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VEREINE u. a.
67. Birkenfeld. Eröffnung des neuen Lan-
desmuseums. Unter zahlreicher Beteiligung
von Altertumsfreunden aus allen Teilen des
Fürstentums und auswärtiger Gäste wurde
in Gegenwart des Landesherrn, des Gross-
herzogs von Oldenburg, am 17. Okto-
ber das neue Landesmuseum in Birken-
feld eröffnet.
Am Südwestabhang des vom Grossher-
zoglichen Parke gekrönten Hügels, um den
sich der Ort gruppiert, erhebt sich jetzt
weiss vor dem grünen Hintergrund der
Bäume der hübsche, ganz einfach gehaltene
Museumsbau im Stil einer antiken Villa, er-
richtet nach den Plänen des Regierungsrats
Dr. Gröschel in München. Eine Freitreppe,
zu deren Geländerschmuck ein sich ducken-
der Löwe von einem römischen Grabmal
geschickt verwendet ist, führt hinauf zum
Eingang, den. ein Relief des ersten Pflegers
der Landesaltertümer, des Gymnasialdirek-
tors Back, ziert, gestiftet von seinen
Schülern. Hier im Obergeschoss, einem
grossen, rechteckigen Saal mit zwei Neben-
räumen, sind in chronologischer Folge die
Kleinfunde, Bronzen, Keramik usw. ausge-
stellt, dazwischen einige hervorragende
Steinmonumente, alles mit Beischriften ver-
sehen. Eine grosse Fundkarte, aus den
Messtischblättern zusammengesetzt, gibt
eine klare Uebersicht über den Fundbestand
des Fürstentums.
Der Raum ist zweckmässig ausgenutzt
dadurch, dass alle Fenster direkt unter der
Decke über den Schränken, die Treppe zum
Untergeschoss in der Mitte des Saales an- J
gebracht sind. So stehen alle Wände für
die Aufstellung zur Verfügung. Im Unter-
geschoss befinden sich die übrigen Stein-
monumente, auch einiges Mittelalterliche
darunter, vor allem aber Römisches, nur
Bruchstücke, aber doch Proben aller wich-
tigeren Gattungen, Viergöttersteine, Stücke
von Grabmälern nach Art der Neumagener,
ein Mann in Kapuze, ein Stück Rosetten-
fläche, Porträtköpfe u. a. — Das ganze Mu-
seum stellt jetzt eine vorbildliche Lokal-
sammlung dar, die auch dem Laien genug
bietet, um sein Interesse fiir die heimischen
Altertümer zu wecken und ihm die Haupt-
Provinzialmuseum Trier. Verzeich-
nis der verkäuflichen Gipsabgüsse.
Von den Reliefs der Igeler Säule sind
vorrätig die vier Friesbilder:
Vorderseite: Familienmahl ... 95 Ji
Rückseite: Bergtransport . ... 95 M
Westseite: Zug der Pächter ... 85 J6.
Ostseite: Küche.85 J6.
Giebelfeld, Osten (ohne Umrahmung)
Mars und Rea Silvia.90 M.
Flussgott, geschlepptes Boot . . 90 M.
Von Neumagener Reliefs:
Das Schulrelief (III. Führer S. 21) 50 M.
Der Kopt des fröhlichen Steuer-
epochen der frühzeitlichen Kulturgeschichte
anschaulich zu machen, während der Fach-
mann alles bequem zugänglich und in gutem
Licht ausgestellt findet. Auch die nötigen
Scherbensammlungen fehlen nicht.
Der Birkenfeider Altertumsverein und
sein Vorstand, Prof. Baldes und Prof. Hahn,
darf stolz sein auf diesen wohlverdienten
Erfolg jahrelanger, stiller und treuer Arbeit.
Auch für alle weiteren Funde der Zukunft
ist nun ein sicheres und schönes Heim ge-
schaffen. Kr.
Gesetzentwurf zum Schutze frühge-68.
schichtlicher Denkmäier in Preussen.
Ein Gesetzentwurf zum »Schutz früh-
geschichtlicher Denkmäler und be-
treffend die Ausgrabungen undFunde
von Altertümern« ist für Preussen in
den beteiligten Ministerien fertiggestellt
worden, und es besteht die Absicht, ihn in
der nächsten Session dem Landtage vor-
zulegen. Das Gesetz bezweckt die Miss-
stände abzustellen, die sich durch unbefugte
Grabungen durch Privatpersonen ergeben
haben und namentlich von den Stellen, die
sich wissenschaftlich mit derartigen Fun-
den und Ausgrabungen zu befassen haben,
sehr unangenehm empfunden werden. Er-
fahrungsgemäss hat sich gezeigt, dass na-
mentlich Händler, dann aber auch an-
dere, derartige Raubgräbereien betreiben,
durch welche viele wertvolle Funde der
Allgemeinheit und derWissenschaft entzogen
werden. Um in Zukunft hinreichenden
Schutz gegen derartige Raubgräbereien
gewähren zu können, sieht der Entwurf
eine Anzeigepflicht der Privatpersonen
bei den Bezirksregierungen vor, und die
Genehmigung zu derartigen Grabungen wird
von den Regierungspräsidenten abhängig
gemacht. Hierdurch soll erreichtwerden, dass
das Auffinden und Ausgraben frühgeschicht-
licher Funde den Stellen überlassen bleibt,
die sich bisher wissenschaftlich damit
befasst haben und sie der Öffentlichkeit zu-
gänglich machen können. In erster Linie
ist hierbei an die Museumsleitungen ge-
dacht, ferner auch an die Provinzialkonser-
vatoren und an die Bezirlcsregierungen.
manns (III. Führer S. 15) . . 20 M.
Weindolien auf Schiffstransport
(111. Führer S. 20).40 M:
Weinfass auf einem Wagen . . 20 M.
Gespann von drei Maultieren . . 25 M.
Mann an derWaage (111. FührerS. 6) 10 M.
Hermen von Welschbillig:
111. Führer S. 81 Nr. 189, 191, 194 je 20 M.
Die Amazone (111. Führer S. 72) . 70 M.
Torso einer Venusstatuette (Stein-
denkm. Nr. 684).25 M.
Kapitolinische Trias (III. Führ. S. 71) 30 M.
Bronzestatuette eines Eros (Trier.
Jahresber. I Taf. 4) .... 3 M
Buchdruckerei von Jacob Lintz in Trier.
VEREINE u. a.
67. Birkenfeld. Eröffnung des neuen Lan-
desmuseums. Unter zahlreicher Beteiligung
von Altertumsfreunden aus allen Teilen des
Fürstentums und auswärtiger Gäste wurde
in Gegenwart des Landesherrn, des Gross-
herzogs von Oldenburg, am 17. Okto-
ber das neue Landesmuseum in Birken-
feld eröffnet.
Am Südwestabhang des vom Grossher-
zoglichen Parke gekrönten Hügels, um den
sich der Ort gruppiert, erhebt sich jetzt
weiss vor dem grünen Hintergrund der
Bäume der hübsche, ganz einfach gehaltene
Museumsbau im Stil einer antiken Villa, er-
richtet nach den Plänen des Regierungsrats
Dr. Gröschel in München. Eine Freitreppe,
zu deren Geländerschmuck ein sich ducken-
der Löwe von einem römischen Grabmal
geschickt verwendet ist, führt hinauf zum
Eingang, den. ein Relief des ersten Pflegers
der Landesaltertümer, des Gymnasialdirek-
tors Back, ziert, gestiftet von seinen
Schülern. Hier im Obergeschoss, einem
grossen, rechteckigen Saal mit zwei Neben-
räumen, sind in chronologischer Folge die
Kleinfunde, Bronzen, Keramik usw. ausge-
stellt, dazwischen einige hervorragende
Steinmonumente, alles mit Beischriften ver-
sehen. Eine grosse Fundkarte, aus den
Messtischblättern zusammengesetzt, gibt
eine klare Uebersicht über den Fundbestand
des Fürstentums.
Der Raum ist zweckmässig ausgenutzt
dadurch, dass alle Fenster direkt unter der
Decke über den Schränken, die Treppe zum
Untergeschoss in der Mitte des Saales an- J
gebracht sind. So stehen alle Wände für
die Aufstellung zur Verfügung. Im Unter-
geschoss befinden sich die übrigen Stein-
monumente, auch einiges Mittelalterliche
darunter, vor allem aber Römisches, nur
Bruchstücke, aber doch Proben aller wich-
tigeren Gattungen, Viergöttersteine, Stücke
von Grabmälern nach Art der Neumagener,
ein Mann in Kapuze, ein Stück Rosetten-
fläche, Porträtköpfe u. a. — Das ganze Mu-
seum stellt jetzt eine vorbildliche Lokal-
sammlung dar, die auch dem Laien genug
bietet, um sein Interesse fiir die heimischen
Altertümer zu wecken und ihm die Haupt-
Provinzialmuseum Trier. Verzeich-
nis der verkäuflichen Gipsabgüsse.
Von den Reliefs der Igeler Säule sind
vorrätig die vier Friesbilder:
Vorderseite: Familienmahl ... 95 Ji
Rückseite: Bergtransport . ... 95 M
Westseite: Zug der Pächter ... 85 J6.
Ostseite: Küche.85 J6.
Giebelfeld, Osten (ohne Umrahmung)
Mars und Rea Silvia.90 M.
Flussgott, geschlepptes Boot . . 90 M.
Von Neumagener Reliefs:
Das Schulrelief (III. Führer S. 21) 50 M.
Der Kopt des fröhlichen Steuer-
epochen der frühzeitlichen Kulturgeschichte
anschaulich zu machen, während der Fach-
mann alles bequem zugänglich und in gutem
Licht ausgestellt findet. Auch die nötigen
Scherbensammlungen fehlen nicht.
Der Birkenfeider Altertumsverein und
sein Vorstand, Prof. Baldes und Prof. Hahn,
darf stolz sein auf diesen wohlverdienten
Erfolg jahrelanger, stiller und treuer Arbeit.
Auch für alle weiteren Funde der Zukunft
ist nun ein sicheres und schönes Heim ge-
schaffen. Kr.
Gesetzentwurf zum Schutze frühge-68.
schichtlicher Denkmäier in Preussen.
Ein Gesetzentwurf zum »Schutz früh-
geschichtlicher Denkmäler und be-
treffend die Ausgrabungen undFunde
von Altertümern« ist für Preussen in
den beteiligten Ministerien fertiggestellt
worden, und es besteht die Absicht, ihn in
der nächsten Session dem Landtage vor-
zulegen. Das Gesetz bezweckt die Miss-
stände abzustellen, die sich durch unbefugte
Grabungen durch Privatpersonen ergeben
haben und namentlich von den Stellen, die
sich wissenschaftlich mit derartigen Fun-
den und Ausgrabungen zu befassen haben,
sehr unangenehm empfunden werden. Er-
fahrungsgemäss hat sich gezeigt, dass na-
mentlich Händler, dann aber auch an-
dere, derartige Raubgräbereien betreiben,
durch welche viele wertvolle Funde der
Allgemeinheit und derWissenschaft entzogen
werden. Um in Zukunft hinreichenden
Schutz gegen derartige Raubgräbereien
gewähren zu können, sieht der Entwurf
eine Anzeigepflicht der Privatpersonen
bei den Bezirksregierungen vor, und die
Genehmigung zu derartigen Grabungen wird
von den Regierungspräsidenten abhängig
gemacht. Hierdurch soll erreichtwerden, dass
das Auffinden und Ausgraben frühgeschicht-
licher Funde den Stellen überlassen bleibt,
die sich bisher wissenschaftlich damit
befasst haben und sie der Öffentlichkeit zu-
gänglich machen können. In erster Linie
ist hierbei an die Museumsleitungen ge-
dacht, ferner auch an die Provinzialkonser-
vatoren und an die Bezirlcsregierungen.
manns (III. Führer S. 15) . . 20 M.
Weindolien auf Schiffstransport
(111. Führer S. 20).40 M:
Weinfass auf einem Wagen . . 20 M.
Gespann von drei Maultieren . . 25 M.
Mann an derWaage (111. FührerS. 6) 10 M.
Hermen von Welschbillig:
111. Führer S. 81 Nr. 189, 191, 194 je 20 M.
Die Amazone (111. Führer S. 72) . 70 M.
Torso einer Venusstatuette (Stein-
denkm. Nr. 684).25 M.
Kapitolinische Trias (III. Führ. S. 71) 30 M.
Bronzestatuette eines Eros (Trier.
Jahresber. I Taf. 4) .... 3 M
Buchdruckerei von Jacob Lintz in Trier.