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Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0051
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AN WILLIBALD PIRCKHEIMER

Kurfürsten. Trat 1508 in die Dienste erst Philipps
von Burgund, dann der Erzherzogin Margareta. Vgl.
A. de Hevesy, Jacopo de Barbari (Paris 1925); ders.,
A. Dürer. Festschrift der internationalen Dürer-For-
schung (Feipzig 1928), S. 32 ff.; P. Kirn, Jahrbuch der
Preußischen Kunstsammlungen 46 (1925), S. 130 ff.

19 Anton Kolb, Sohn Stephan Kolbs und der Marga-
retha Kunherr aus Nürnberg. Deutscher Kaufmann in
Venedig. Gab dort 1500 mit Freibrief der Signoria den
großen Plan Venedigs von Jacopo de Barbari in Holz-
schnitt heraus. Vgl. den Brief Kaiser Maximilians I. an
Johann v. Stetten, Augsburg 29.11.1504, in dem er An-
ton Kolb und Jacopo de Barbari für geleistete Dienste
entschädigt. Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlun-
gen des Allerh. Kaiserhauses 3 (1885), Nr. 2550.

20 Das Rosenkranzfest.

21 schorfig, aufgesprungen.

22 arbeiten.

23 lernen.

24 jene, die am Wasser, Fluß, wohnt.

25 Die Zeichnungen sind verschieden gedeutet worden.
Es sind rebusartige Hinweise auf Pirckheimers Erb-
schaften. Die Rose geht wohl auf die Rosenthalerin; der
Pinsel auf Anna Porstin, Frau des Nikolaus Porst (Borß,
Borsch), eine Schwester von Lorenz Beheim. Der Versuch
Wustmanns (Grenzboten Jg. 1895, 1, 648), die Zeich-
nungen nicht auf bestimmte Frauen, sondern auf Dirnen-
typen zu beziehen, ist von Heidrich (346) mit Recht ab-
gelehnt worden. Vgl. Chr. G. v. Murr, S. 9; Thausing,
S. 188; ders. Zeitschrift für bildende Kunst 4 (1869),
S. 40; Lange-Fuhse, S. 23; K. Lange, Festschrift für
J. Overbeck (Leipzig 1893), S. 136 ff.; Reicke I, S. 324 ff.

Thausing, Dürer2,1, S. 165 berichtet, daß sich im Besitze
seiner Frau Mina ein Medaillon aus Perlmutter in alter
Silberfassung, 59 mm Durchmesser, befand, das mög-
licherweise aus der Schmuckschatulle der Rosenthalerin
stammte. „Es zeigt auf der Vorderseite eine Frau in der
Tracht der Zeit, die einem auf sie zulaufenden Kinde
die Arme entgegenstreckt, darüber eine Bandrolle mit
der gotischen Schrift: ,Mutterlin las mich dir befolhen
sinh Auf der Rückseite aber ist neben einem Wappen
mit einer Lilie die Inschrift eingegraben: ,Agnes Rosen-
talerin. Ein gar hulfreich’ Schutz in jedweder Betrub-
niß. Der ehr- und tugendbar Jungfrawh“ Darüber die
Jahreszahl 1506. Der von Wolgemut gemalte 72jährige
Martin Rosenthaler (Germanisches Museum) war ver-
mutlich ein Verwandter.

26 brächtet; oder bräuchtet?

27 Ungefähr 2 Uhr nachts.

28 Vgl. A. zu Brief Nr. 1.

29 Hans Harsdörfer (gest. 1511), Sohn des Anton Hars-
dörfer und dessen Ehefrau Barbara, Tochter Friedrichs
von Pilsen. War erst oberster Münzmeister des König-
reiches Böhmen. Vermählte sich 1481 mit Margaretha,
der Tochter Gabriel Nützels. Trat 1501 in den Rat und
erwarb sich im Krieg von 1504 große Verdienste um
Nürnberg. Vgl. A. Gümbel, Neue archivalische Beiträge
zur Nürnberger Kunstgeschichte (Nürnberg 1919),
S. 20 ff., und die Abrechnung über eine Reise nach Un-
garn, S. 245 f. unserer Ausgabe.

30 Vermutlich Stephan Volckamer (gest. 1517), Ange-
höriger der bekannten Nürnberger Patrizierfamilie,
Ratsherr von 1493 bis 1517, verheiratet seit 1493 mit
Margarethe Ebner.

Nr. 3

DÜRER AN WILLIBALD PIRCKHEIMER IN NÜRNBERG

Venedig, 28. Februar 1506.

Die Arbeiten am Rosenkranzfest. Verkauf von fünf kleineren Bildern. Hat drei davon für die von Pirck-
heimer gewünschten drei Ringe eingetauscht; schickt die Ringe durch Franz Imhoff; Pirckheimer möge sie
entweder um den Nürnberger Schätzwert behalten, oder wieder zurücksenden. Sein Verhältnis zu den
venezianischen Edelleuten und Malern. Andreas Kunhofer läßt sich empfehlen und wird bei nächster
Gelegenheit schreiben. Empfiehlt die Mutter und fragt nach seiner Frau. Wundert sich, daß weder eine
der beiden Frauen noch Pirckheimer schreibt. Hat den Brief Pirckheimers über ihn an Sebastian Imhoff
gelesen. Schließt zwei Briefe für die Mutter bei. Bitte um Geduld wegen der Schulden. Grüße an Stephan
Paumgartner und die andern Bekannten.

Original in der Stadtbibliothek Nürnberg (Pirckh. 394, 5), 1 Bl. 29.5X22.2 cm. Ohne WZ. Braunes Siegel.

Dem ersamen vnd weisen her Wilbolt Pirkamer zw
Nürnberg, meinem günstigen herrn.

Mein willing dinst zw vor, lyeber her Pirykamer.
Wen es vch woll gett, daz ist mir ein grosse frewd.

Das Original ist nicht interpungiert. 4. mir] über der Zeile, dar-
unter jch gestrichen.

Wist awch, daz mir von den genoden gottes woll s
gett, vnd daz jch flux erbett. Aber vor Pfingsten ge-
traw jch nitt fertig zw werden.

Vnd hab alle meine thefelle1 verkawft pis an eins.
Hab 2 geben vm 24 dugaten2 vnd dy anderen 3 hab

9. dugten.

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