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Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0167
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DRITTER AUFENTHALT IN ANTWERPEN

14.11.1520

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IS5

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18.II.I 520
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20.11.I 52O

Vnd ich bin frühe von Cöln zu schiff gefahren am
mittwoch nach Martinj bis gen... Jch hab 6 weiß-
pfenning für ein paar schuh geben. Jch hab 4 weiß-
pfenning den poten geben. Von Cöln für ich auf
dem Rein geng Suns329. Von Suns gen Nays330, von
dannen zum Stain331; da lagen wir den tag, verzehr
ich 6 weißpfenning. Darnach [fuhren] wir gen
Düsseidorff, ein städlein, verzehr 2 weißpfenning.
Von dannen gen Kaiserswördt, von dannen gen
Dasperg332, auch ein städlein; auch zwei schloß,
Angrur333 und ander Rüror334; von dannen gen
Arschey335, ein stättlein, von dannen gen Ri-
berg336, auch ein stättlein; da log ich über nacht und
verzehr 6 weißpfenning. Von dannen fuhr ich zu
diesen städlein: die erst pürg Wisell337 gen Ress338,
darnach gen Emrich. Darnach kamen wir gen Thol-
husS39undvon dannen geng Nümweg340; do blieben
wir übernacht und verzehrten 4 weißpfenning. Von
Neimweg fuhr ich gen Thül341, von dannen geng
Pusch342. Zu Emrich hab ich still gelegen und ver-
zehrt über ein köstlich mahl drey weißpfenning.
Und ich hab do conterfet ein goldschmied gesellen,
den Peter Federmacher343 von Antorff, und ein
frauen bildt344. Und die Ursachen des stilligens, das
war, uns begrieff gar ein grosser Sturmwind. Mehr
verzehrt ich noch 5 weißpfenning vnd wechselt
1 gülden zu zehrung. Auch conterfet ich den wirth.
Und kamen erst am sondag gen Neumeg. Jch hab
20 weißpfenning dem Schiffer geben. Niemägen ist
ein schöne statt, hat eine schöne kirchen345 und ein
wohl gelegen schloß346. Von dannen für wir gen
Till347; do verließen wir den Rin348 und fuhren vff
der Mas genTerawada349, da die zweenthurn stahn;
do lagen wir über nacht, und diesen tag verzehret
ich 7 stüber. Darnach fuhren wir am erichtag frühe

153. fuhren] fehlt A. 155. Von bis Kaiserswördt von der

kollationierenden Hand an den rechten Rand geschrieben A.
15 6 ff. auch zwei bis stättlein mit Verweisungs^eichen von der
kollationierenden Hand am oberen Rande links A. 161. pürg] aus
pürgs (?) von Murr korrigiert A; Reff A. 162E Tholhus]
Thomas A. 163. Nümweg] von Murr korrigiert in Nümeg A.

165. Neimweg] von Murr gestrichen und Nümeg da^ugeschriebenA.
169. Antorff] danach ein Wort gestrichen: zier (?) A. 175. Nie-
mägen] von der kollationierenden Hand über Neuwegen geschrieben
A. 178. verließ A. 179. stahn] von der kollationierenden
Hand korrigiert aus statt A. 181. fuhren] von Murr korri-
giert aus für A.

gen Pommel3“0 vff der Mas. Do kam ein groß Sturm-
wind, das wir bauer pferd tingten und reiten an
sadel biß gen Fierzog Pusch. Und verführ zu schiff
und verriet 1 gülden. Pusch ist ein hübsche statt, hat i8S
ein außbündige schöne kirchen351 und über fest. Do
verzehrt ich 10 stüber, wie wohl maister Arnolt352
das mahl für mich zahlet. Und kämmen gold-
schmied zu mir und die theten mir viel ehr.

Darnach fuhren wir an unser Frauen tag frühe aus 190
und führen durch das übergroß schön dorff östr- 21.1
rieh353; aber zu Tillwerg354 aßen wir zu morgens
und verzehrten 4 weißpfenning. Darnach kamen
wir gen Bareil355, lagen über nacht und verzehrten
do 5 stüber. Und die gesellen wurden mit dem 195
wirth uneins, und wir fuhren bey der nacht bis gen
Fiochstrat356; do sassen wir zwo stund und fuhren
darnach geng Fiarscht35' für S. Leohnhart kirchen,
do assen wir zu morgens und verzehrten 4 stüber.

Dritter Aufenthalt in Antwerpen

Darnach fuhren wir gen Antorff, und gaben dem
fuhrmann 15 stüber, das war am pfingstag nach 22.1
unser Frauen tag Assumtionis3°8. Vnd ich hab ein
kupff er Passion den Jannen, Jobst Schwagers knecht,
geschenckt. Und hab dem Nicolao Sopalis3°9 conter- 5
fet. Vnd am donnerstag nach unser Frauentag
Assumtionis 1520 bin ich wieder ins Jobsten Plank-
felts hauß kommen und hab diese mohl mit ihm
gessen: jjjj; das mein weib: jj. Jch hab 1 gülden
zu zehrung gewechselt, mehr ein crona. Und die 10
7 wochen, die ich aus bin gewest, hat mein weib
und die magd 7 krönen verzehrt, und ander ding
auch kaufft, 4 gülden werth. Jch habe 4 stüber mit
den gesellen verzehrt. Die mahl hab ich mit To-
masin gesen: jjjjjj. An S. Mertenstag hat man zu 15
Antorff jn unser Frauen kirchen meinem weib ein n.i
beuttel abgeschnitten, darinn ist gewesen 2 gülden.

182. Pommel] von Murr korrigiert aus Pimbel A. 183E an
sadel] gestrichen und von der kollationierenden Hand ohn sattel
über die Zeile geschrieben A. 185. verriet] von Murr am Schluß

ein Buchstabe gestrichen h (?) A.

4. Schwagers] Konjektur von Murr. Durch seine Korrektur ist der
ursprüngliche Text (vermutlich schwacher) unleserlich geworden A.

5. Sopalis] von Murr verändert in Sombalis A. 13. habe] von
der kollationierenden Hand über die Zeile geschrieben A.

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.1520

1.1520

I.IJ20
 
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