoßraumes war im 19. Jahrhundert mit
einem kleinen Rundbogenfenster versehen worden (Abb. 247).
Auf dem Steindruck von Bergmann mit der Ansicht der West-
seite des Münsters ist an dieser Stelle ein großer Bogen aus
Haustein angegeben (Abb. 7). Die Untersuchung ergab, daß
dort früher ein großes Rundbogenfenster saß (Abb. 15, 207/
208), das in seinen Abmessungen dem ebenfalls aufgedeckten
unteren Fenster in der Südwand des Querhauses (Abb. 200,
201) gleich ist. Dieses Fenster war aber schon früher verklei-
nert worden, und zwar in ein waagrecht abgedecktes Doppel-
fenster, vermutlich bei der Einrichtung einer Bücherei durch
Fr. v. Wartenberg (Sehr. Qu. 44) (Abb. 8). Der kleine Raum
hinter der Apsis ist nach oben gegen den Turmraum in Höhe
des Apsidengewölbes durch eine gemauerte Tonne abgeschlos-
sen (Abb. 201—211). Nach dem Zustand seiner Nord- und Süd-
wand ist es wahrscheinlich, daß er noch durch ein Zwischen-
gewölbe, das in seiner Lage dem Bogen der großen Öffnung
nach der Apsis entspricht (Abb. 44), untergeteilt war. Zu dem
dadurch entstehenden oberen Raum gehört der Rest eines
Rundfensters in der Westwand (Abb. 15), das später durch ein
Doppelfenster mit Stichbogen ersetzt wurde.
Der erste Turmraum über der Apsis erstreckt sich auf das
ganze der Apsis und der Treppenanlage mit ihren Zwischen-
räumen umschriebene Rechteck. Seine Ostwand sitzt über
dem Apsisbogen und ist deshalb schwächer gehalten als die
übrigen Umfassungswände. In ihr liegt eine schon früh ver-
mauerte dreiteilige Fensterarkade, die nach dem Querhaus zu
mit einem Entlastungsbogen überbrückt ist (Abb. 214, 215).
Die Wendeltreppen führen von der Bodenhöhe dieses Rau-
128 Ich muß gestehen, daß es mir noch nicht möglich war, fest-
zustellen, wann oder ob überhaupt in der Nordarkade eine Säule
durch den Rechteckpfeiler ersetzt wurde. Die Quader dieses Pfeilers
tragen alte Bearbeitung.
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