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Ritter, Stefan; Rummel, Philipp; Becker, Thomas; Ganschow, Thomas; Godbillon, Isabelle; Großmann, Sonja; Herb, Christiane; Kalogeroudi, Eleni; Meyr, Martina
Archäologische Untersuchungen zur Siedlungsgeschichte von Thugga: die Ausgrabungen südlich der Maison du Trifolium 2001-2003 — Thvgga, Band 3: Wiesbaden, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.42449#0311
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2 76

Die Funde

M 8
RF einer konischen Schale oder eines Tellers mit feuerverrunde-
tem Rand, außen unterhalb des Randes überschliffen. Farblos,
durchscheinend, kaum Bläschen; leichte Iris. Dm 19,2 cm. -
Bef. 21.
M 9
RF einer konischen Schale mit feuerverrundetem Rand und
Fadenauflage 1,2 cm unterhalb des Randes. Farblos, durch-
scheinend, kaum Bläschen; Iris. Dm 13,2 cm. - Bef. 52.
M 10
RF einer konischen Schale mit feuerverrundetem, leicht ge-
kehltem Rand. Farblos; Verwitterungen. Dm 11,8 cm. -
Bef. 193. — Abb. 63.
6. Kleine konische Schale mit Horizontalrand
(verwandt Isings 42a?) (M 11)
Das Fragment einer farblosen kleinen Schale mit Horizontal-
rand könnte zum Umfeld der Form Isings 42a gehören, die vom
1. bis zum 3. Jh. n. Chr. im gesamten römischen Reich zahlreich
vertreten ist826. Schalen dieser Art gibt es auch aus Karthago, al-
lerdings ist das Fragment aus Thugga steilwandiger82 .
M 11
RF einer Schale mit horizontal nach außen gebogenem, feuer-
verrundetem Rand. Farblos, durchscheinend; dicke Iris. Dm
10,2 cm. - Sonderfund-Nr. 6. Bef. 3. — Abb. 64.

7. Kugelabschnittschalen der Form Isings 116b/117
(M 12-14)
Typisch für diese halbkugeligen Schalen ist der abgespreng-
te Rand mit leichter Kehlung, der Boden kann gerundet oder
leicht abgeflacht und gewölbt sein. Die Form Isings 116b ist mit
Schlifflinien bzw. Schliffrillen verziert, Isings 117 mit Dellen/
Falten in der Wand828. In den nördlichen Provinzen sind Kugel-
abschnittschalen im späten 3. und. 4. Jh. n. Chr. häufig anzutref-
fen, datieren teilweise aber auch in das 5. Jh. n. Chr. Vor allem
im 4. und im frühen 5. Jh. n. Chr. kommen sie auch im Osten
des Reiches vor, sind dort aber insgesamt weniger beliebt als im
Westen und von der Form her oft kleiner, bauchiger sowie mit ei-
nem ausgeprägt gekehltem Rand versehen829. Die Fragmente aus
Thugga lassen sich gut mit Funden aus Karthago vergleichen830.
M 12
RF einer Kugelabschnittschale mit abgesprengtem, ausbiegen-
dem Rand, Rand außen überschliffen. Farblos, durchscheinend;
dicke Iris. Dm 11 cm. — Sonderfund-Nr. 24. Bef. 20.
826 Isings 1957, 58.
827 Schmidt 2007c, 778 f. Nr. 6302; Fünfschilling 1999, 456 Nr. 108-110
(Teller/Schale). 111-112; 506 Nr. 602.
828 Isings 1957, 143-145; 147 f.
829 z. B. in Karanis: Harden 1936, Taf. 15, 329-331.
830 Tatton-Brown 1984, 196 f. Nr. 15 f.; Tatton-Brown 1994, 283 f.
Nr. 10; Fünfschilling 1999, 458-461 mit ausführlicher Lit.

M 13
RF einer Kugelabschnittschale mit abgesprengtem, ausbie-
gendem Rand. Farblos, durchscheinend; dicke Iris. Dm ca.
10,0 cm. - Bef 249. — Abb. 64.
M 14
RF einer Kugelabschnittschale mit abgesprengtem Rand. Farb-
los, durchscheinend, kaum Bläschen; dicke Iris. Dm 9,6 cm.
— Bef. 186.

8. Flache Schale mit abgesprengtem Rand und konischer
Wand (Isings 116a?) (M 15)
Bei dem Fragment dieser großen, flachen Schale mit Schliffril-
len handelt es sich wahrscheinlich um eine Variante der Kugel-
abschnittschalen ohne ausgebogenen und gekehlten Rand831.
Einfache flache Schalen sind vor allem im 4. Jh. n. Chr. weit
verbreitet.
M 15
RF einer großen, flachen Schale mit abgesprengtem und über-
schliffenem Rand sowie Schliffrillenbündel unterhalb des
Randes. Farblos, durchscheinend, kaum Bläschen; Iris. Dm
19,6 cm. - Bef 4. — Abb. 64.
9. Nicht näher bestimmbare Schalen (M 16-17)
Aus spätantiken Füllschichten stammen vier Randfragmente
einer frei geblasenen Schale mit nach innen gefaltetem Rand
und Schliffverzierung sowie ein Fragment einer kleinen Schale.
Eine genauere Bestimmung der Form und eine zeitliche Ein-
grenzung wären nur bei besserer Profilerhaltung möglich.
M 16
4 RF einer Schale mit nach innen gefaltetem Rand und Schliff-
verzierung. Gelb-oliv, durchscheinend; dicke braune Iris. Dm
12,4 cm. - Bef. 29.
M 17
RF eines Schälchens (?), feuerverrundeter Rand. Saftgrün, durch-
scheinend, viele Bläschen; dicke Iris. Dm 4,6 cm. - Bef. 193.
10. Halbkugelige Becher/Schalen mit abgesprengtem Rand
der Form Isings 12 oder Isings 96 (M 18—19)
Halbkugelige bis zylindrische Becher bzw. Schalen der Form
Isings 12 haben einen abgesprengten Rand, der bei vielen Exem-
plaren leicht nach innen geneigt, seltener ausgebogen und da-
durch mit einer leichten Kehlung versehen ist832. Der ausgebo-
gene Rand scheint dabei hauptsächlich im Osten des Römischen
Reiches vorzukommen833. Die Gefäße weisen teilweise Schliff-
831 Isings 143-147.
832 Isings 1957, 27-30; Fünfschilling 1999, 464-467 mit weiteren Beispie-
len, ab S. 465 auch zu Gefäßen der Form Isings 96.
833 Fünfschilling 1999, 465.
 
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