13.-15. BRIEF
das erstemal vor. Vgl. R. Pfister, Deutsche Bauzeitung
59 (1925), bes. S. 77 f.; Grimm Wb. 10/2 (1919),
Sp. 2074.
3 Wie das Euer Wunsch ist.
4 Die Marter der zehntausend Christen.
5 Uber den Wert der rheinischen Gulden vgl. A. zu
Brief Nr. 1.
6 Um einen festen Preis Bestelltes.
Nr. 14
DÜRER AN JAKOB HELLER IN FRANKFURT a. M.
Nürnberg, 24. August 1508.
Hat Hellers Brief erhalten. Berichtet über den Stand der Arbeiten; die Flügel sind von außen mit Stein-
farben ausgemalt und innen untermalt; das Hauptstück ist entworfen, mit zwei Farben unterstrichen, so
daß er anfange zu untermalen. Macht den Vorschlag, die Arbeit in ganz besonders sorgfältiger Weise aus-
zuführen, wenn ihm Heller den Preis von 130 fl. auf 200 erhöhen wolle. Wünsche Heller jedoch die ein-
fachere Ausführung, so wie es bei der Ausdingung vereinbart wurde, so solle das Bild noch immer besser
als die Bezahlung werden. Nach Einlangen von Hellers Entscheidung wolle er von Imhoff eine erste Rate
von 50 fl. abheben. Freude an der Arbeit. Fragt, ob Heller einen Interessenten für das Marienbild wüßte,
das er bei Dürer sah; er würde es um 25 bis 30 fl. verkaufen.
Lieber herr Jacob! Jch hab euer schreiben nehren1
wol empfangen, darin euer meinung vernommen,
das ich euer taffel gut soll machen, das ich dan von
mir selbst im sinn hab zu thun. Solt daneben wissen,
* wie weit sie bracht ist. Die fliegel seindt auswendig
von stainfarben außgemalt, aber noch nit gefür-
neist, vnd innen seind sie gantz vndermalt, das man
darauf anfang außzumallen, vnd das corpus2 hab
ich mit gar großem fleiß entworfen mit länger zeut,
10 auch ist es mit 2 gar guten färben vnderstrichen,
das ich daran anfanche zu vndermalen. Den ich
hob in willen, so ich euer mainung verstehen wirdt,
etlich 4 oder 5 und 6 mahl zu vndermalen, von
rainigkeit und bestendigkeit wegen, wie auch deß
is besten vltermarin6 daran mahlen, das ich zu wegen
kan bringen. Es soll auch kein ander mensch kein
strich daran mahlen dan ich, darum wurde ich viel
zeut darauf legen. Darumb ich mich versiehe, ihr
werdt euch nit kümeren lassen, vnd hab mir fürge-
20 nommen, euch zu schreiben mein fürgenommene
mainung, das ich euch solches werckh vmb die ferti-
gung der hundert vnd 30 fl. reinisch nit kan ver-
streckhen4, Schadens halb. Dan ich muß viel einbues-
sen vnd zeut verliehren. Aber also was ich euch zu-
25 gesagt hab, das wil ich euch erbarlich halten. Wolt
1. idest jüngsten nehren C Co. 8. anfachen; capus C Co.
ihrs nit höcher haben den vmb das verdingt geldt,
so wil ich sie machen, daß sie dannoch gar viel besser
soll sein weder0 der lohn ist. Wolt ihr mir aber zwey
hundert gülden geben, so wil ich mein fürgenomene
mainung verstreckhen. Vnd wan man mir für- 30
baß 400 fl. geb, so will ich keine mehr machen. Den
ich waiß kein pfening, das ich daran gewinne, dan
es geth gar lange zeut darüber. Darumb last mich
euer mainung wissen, vnd so ich vernimb euer
mainung, dan so will ich von dem Im Hoff6 50 fl. 3S
empfangen. Den ich hab noch kein geldt darauf
eingenommen. Hiemit hab ich mich euch befohlen.
Wist hierneben, das ich all mein tag kein arbeit hab
angefangen zu machen, das mir selbst baß gefeit
weder euer blat, das ich so mal. Jch wil auch kein 40
ander arbeit thun, biß das ichs außmach. Mir ist
nur laid, das mich der winter so baldt vberfelt. Wer-
den die tag curtz, das ainer nit viel kan machen.
Noch ains muß ich euch bitten. Das Maria bildt‘,
das ihr bey mir habt gesehen, bitt ich euch, ob ihr 45
bey euch einen wist, der ainer taffel darff, das ihr
ihms anbietet. So man recht leisten'3 dazu macht,
were es ain hüpsche taffel. Den ihr wist, daß sie rein
ist gemacht. Jch wil sie euch wolfail geben. So ichs
ainen machen solt, nemb ich nit vnder 50 fl., weilen so
28. wie der C Co. 40. weder] wie den C Co.
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das erstemal vor. Vgl. R. Pfister, Deutsche Bauzeitung
59 (1925), bes. S. 77 f.; Grimm Wb. 10/2 (1919),
Sp. 2074.
3 Wie das Euer Wunsch ist.
4 Die Marter der zehntausend Christen.
5 Uber den Wert der rheinischen Gulden vgl. A. zu
Brief Nr. 1.
6 Um einen festen Preis Bestelltes.
Nr. 14
DÜRER AN JAKOB HELLER IN FRANKFURT a. M.
Nürnberg, 24. August 1508.
Hat Hellers Brief erhalten. Berichtet über den Stand der Arbeiten; die Flügel sind von außen mit Stein-
farben ausgemalt und innen untermalt; das Hauptstück ist entworfen, mit zwei Farben unterstrichen, so
daß er anfange zu untermalen. Macht den Vorschlag, die Arbeit in ganz besonders sorgfältiger Weise aus-
zuführen, wenn ihm Heller den Preis von 130 fl. auf 200 erhöhen wolle. Wünsche Heller jedoch die ein-
fachere Ausführung, so wie es bei der Ausdingung vereinbart wurde, so solle das Bild noch immer besser
als die Bezahlung werden. Nach Einlangen von Hellers Entscheidung wolle er von Imhoff eine erste Rate
von 50 fl. abheben. Freude an der Arbeit. Fragt, ob Heller einen Interessenten für das Marienbild wüßte,
das er bei Dürer sah; er würde es um 25 bis 30 fl. verkaufen.
Lieber herr Jacob! Jch hab euer schreiben nehren1
wol empfangen, darin euer meinung vernommen,
das ich euer taffel gut soll machen, das ich dan von
mir selbst im sinn hab zu thun. Solt daneben wissen,
* wie weit sie bracht ist. Die fliegel seindt auswendig
von stainfarben außgemalt, aber noch nit gefür-
neist, vnd innen seind sie gantz vndermalt, das man
darauf anfang außzumallen, vnd das corpus2 hab
ich mit gar großem fleiß entworfen mit länger zeut,
10 auch ist es mit 2 gar guten färben vnderstrichen,
das ich daran anfanche zu vndermalen. Den ich
hob in willen, so ich euer mainung verstehen wirdt,
etlich 4 oder 5 und 6 mahl zu vndermalen, von
rainigkeit und bestendigkeit wegen, wie auch deß
is besten vltermarin6 daran mahlen, das ich zu wegen
kan bringen. Es soll auch kein ander mensch kein
strich daran mahlen dan ich, darum wurde ich viel
zeut darauf legen. Darumb ich mich versiehe, ihr
werdt euch nit kümeren lassen, vnd hab mir fürge-
20 nommen, euch zu schreiben mein fürgenommene
mainung, das ich euch solches werckh vmb die ferti-
gung der hundert vnd 30 fl. reinisch nit kan ver-
streckhen4, Schadens halb. Dan ich muß viel einbues-
sen vnd zeut verliehren. Aber also was ich euch zu-
25 gesagt hab, das wil ich euch erbarlich halten. Wolt
1. idest jüngsten nehren C Co. 8. anfachen; capus C Co.
ihrs nit höcher haben den vmb das verdingt geldt,
so wil ich sie machen, daß sie dannoch gar viel besser
soll sein weder0 der lohn ist. Wolt ihr mir aber zwey
hundert gülden geben, so wil ich mein fürgenomene
mainung verstreckhen. Vnd wan man mir für- 30
baß 400 fl. geb, so will ich keine mehr machen. Den
ich waiß kein pfening, das ich daran gewinne, dan
es geth gar lange zeut darüber. Darumb last mich
euer mainung wissen, vnd so ich vernimb euer
mainung, dan so will ich von dem Im Hoff6 50 fl. 3S
empfangen. Den ich hab noch kein geldt darauf
eingenommen. Hiemit hab ich mich euch befohlen.
Wist hierneben, das ich all mein tag kein arbeit hab
angefangen zu machen, das mir selbst baß gefeit
weder euer blat, das ich so mal. Jch wil auch kein 40
ander arbeit thun, biß das ichs außmach. Mir ist
nur laid, das mich der winter so baldt vberfelt. Wer-
den die tag curtz, das ainer nit viel kan machen.
Noch ains muß ich euch bitten. Das Maria bildt‘,
das ihr bey mir habt gesehen, bitt ich euch, ob ihr 45
bey euch einen wist, der ainer taffel darff, das ihr
ihms anbietet. So man recht leisten'3 dazu macht,
were es ain hüpsche taffel. Den ihr wist, daß sie rein
ist gemacht. Jch wil sie euch wolfail geben. So ichs
ainen machen solt, nemb ich nit vnder 50 fl., weilen so
28. wie der C Co. 40. weder] wie den C Co.
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