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Ritter, Stefan; Rummel, Philipp; Becker, Thomas; Ganschow, Thomas; Godbillon, Isabelle; Großmann, Sonja; Herb, Christiane; Kalogeroudi, Eleni; Meyr, Martina
Archäologische Untersuchungen zur Siedlungsgeschichte von Thugga: die Ausgrabungen südlich der Maison du Trifolium 2001-2003 — Thvgga, Band 3: Wiesbaden, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.42449#0312
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Glas (Kat. M)

2 77


M 11

M 13


M 15


M 19

Abb. 64 Glas
Verzierung auf, in selteneren Fällen sind sie bemalt. Die einfa-
che Trinkgefäßform war während des 1. Jhs. n. Chr. im ganzen
Römischen Reich sehr beliebt. Ihre Randscherben lassen sich
allerdings nur schwer von der beliebten spätantiken Form Isings
96s,/t unterscheiden, die typisch für das 3. und 4. Jh. n. Chr.
und im Westen bis in das 5. Jh. n. Chr. anzutreffen ist. Auch
hier handelt es sich um halbkugelige Becher/Schalen, die mit
einem abgesprengten und überwiegend nach außen gebogenen,
ausgekehlten Rand versehen sind. Eine Zuweisung zu einem der
beiden Typen ist manchmal durch die Farbe und Qualität der
Gläser835 möglich, oft kann eine Unterscheidung allerdings nur
durch die Befundsituation erfolgen. Da die beiden Thuggenser
Fragmente aus Befunden des 273. Jhs. n. Chr. stammen, könnte
es sich bei ihnen um die Form Isings 12 handeln.
M 18
RF, halbkugeliger Becher/halbkugelige Schale mit abgespreng-
tem, ausgebogenem Rand. Saftgrün, durchscheinend; Iris. Dm
7,4 cm. - Bef. 178.
M 19
RF und 2 WF, halbkugeliger Becher mit abgesprengtem, aus-
gebogenem Rand, Schlifflinien in der Kehlung unterhalb des
Randes. Farblos, durchscheinend; dicke Iris. Dm 8,2 cm. —
Bef. 67. - Abb. 64.

834 Isings 1957, 8-116.
835 Laut Fünfschilling 1999, 466 sind die Ränder der Form Isings 96 in der
Regel nicht versäubert, das Material ist blasiger und oft verunreinigt, die Glas-
masse naturfarben mit bläulicher oder gelblich-grünlicher Tönung.


-M. 1 : 2
11. Formgeblasener zylindrischer Becher (M 20)
Becher dieser Art wurden in eine dreiteilige Form geblasen, so-
dass zwei vertikale Nahtstellen auf der Wand verliefen. Auf dem
Exemplar aus Thugga ist eine solche Naht zu sehen. Die zylind-
rischen Becher sind in den meisten Fällen mit Zirkus- oder Gla-
diatorenszenen dekoriert, seltener mit anderen Themen. Die Ge-
fäße haben einen Randdurchmesser von 7,5 bis 8 cm und eine
Höhe von 6 bis 8 cm. Horizontal wurden sie in zwei bis drei
Zonen unterteilt. Bei M 20 handelt es sich um den mittleren
Gefäßteil, eingerahmt von jeweils zwei vertikalen Rippen oben
und unten ist zu beiden Seiten der Naht ein Kreis zu sehen836.
Die Gefäße datieren in das dritte Viertel des 1. Jhs. n. Chr.83/.
M 20
WF, in Form geblasener zylindrischer Becher mit Nahtstelle,
erhalten sind zwei Kreise/Ringe zwischen jeweils zwei horizon-
talen Rippen o. und u. Blaugrün, durchscheinend, keine Bläs-
chen; dicke Iris. Dm 7,4 cm. - Bef. 107. - Abb. 64.
12. Konische Dellenbecher der Form Isings 35
und konische bis leicht konvexe Dellenbecher
der Form Isings 32 (M 21-27)
Konische bis leicht konvexe Becher mit Falten oder Dellen auf
der Wand kommen im gesamten Römischen Reich vom 1. Jh.
n. Chr. bis in die Spätantike vor. Die Form Isings 35 hat einen
836 Price 1991, 56-75.
837 Price - Cottam 1998, 63 f.
 
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