5., 6. BRIEF
auf seine Arbeiten setzen sollte.“ Vgl. G. Vasari, Le
vite de’ piu eccelenti pittori scultori ed architettori V
(1880), S. 406 f., deutsch von A. Gottschewski und
G. Gronau IV (Straßburg 1910), S. 552. Das Mono-
gramm Dürers fehlt nun auf Marcantons Kopien der
kleinen Holzschnittpassion von 1509/10, die nach
Dürers zweitem venetianischen Aufenthalt entstanden
und 1511 erschienen sind, kommt aber auf Marcan-
tonios Kopien des Marienlebens vor, die zum größten
Teil vor Dürers zweiter Italienfahrt geschaffen wurden.
Der richtige Kern von Vasaris Mitteilung könnte der
sein: Dürer beschwerte sich bei der Signorie über Marc-
antons Kopien der Blätter des Marienlebens und er-
wirkte, daß Marcanton auf den späteren Kopien, z. B.
denen nach der kleinen Holzschnittpassion, Dürers
Monogramm weglassen mußte. Vgl. A. Weixlgärtner,
Festschrift für Julius Schlosser (Wien 1927), S. 174 f.
13 Das Rosenkranzfest.
14 85 dugaten] 110 fl. Rh.
15 Nach Deutschland.
16 Hans Dürer.
17 Michel Wolgemut.
18 bedürfte.
19 Der Mutter zur Last liege.
20 Ein Mann, der nicht verdirbt oder verderben kann.
21 Bei der jährlichen Schaustellung der seit 1442 in
Nürnberg aufbewahrten Reichs-Heiligtümer und-Klein-
odien vom Heiltumsstuhl aus am Freitag vor Miseri-
cordia. Mit der Schaustellung war ein Jahrmarkt ver-
bunden. Im Jahre 1506 fiel der Tag auf den 24. April.
22 Rechne ich darauf.
23 Von der Frankfurter Ostermesse.
24 Vgl. A. zu Brief Nr. 4.
25 hinausschieben.
Nr. 6
DÜRER AN WILLIBALD PIRCKHEIMER IN NÜRNBERG
Venedig, 25. April 1506.
Vermißt Nachricht über den Saphirring, den er in einem Büchslein geschickt hat. Auch ein Brief war dabei.
Gibt eine Zeichnung des Ringes nach seinem Notizbuch. Wert des Stückes. Pirckheimer möge bei Hans
Imhoff wegen Ring und Brief fragen. Empfiehlt ihm die Mutter. Sie möge Hans Dürer zu Wolgemut
geben und zur Arbeit anhalten. Hat von den sieben gegenwärtig zu schreibenden Briefen erst einen Teil
vollendet. Grüße an Lorenz Beheim und Stephan Paumgartner. Andreas Kunhofer ist tödlich erkrankt.
Original im Besitz der Royal Society, aufbewahrt im Britischen Museum London, 1 Bl. 22.7 X 21 cm. WZ
wie bei Nr. 4. Siegel fehlt. Auf der Rückseite ein Schreiben Hans Imhoffs d. Ä. vom 3. Juli 1624: „Für-
nehmer, insonders vertrauter, lieber Freund Heinrich Milich! Auf sein vielfältiges anlangen verehr ich
Ihme hiemit diesen Brief von Albrecht Dürer an meinen Uhranherrn Wilibalt Pirkamer. Das wolle er desto
höher halten, weil ich dergleichen hohen Personen zu geben versagt habe, den ich der nicht mehr als noch
sechs beyhanden; wollt auch denselben desto lieber sein lassen, weil er meines in Gott Ruhenden Anherrn
Hans Imhoff darin zum andermahl gedenkt. Golt und Silber ist einem jeden lieb, aber dergleichen Brieff
acht ich höher, weil das Golt noch in der Welt, aber der Dürer eigenen Handschreiben würde man so bald
nicht finden, wie den zweien Cardinal Spineli und Ursini von mir dergleichen begerrt. Das melt ich allein
darumb, auff das gespürt wird mit was affection ich dem herrn Bruder zugethan bin. Actum Nürnberg
den 3. July An. 1624. Hans Imhoff der Aeltere“. Vgl. Thausing, Dürer2 I, S. 377. Der Brief kam auf nicht
näher bekanntem Wege in die Bibliothek des Grafen Arundel (Norfolkcollection) und mit dieser an die
Royal Society, bei der er von einer „I. D“ benannten Persönlichkeit in Cod. 263 aufgefunden wurde. Mit
den Hss. der Norfolkcollection 1830 dem British Museum übergeben, ging er hier vorübergehend ver-
loren, bis er in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. von William Mitchell wieder entdeckt wurde.
Dem ersamen weisen her Wilbolt Pyrkamer zw
Nornberg, meinem günstigen herren.
Mein willigen dienst zw vor, lieber her. Mich wun-
Das Original ist nicht interpungiert. 1 f. Unter der Adresse von
späterer Hand Dürers Monogramm.
dert, daz jr mir nit schreibt, wy ewch der sapfir
ring1 gefall, den vch der Hans Im Hoff2 geschickt 5
hatt peym Schon pottn von Awgspurg3. Jch weis
nit, ob er ewch worden jst oder nit. Jch pin peym
Hans Jm Hoff gewest, hab jn gforscht, sagt er, er
5°
auf seine Arbeiten setzen sollte.“ Vgl. G. Vasari, Le
vite de’ piu eccelenti pittori scultori ed architettori V
(1880), S. 406 f., deutsch von A. Gottschewski und
G. Gronau IV (Straßburg 1910), S. 552. Das Mono-
gramm Dürers fehlt nun auf Marcantons Kopien der
kleinen Holzschnittpassion von 1509/10, die nach
Dürers zweitem venetianischen Aufenthalt entstanden
und 1511 erschienen sind, kommt aber auf Marcan-
tonios Kopien des Marienlebens vor, die zum größten
Teil vor Dürers zweiter Italienfahrt geschaffen wurden.
Der richtige Kern von Vasaris Mitteilung könnte der
sein: Dürer beschwerte sich bei der Signorie über Marc-
antons Kopien der Blätter des Marienlebens und er-
wirkte, daß Marcanton auf den späteren Kopien, z. B.
denen nach der kleinen Holzschnittpassion, Dürers
Monogramm weglassen mußte. Vgl. A. Weixlgärtner,
Festschrift für Julius Schlosser (Wien 1927), S. 174 f.
13 Das Rosenkranzfest.
14 85 dugaten] 110 fl. Rh.
15 Nach Deutschland.
16 Hans Dürer.
17 Michel Wolgemut.
18 bedürfte.
19 Der Mutter zur Last liege.
20 Ein Mann, der nicht verdirbt oder verderben kann.
21 Bei der jährlichen Schaustellung der seit 1442 in
Nürnberg aufbewahrten Reichs-Heiligtümer und-Klein-
odien vom Heiltumsstuhl aus am Freitag vor Miseri-
cordia. Mit der Schaustellung war ein Jahrmarkt ver-
bunden. Im Jahre 1506 fiel der Tag auf den 24. April.
22 Rechne ich darauf.
23 Von der Frankfurter Ostermesse.
24 Vgl. A. zu Brief Nr. 4.
25 hinausschieben.
Nr. 6
DÜRER AN WILLIBALD PIRCKHEIMER IN NÜRNBERG
Venedig, 25. April 1506.
Vermißt Nachricht über den Saphirring, den er in einem Büchslein geschickt hat. Auch ein Brief war dabei.
Gibt eine Zeichnung des Ringes nach seinem Notizbuch. Wert des Stückes. Pirckheimer möge bei Hans
Imhoff wegen Ring und Brief fragen. Empfiehlt ihm die Mutter. Sie möge Hans Dürer zu Wolgemut
geben und zur Arbeit anhalten. Hat von den sieben gegenwärtig zu schreibenden Briefen erst einen Teil
vollendet. Grüße an Lorenz Beheim und Stephan Paumgartner. Andreas Kunhofer ist tödlich erkrankt.
Original im Besitz der Royal Society, aufbewahrt im Britischen Museum London, 1 Bl. 22.7 X 21 cm. WZ
wie bei Nr. 4. Siegel fehlt. Auf der Rückseite ein Schreiben Hans Imhoffs d. Ä. vom 3. Juli 1624: „Für-
nehmer, insonders vertrauter, lieber Freund Heinrich Milich! Auf sein vielfältiges anlangen verehr ich
Ihme hiemit diesen Brief von Albrecht Dürer an meinen Uhranherrn Wilibalt Pirkamer. Das wolle er desto
höher halten, weil ich dergleichen hohen Personen zu geben versagt habe, den ich der nicht mehr als noch
sechs beyhanden; wollt auch denselben desto lieber sein lassen, weil er meines in Gott Ruhenden Anherrn
Hans Imhoff darin zum andermahl gedenkt. Golt und Silber ist einem jeden lieb, aber dergleichen Brieff
acht ich höher, weil das Golt noch in der Welt, aber der Dürer eigenen Handschreiben würde man so bald
nicht finden, wie den zweien Cardinal Spineli und Ursini von mir dergleichen begerrt. Das melt ich allein
darumb, auff das gespürt wird mit was affection ich dem herrn Bruder zugethan bin. Actum Nürnberg
den 3. July An. 1624. Hans Imhoff der Aeltere“. Vgl. Thausing, Dürer2 I, S. 377. Der Brief kam auf nicht
näher bekanntem Wege in die Bibliothek des Grafen Arundel (Norfolkcollection) und mit dieser an die
Royal Society, bei der er von einer „I. D“ benannten Persönlichkeit in Cod. 263 aufgefunden wurde. Mit
den Hss. der Norfolkcollection 1830 dem British Museum übergeben, ging er hier vorübergehend ver-
loren, bis er in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. von William Mitchell wieder entdeckt wurde.
Dem ersamen weisen her Wilbolt Pyrkamer zw
Nornberg, meinem günstigen herren.
Mein willigen dienst zw vor, lieber her. Mich wun-
Das Original ist nicht interpungiert. 1 f. Unter der Adresse von
späterer Hand Dürers Monogramm.
dert, daz jr mir nit schreibt, wy ewch der sapfir
ring1 gefall, den vch der Hans Im Hoff2 geschickt 5
hatt peym Schon pottn von Awgspurg3. Jch weis
nit, ob er ewch worden jst oder nit. Jch pin peym
Hans Jm Hoff gewest, hab jn gforscht, sagt er, er
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