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Nördlich von Ortenberg liegen auf den Höhen hinter Weingärten die Trümmer
der alten Bergveste Bilenstein, die gleichfalls in die fränkischen Zeiten hinaufreicht.
Das Geschlecht dieser Dynasten erlosch wohl in dem vierzehnten Jahrhundert, und
die Burg fiel mit Ortenberg an die Kaiser. Friedrich der Dritte verpfändete beide
Schlösser an den Bischof von Strafsburg, Johann den Ersten.
Solcher Burgen lagen noch viele auf dem Gebirge umher, von welchen einige
besonders erwähnt werden; andere bieten dem Künstler keinen Stoff zu schönem
Bilde, und sind nichts mehr als unerkennbare Schutthaufen unter verworrenem
Waldgestrüppe. So an dem Eingänge des Bleichthales Kürnburg und bei Etten-
heimmünster die alte Gisenburg, die vermuthlich schon ein römisches Castell war.
Später wurde es von einem Allemannen, Gisocus, bewohnt, dessen Jäger den hei-
ligen Landolin getödtet haben soll. Es wurde der Sage nach schon in dem achten
Jahrhundert von Karl Märtel zerstört. Dieses hohe Alter der Trümmer bewährte
die Aufgrabung vieler alter Münzen bei dem Heidenkeller (1811), eine Art Brac -
teaten, die wohl aus den frühem christlichen Zeiten stammen.
In der Nähe von Hohen-Geroldseck, über Selbach, liegt noch die Veste Dau ton-
st ein , welche einst die Herren von Pleyfs von den Geroldseckern zu Lehen trugen.
Nach dem Erlöschen des männlichen Stammes zogen die Lehensherren die Burg
wieder an sich, und verglichen zuletzt gütlich den Widerspruch der Schwester des
letzten Herrn von Pleyfs. Dann bewohnten einige Wittwen der Geroldsecker den
Dautenstein. In der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts vernichteten verheerende
Flammen die alte Burg. Doch liefs der neue Besitzer die Mauern wieder aufrichten,
und das seitdem in ihrem Umfang erbaute Wohnhaus wird als Hauptsitz der Herr-
schaft der Fürsten von der Leyen angesehen. Einige Zeit hindurch stand Dautenstein
mit den geroldseckischen Besitzungen unter den Markgrafen von Baden, und so
konnte es Friedrich der Fünfte in seinem Testamente seinen beiden jüngern Söhnen
anweisen, 1615.
Noch lag in dem Seitenthale der Schütter, Rohrburg, einst Neuweiler genannt,
dessen Besitzer, die Erlin von Rohrburg, von dem dreizehnten bis in das sechzehnte
Jahrhundert, sich durch Geist und Muth grofses Ansehen und Macht auf beiden
Rheinufern erworben hatten. Näher herunter finden wir zuletzt noch in dem engen
Thale die unbedeutenden Trümmer der Diersburg, früher einem Seitenstamme der
Geroldsecker angehörig, und seit 1534 Eigenthum der Herren von Rödern.
Nördlich von Ortenberg liegen auf den Höhen hinter Weingärten die Trümmer
der alten Bergveste Bilenstein, die gleichfalls in die fränkischen Zeiten hinaufreicht.
Das Geschlecht dieser Dynasten erlosch wohl in dem vierzehnten Jahrhundert, und
die Burg fiel mit Ortenberg an die Kaiser. Friedrich der Dritte verpfändete beide
Schlösser an den Bischof von Strafsburg, Johann den Ersten.
Solcher Burgen lagen noch viele auf dem Gebirge umher, von welchen einige
besonders erwähnt werden; andere bieten dem Künstler keinen Stoff zu schönem
Bilde, und sind nichts mehr als unerkennbare Schutthaufen unter verworrenem
Waldgestrüppe. So an dem Eingänge des Bleichthales Kürnburg und bei Etten-
heimmünster die alte Gisenburg, die vermuthlich schon ein römisches Castell war.
Später wurde es von einem Allemannen, Gisocus, bewohnt, dessen Jäger den hei-
ligen Landolin getödtet haben soll. Es wurde der Sage nach schon in dem achten
Jahrhundert von Karl Märtel zerstört. Dieses hohe Alter der Trümmer bewährte
die Aufgrabung vieler alter Münzen bei dem Heidenkeller (1811), eine Art Brac -
teaten, die wohl aus den frühem christlichen Zeiten stammen.
In der Nähe von Hohen-Geroldseck, über Selbach, liegt noch die Veste Dau ton-
st ein , welche einst die Herren von Pleyfs von den Geroldseckern zu Lehen trugen.
Nach dem Erlöschen des männlichen Stammes zogen die Lehensherren die Burg
wieder an sich, und verglichen zuletzt gütlich den Widerspruch der Schwester des
letzten Herrn von Pleyfs. Dann bewohnten einige Wittwen der Geroldsecker den
Dautenstein. In der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts vernichteten verheerende
Flammen die alte Burg. Doch liefs der neue Besitzer die Mauern wieder aufrichten,
und das seitdem in ihrem Umfang erbaute Wohnhaus wird als Hauptsitz der Herr-
schaft der Fürsten von der Leyen angesehen. Einige Zeit hindurch stand Dautenstein
mit den geroldseckischen Besitzungen unter den Markgrafen von Baden, und so
konnte es Friedrich der Fünfte in seinem Testamente seinen beiden jüngern Söhnen
anweisen, 1615.
Noch lag in dem Seitenthale der Schütter, Rohrburg, einst Neuweiler genannt,
dessen Besitzer, die Erlin von Rohrburg, von dem dreizehnten bis in das sechzehnte
Jahrhundert, sich durch Geist und Muth grofses Ansehen und Macht auf beiden
Rheinufern erworben hatten. Näher herunter finden wir zuletzt noch in dem engen
Thale die unbedeutenden Trümmer der Diersburg, früher einem Seitenstamme der
Geroldsecker angehörig, und seit 1534 Eigenthum der Herren von Rödern.