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werden, wovon uns nichts berichtet wird. Aber unser Erstaunen
wächst noch im folgenden. Aphthonius findet es am Schlafs der
citierten Stelle besser das Proceleumaticum zu dem anapästischen
Metrum zu rechnen. Gleich darauf aber beschreibt er dennoch
das Metrum p. 99, 5—10 nach Caesius Bassus (p. 264, 27 ff.) und
führt dann Beispiele an vom Tetrameter bis zum Dimeter, schlicfs-
lich noch eine gelehrte Notiz, dafs die Griechen dies Metrum im
Satyrdrama verwendet und elaödiov genannt hätten. Wir finden
hier einen Widerspruch. Erst will Aphthonius das Metrum nicht
anerkennen und nachher behandelt er es doch. Der Gedanke
liegt nahe, dafs er hier widersprechende Quellen benutzt habe;
möglich ist allerdings auch, dafs er den Widerspruch schon aus
einer Quelle übernommen hat. Das hat man bisher geglaubt und
die ganze Stelle dem Juba zugeschrieben, dem man ja alles gab,
was mit den 9 Prototypa zusammenhing. Bassus und Terentianus
sind auch sicher ausgeschlossen. Sicher ist ferner, dafs der Wi-
derspruch gegen. Philoxenus von Heliodor stammt, der das Pro-
celeumaticum bekanntlich aufgab. Wenn Juba diesem folgte, so
mufste er dies Metrum bei den Anapästen behandeln. Dort steht
es auch p. 78, 4: cid etiam icl, quod ex omnibus froceleumatich
constat, quoniam uniformitas omnium brevium metrum facere non
sufficit, adscribetur. Es wird hier ausdrücklich der Grundsatz
aufgestellt, der in der zuerst besprochenen Stelle vorausgesetzt
wird: dafs es ein Metrum aus lauter gleichen Silben nicht giebt.
Ist es nun wahrscheinlich, dafs Juba ein Metrum zweimal
besprochen hat, was ganz überflüssig war; dafs er die eine Be-
handlung von Philoxenus nahm, den er sonst nirgend benutzte,
dafs er sich gerade ein Metrum wählte, bei dem er einem vorher
ausgesprochenen Grundsatz selbst widersprechen mufste? Durch-
schlagend gegen Juba ist aber folgender Grund: Wer das Proce-
leumaticum annahm, mufste auch den Laconicus annehmen, und
der ist nirgends bei Juba zu finden.
Dieser Vers zeigt uns nun den richtigen Weg. Thacomestus
behandelt ihn p. 112, 8: spondiacus enim, ut trochaicus et iambi-
cus, ex omnibus spondeis subsistit, cid si moloszum ultimum adie-
ceria, fiet laconicum metrum c quindeeim longis. Dafs die Stelle
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werden, wovon uns nichts berichtet wird. Aber unser Erstaunen
wächst noch im folgenden. Aphthonius findet es am Schlafs der
citierten Stelle besser das Proceleumaticum zu dem anapästischen
Metrum zu rechnen. Gleich darauf aber beschreibt er dennoch
das Metrum p. 99, 5—10 nach Caesius Bassus (p. 264, 27 ff.) und
führt dann Beispiele an vom Tetrameter bis zum Dimeter, schlicfs-
lich noch eine gelehrte Notiz, dafs die Griechen dies Metrum im
Satyrdrama verwendet und elaödiov genannt hätten. Wir finden
hier einen Widerspruch. Erst will Aphthonius das Metrum nicht
anerkennen und nachher behandelt er es doch. Der Gedanke
liegt nahe, dafs er hier widersprechende Quellen benutzt habe;
möglich ist allerdings auch, dafs er den Widerspruch schon aus
einer Quelle übernommen hat. Das hat man bisher geglaubt und
die ganze Stelle dem Juba zugeschrieben, dem man ja alles gab,
was mit den 9 Prototypa zusammenhing. Bassus und Terentianus
sind auch sicher ausgeschlossen. Sicher ist ferner, dafs der Wi-
derspruch gegen. Philoxenus von Heliodor stammt, der das Pro-
celeumaticum bekanntlich aufgab. Wenn Juba diesem folgte, so
mufste er dies Metrum bei den Anapästen behandeln. Dort steht
es auch p. 78, 4: cid etiam icl, quod ex omnibus froceleumatich
constat, quoniam uniformitas omnium brevium metrum facere non
sufficit, adscribetur. Es wird hier ausdrücklich der Grundsatz
aufgestellt, der in der zuerst besprochenen Stelle vorausgesetzt
wird: dafs es ein Metrum aus lauter gleichen Silben nicht giebt.
Ist es nun wahrscheinlich, dafs Juba ein Metrum zweimal
besprochen hat, was ganz überflüssig war; dafs er die eine Be-
handlung von Philoxenus nahm, den er sonst nirgend benutzte,
dafs er sich gerade ein Metrum wählte, bei dem er einem vorher
ausgesprochenen Grundsatz selbst widersprechen mufste? Durch-
schlagend gegen Juba ist aber folgender Grund: Wer das Proce-
leumaticum annahm, mufste auch den Laconicus annehmen, und
der ist nirgends bei Juba zu finden.
Dieser Vers zeigt uns nun den richtigen Weg. Thacomestus
behandelt ihn p. 112, 8: spondiacus enim, ut trochaicus et iambi-
cus, ex omnibus spondeis subsistit, cid si moloszum ultimum adie-
ceria, fiet laconicum metrum c quindeeim longis. Dafs die Stelle
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