Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0033
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DÜRERS FAMILIENCHRONIK

Zusammengestellt 1524

Die Urschrift ist verschollen. Bekannt sind vier alte Abschriften und ein Abdruck aus dem 17. Jahrhundert,
der möglicherweise auf eine fünfte verschollene Abschrift zurückgeht.

1. In der Staatlichen Bibliothek zu Bamberg, J. H. Msc. art. 50 (III. 12). Pap. 32x21 cm. 17. Jh. Einseitig
beschriebenes Titelblatt und fol. 1—6. Aus dem Nachlaß Joseph Hellers. Titel: „Albrecht Dürrers, und
seiner Eltern Herkommen, Leben und Sterben, von Ihme selbsten also beschrieben. Anno Domini 1524.“
Auf der Rückseite des Umschlags steht: „Verus hujus libri possessor est Christophorus Jacobus Wald-
stromerus de Reichelsdorf Anno 1718.“ Von Heller gekauft in Nürnberg am 13. Oktober 1821. Vgl. Katalog
der Handschriften der Kgl. Bibliothek zu Bamberg 2 (Leipzig 1887), S. 92 f., Nr. 283. Diese Hs. wird im
Folgenden mit ß bezeichnet.

2. In der Stadtbibliothek in Nürnberg, Will-Nor. III 916 fol. Pap. Zweite Hälfte des 17. Jhs. [fol. i*-6].
Von derselben Hand geschrieben wie ß. Im Folgenden mit B bezeichnet.

3. Ebenfalls in der Stadtbibliothek zu Nürnberg, Will-Nor. III 915 b fol. Pap. Zweite Hälfte des 17. Jhs.
[fol. 51 a-53 a]. Unter der Überschrift „Albrecht Dürrers, Eltern, Herkommen, Leben und Sterben, von
Ihme Selbsten beschrieben a°. 1524“ steht mit roter Tinte geschrieben: „Dieses Dürrerische Manuscript hat
wieder abcopirt Herr Nicolaus Paulus Helffreich mit aigener Hand, incl. Wappens-Mahlung, und nach
diesen verbotene auch ein anderer Anonymus“. Helfreich wurde 1638 Genannter, 1671 Stadt- und Land-
Pfänder von Nürnberg. Er starb 1684. Vgl. J. Neudörfer, Nachrichten von Künstlern und Werkleuten hrsg. v.
G. W. K. Lochner (Wien 1888), wo S. XIX die Hs. kurz beschrieben ist, ohne daß Lochner auf diesen Teil
aufmerksam gemacht hätte. Seine Datierung in das Ende des 16. oder Anfang des 17. Jhs. ist von Lange-
Fuhse, S. 1, mit Recht in die zweite Hälfte des 17. Jhs. abgeändert worden. Diese Hs. wird im Folgenden
mit A bezeichnet.

4. Im Museum zu Gotha, einseitig beschriebenes Titelblatt und 3 Bl. fol. Zweite Hälfte des 17. Jhs. Über-
schrift fol. 1 a: „Albrecht Dürer seiner Eltern herkommen Leben und Sterben von jhm selbst beschrieben.
Anno 1324“. Fol. 2 vor Beginn der Chronik: „Anno 1324 hat A. D. dieße seine ankunfft, Lehr, Leben Reiß,
Heyrath, Geschwisterigt vnd anders, selbsten in ein Büchlein auff gezeichnet, daraus dieses genohmen ist.“
Die Blätter waren in einem Sammelband zwischen Kupferstichen Dürers eingeheftet, wurden aber bei der
Neuordnung des Kupferstichkabinettes aus dem Band gelöst. Über ihre Herkunft ließ sich nichts ermitteln.
Die Hs. wurde von G. Rathgeber, Beschreibung der Herzoglichen Gemälde-Galerie zu Gotha (Gotha 1833),

5. 114 zum erstenmal erwähnt und ist von Karl Koetschau, Repertorium für Kunstwissenschaft 19 (1896),
S. 20 ff. herausgegeben. Sie wird im Folgenden mit G bezeichnet.

3. Joachim von Sandrart, Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild- und Malereikünste, 2 Bde. (Nürnberg
i675/79)> II, 3, S. 226 ff.

Weiter druckt Campe, S. 182, nach einer alten Handschrift des 16. Jhs. folgende Bemerkung: „Item, so
find man auch alhie in Nürnberg bei Hansen Petzolt Goldschmid ein Püchlein, darinnen Albrecht Dürer,
genant der Jünger, nach Weihnachten des aufgehenten 1324 Jahrs aus seinen Schriften selbst mit eignen
Händen zusammen getragen und aufgeschrieben, von wannen Er gewest, wie Er nach Nürnberg kommen,
daselbst geblieben und genannt sei worden.“ Ob dies das Original oder eine andere Abschrift war, wissen
wir nicht. H. Petzold lebte von 1330 bis 1632. Eine ähnliche Notiz steht in M. M. Mayers Kollektaneen
zu A. Dürer bei der „Kurtzen Erzehlung über Dürers Herkommen etc.“: „A. D. hat diese seine ankunft,
lehr, raiß, heurath, geschwister, etc. alles selbsten in eim büchlein aufgezeichnet, wie solches H. Hannß
Betzoldt goldschmidt alhier beyhanden Originaliter gehabt hat.“ Vgl. Katalog der Handschriften der
Königl. Bibliothek zu Dresden, bearbeitet von L. Schmidt 3 (Leipzig 1906), S. 134 f.

27
 
Annotationen