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Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0158
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TAGEBUCH DER REISE IN DIE NIEDERLANDE

1520 den. Auch wird man das als vol dazu bremen111,
und diß ding ist alles über cöstlich gemacht.

Jtem hab abermahl mit den Portugales112 gessen.
Auch hab ich einmahl mit den Alexander im Hoff113
70 gessen. Jtem Sebald Fischer114 hat mir zu Andorff
ab kaufft 16 kleiner Passion115 pro 4 gülden. Mehr
32 groser bücher116 pro 8 gülden. Mehr 6 gestochene
Passion117 pro 3 gülden. Mehr 20 halb bogen aller
gattung gleich durch einander pro 1 gülden, der hat
75 er für 3 gülden genommen. Mehr für ein orth und
5 gülden viertel bögenle, alleweg 45 pro 1 gülden.
Für ein ort und 5 gülden der grosen pogen aller
gattung, gleich 8 pogen pro 1 gülden118. Jst zahlt.
Jtem meinem wirth hab ich zu kauffen geben auf
80 ein tüchlein ein gemahlt Marien bild119 umb 2 gül-
den reinisch. Jtem zum andernmahl hab ich den
Felix, lautenschlager120, conterfeyt. 1 stüber umb
birn und brodt. 2 stüber den bader. Mehr hab ich
14 stüber für 3 täfelein121 geben. Mehr 4 stüber
8S zu waisen122, darvon zu bereiten. Mehr hab ich
einmahl gessen mit Alexander123, goldtschmiedt.
Mehr einmahl mit dem Felix. Einmahl hat meister
Joachim121 mit mir gessen. Mehr sein knecht12° ein-
mahl. Jch hab ein viesirung mit halben färben126
9° den mahlern gemacht. Mehr hab ich 1 gülden zu
zehrung genommen. Jch hab die 4 neuen stücklein127
dem Peter Wolffgang geschenckt. Mehr hat mit mir
meister Joachims knecht gessen. Jch hab meister
Joachim für 1 gülden kunst geschenckt, darum das
95 er mir sein knecht und färb geliehen hat; und sein
knecht hab ich für 3 pfund kunst geschenckt. Jtem
dem Alexander, goldtschmied, hab ich geschickt die
4 neuen stuck. Jch conterfeyt mit dem kohln diese
Jenoueser, mit namen den Tomasin Florianus Ro-
100 manus, von Luca bürtig, und des Tomasins zween
brüder, mit nahmen Viencens und Gerhartus, alle
drey Pumpely128. So oft hab ich mit dem Tomasin
gessen: jjjjjjjjjjjj129. Mir hat der rentmeister130 ge-

66. alles B. 73. halbe B. 74. daß B. 76. bögen B.
76 f. viertel bis 5 fl. von der kollationierenden Hand am linken Rande
nachgetragen A. 78. gleich pr. 8 B. 81. reinisch] fehlt B.
84. vor B. 85. weiß B. 91. der B. 93. Joachim B.
98. conterfecttete B. 99. Jenoueser] von der kollationierenden
Hand über der Zeile, in der Zeile Jenueßer gestrichen A; Jenueßer
B. 99E Florianus bis Tomasins' fehlt B. 102. Pinbelli B.

103. Mehr A.

schenckt ein leinen kindsköpffel131. Mehr ein calacu-
tisch hülczen wehr132 und der rörichten hölzer133 I0S
eines. Auch hat mir der Tomasin geschenckt ein ge-
flochten hut von holder kernen134. Aber hab jch ein-
mahl gessen mit dem Portugaler. Auch hab ich des
Tomasins ein bruder geschenckt für 3 Gulden gestoch-
ner kunst. Mehr hat mir herr Erasmus135 geschenckt "o
ein spanioleins mentelle136 und 3 conterfettisch
man137. Mehr hat mir des Tomasins bruder ge-
schenckt für 3 gülden gestochener kunst ein paar
handschuh. Aber einmal hab ich conterfet Vicen-
tium, Tomasinus bruder. Auch hab ich geschenckt ns
meister Augustin Lumbarth138 die 2 thail imagi-
nes1''9. Auch hab jch den wählen140 mit der krum-
men nasen conterfet, mit nahmen Opitius. Item
mein weib und mein mägdlein141 haben einen tag in
herr Tomasins hauß gessen. Das sind 4 mal142. 120

Jtem unser Frauen kirchen113 zu Antorff ist über-
groß, also das man viel ampt auf einmal darinnen
singt, das keins das ander jrt. Und haben altar köst-
lich stifftung144; do sind bestellt die besten musici,
die man haben mag. Die kirch hat viel andechtiges 125
gottes dienst und köstlich steinwerg und sonderlich
einen hübschen thurn. Auch bin ich gewesen in der
reichen abtei zu St. Michael145; die haben von stein
maßwerck die köstlichste porkirchen146, alß jch nie
gesehen habe, auch ein köstlich gestühl in ihrem 13°
chor. Vnd zu Antorff sparen sie kein kostung zu
solchen dingen, dan do ist gelds genug.

Jch hab conterfet herren Nicolaum, ein astrono-
mus147, der wohnet bey dem könig von Engeland,
der mir zu viel dingen fast förderlich und nuczlich 135
ist gewesen. Er ist ein Teutscher, von München bür-
tig. Mehr hab ich conterfet des Tomasins tochter,

104. kinds kopff B. 105. hützen B; rörichten] rören leichten
A, röhren leicht B; holzrene B. 107. holtekernnen B.

107E des einmahl A. 108. ich bey daß B. 109. bruder]
danach geßen gestrichen B. m. spaniolenin mettele B;

conterfectische B. 112. Tomasin B. 113. für bis kunst fehlt A.

114E Vincentium Tomasius B. 116. Lumbart B. n6f.
imagines] imaginis AB. 117. wähl B. 117E grünen B.

118. conterfect B. 120. Tomasin B. 122. auf einmal]
fehlt B. 123E aldar köstliche B. I2^f. köstlich] fehlt A.

127. thurm B; der] fehlt B. 129E die köstlichste bis auch
ein fehlt A. 131. die A; sporenß keim B;)nB. 133 f.

astronominum B. 135. jn vielen B; förderlichst B. 136E
Münichen gebührtig B. 157. conterfect B.

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