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https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0178
TAGEBUCH DER REISE IN DIE NIEDERLANDE
115 ten mit gerechtigkeit, die nitt weißlich636 gehandelt
haben., O Erasme, halt dich hie, das sich gott dein
rühme, wie vom Davidt geschrieben stehet; dann
du magst thun, und fürwar, du magst637 den Gol-
liath feilen. Dann gott gestehet bey der heyligen
120 christlichen kirchen, wie er ja unter den Römischen
stehet, nach seinem göttlichen willen638. Der helff
uns zu der ewigen seeligkeit, gott vatter, sohn und
heiliger geist, ein einiger gott. Amen. O ihr Christen
menschen, bittet gott umb hilff, dann sein urtheil
125 nahet und sein gerechtigkeit wird offenbahr. Dann
werden wir sehen die unschuldigen blütter639, die
der babst, pfaffen und die münchen640 vergossen,
gericht und verdampt haben. Apokalypsis. Das
sind die erschlagnen, unter dem altar gottes ligent,
130 und schreyen umb rach, darauff die stim gottes ant-
wort: erbeitet641 die volkommen zahl der vnschul-
digen erschlagenen, dann will ich richten642.
Fünfler Aufenthalt in Antwerpen (2.)
Aber hab jch 1 gülden zu zehrung gewechselt. Jch
hab dem doctor aber 8 stüber geben. Jtem aber
2 mahl mit dem Ruderigo gessen. Jch hab mit dem
reichen canonico gessen. Jch hab 1 gülden zu zeh-
5 rung gewechselt. Jch hab maister Conradum643,
19.,20.5. bildhauer von Mechel, zu gast gehabt jm pfingst-
15:21 feyertagen. Jch hab 18 stüber umb welsche kunst
geben. Aber dem doctor 6 stüber. Den maister
Joachim644 hab ich 4 Christophei auff graw papir
I0 verhöcht.
21.5.1521 Jch bin am leczten pfingstfeuertag645 zu Antorff
auff dem jahr roßmarckt gewesen und hab do über
viel hübscher hengst sehen bereuthen, und sonder-
115. mit] von der kollationierenden Hand an den linken Rand geschrieben,
die gestrichen A; die nach gerechtigkeit über der Zeile A. 117. von
B. 118. machst B; machst B. 119. feilen] von der kollationierenden
Hand aus stellen korrigiert A; stehet B. i2of. wie bis stehet
fehlt B. 121. daß helffe B. 123. ewiger A. 127. der]
fehlt B; müniche B. 128. Dieß B. 130. rath B; stimb B.
131. arbeittet B. 13 if. vnschuldig erschlagnen B.
2. aber] fehlt B. 3. Rudrigo B. 4. canonico] von der kolla-
tionierenden Hand aus Convonick korrigiert A, Cononick B.
6. zu Mecheln B. 6f. jm pfingstfeyertagen\ fehlt B. 1—5.
Jch hab bis gewechselt folgt nach zu gast gehabt B. 8. 26 stüber
B. 9. Christophei] von Murr aus Christoph korrigiert A. 10.
vberhöcht B. 11. an B; pfingfeuertag A; in Antorff B.
13. gesehenB.
lieh sind zween hengst verkaufft worden umb
700 gülden. Jch hab 1 gülden 3 orth aus kunst ge- I5
löst. Jch hab desselben geld zu zehrung genummen.
4 stüber dem doctor geben. Jch hab 3 stüber für
zwey büchlein geben. Jch hab 3 mahl mit Tomaßin
gessen. Jch hab im 3 degenhefft gerissen646, der hat
mir geschenckt ein allabaser häfeiein647. Jch hab ein i0
englischen edelmann conterfet, der hat mir ge-
schenckt 1 gülden, mit dem kohln, den hab ich zu
zehrung gewechselt. Jtem maister Gerhart648, jllu-
minist, hat ein töchterlein bey 18 jahren alt, die
haist Susanna649, die hat ein plätlein illuminirt, ein 25
Salvator, darfür hab ich jhr geben 1 gülden. Jst
ein groß wunder, das ein weibs bild also viel machen
soll. Jch hab 6 stüber verspiehlt.
Jch hab den grosen Umgang650 zu Antorff gesehen
an der heyligen treyfaltigkeit tag. Der maister 3o
Conradt hat mir geschenckt schöne barr messer6°4, 26.5.1521
so hab ich sein alten männlein dargegen geschenckt
ein unser Frauen leben. Jch hab dem Jan, goldt-
schmiedt von Prüssel, mit dem kohln conterfet,
auch sein weib. Jch hab 2 gülden aus kunst gelöst. 35
Jtem maister Jan652, goidtschmiedt von Prüssel, hat
mir, für das ich im gemacht hab die viesierung zum
sigell und die 2 conterfetten angesichter, 3 Philips
gülden geben. Jch hab die Veronica653, die jch von
öhlfarben gemahlt hab, und Adam und Eva, die 40
Francz6°4 gemacht hat, dem Jan, goldschmidt, ge-
ben für ein hyacinthen und ein agath655, darein
geschnitten ein Lucretia. Ffat ein jeglicher sein
thail umb 14 gülden angeschlagen. Mehr hab ich
ihm gestochen ein ganczen truckh für656 ein ring 45
und 6 stainlein. Hat ein jeder wedterum sein thail
angeschlagen umb 7 gülden. Jch hab 14 stüber umb
16. deßselbige B; genohmen B. 17. doctor] Medico ge-
strichen und von der kollationierenden Hand doctor darüber-
geschrieben A, 18. zwey mahl B. 20. allawaßer B. 26.
jhr ~\ fehlt A. 30. treyfaltigkeit tag] einmal gestrichen A. 31. brodt
messet B. 32. jhm ein mannlein darfür B. 33. Johann B.
34. ab conterfait B. 36. Johan B; auß B. 38. conterfeit
angesicht B. 39. geben] fehlt A. 40. hab, und] herunter
die B; Adam] davor die gestrichen A. 41. Johan B. 42. sein
hyacinten 43- geschnitten] von Murr aus geschrieben
korrigiert A; die Lucretia B. 44. hab] von Murr in gab ver-
ändert A. 45. ein ganczen gestochnen truck A; mehr habe
jch jhme gestochen für ein gantzen truckh B. 46. wedterum]
fehlt A. 47. vmb 7 fl. angeschlagen B.
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115 ten mit gerechtigkeit, die nitt weißlich636 gehandelt
haben., O Erasme, halt dich hie, das sich gott dein
rühme, wie vom Davidt geschrieben stehet; dann
du magst thun, und fürwar, du magst637 den Gol-
liath feilen. Dann gott gestehet bey der heyligen
120 christlichen kirchen, wie er ja unter den Römischen
stehet, nach seinem göttlichen willen638. Der helff
uns zu der ewigen seeligkeit, gott vatter, sohn und
heiliger geist, ein einiger gott. Amen. O ihr Christen
menschen, bittet gott umb hilff, dann sein urtheil
125 nahet und sein gerechtigkeit wird offenbahr. Dann
werden wir sehen die unschuldigen blütter639, die
der babst, pfaffen und die münchen640 vergossen,
gericht und verdampt haben. Apokalypsis. Das
sind die erschlagnen, unter dem altar gottes ligent,
130 und schreyen umb rach, darauff die stim gottes ant-
wort: erbeitet641 die volkommen zahl der vnschul-
digen erschlagenen, dann will ich richten642.
Fünfler Aufenthalt in Antwerpen (2.)
Aber hab jch 1 gülden zu zehrung gewechselt. Jch
hab dem doctor aber 8 stüber geben. Jtem aber
2 mahl mit dem Ruderigo gessen. Jch hab mit dem
reichen canonico gessen. Jch hab 1 gülden zu zeh-
5 rung gewechselt. Jch hab maister Conradum643,
19.,20.5. bildhauer von Mechel, zu gast gehabt jm pfingst-
15:21 feyertagen. Jch hab 18 stüber umb welsche kunst
geben. Aber dem doctor 6 stüber. Den maister
Joachim644 hab ich 4 Christophei auff graw papir
I0 verhöcht.
21.5.1521 Jch bin am leczten pfingstfeuertag645 zu Antorff
auff dem jahr roßmarckt gewesen und hab do über
viel hübscher hengst sehen bereuthen, und sonder-
115. mit] von der kollationierenden Hand an den linken Rand geschrieben,
die gestrichen A; die nach gerechtigkeit über der Zeile A. 117. von
B. 118. machst B; machst B. 119. feilen] von der kollationierenden
Hand aus stellen korrigiert A; stehet B. i2of. wie bis stehet
fehlt B. 121. daß helffe B. 123. ewiger A. 127. der]
fehlt B; müniche B. 128. Dieß B. 130. rath B; stimb B.
131. arbeittet B. 13 if. vnschuldig erschlagnen B.
2. aber] fehlt B. 3. Rudrigo B. 4. canonico] von der kolla-
tionierenden Hand aus Convonick korrigiert A, Cononick B.
6. zu Mecheln B. 6f. jm pfingstfeyertagen\ fehlt B. 1—5.
Jch hab bis gewechselt folgt nach zu gast gehabt B. 8. 26 stüber
B. 9. Christophei] von Murr aus Christoph korrigiert A. 10.
vberhöcht B. 11. an B; pfingfeuertag A; in Antorff B.
13. gesehenB.
lieh sind zween hengst verkaufft worden umb
700 gülden. Jch hab 1 gülden 3 orth aus kunst ge- I5
löst. Jch hab desselben geld zu zehrung genummen.
4 stüber dem doctor geben. Jch hab 3 stüber für
zwey büchlein geben. Jch hab 3 mahl mit Tomaßin
gessen. Jch hab im 3 degenhefft gerissen646, der hat
mir geschenckt ein allabaser häfeiein647. Jch hab ein i0
englischen edelmann conterfet, der hat mir ge-
schenckt 1 gülden, mit dem kohln, den hab ich zu
zehrung gewechselt. Jtem maister Gerhart648, jllu-
minist, hat ein töchterlein bey 18 jahren alt, die
haist Susanna649, die hat ein plätlein illuminirt, ein 25
Salvator, darfür hab ich jhr geben 1 gülden. Jst
ein groß wunder, das ein weibs bild also viel machen
soll. Jch hab 6 stüber verspiehlt.
Jch hab den grosen Umgang650 zu Antorff gesehen
an der heyligen treyfaltigkeit tag. Der maister 3o
Conradt hat mir geschenckt schöne barr messer6°4, 26.5.1521
so hab ich sein alten männlein dargegen geschenckt
ein unser Frauen leben. Jch hab dem Jan, goldt-
schmiedt von Prüssel, mit dem kohln conterfet,
auch sein weib. Jch hab 2 gülden aus kunst gelöst. 35
Jtem maister Jan652, goidtschmiedt von Prüssel, hat
mir, für das ich im gemacht hab die viesierung zum
sigell und die 2 conterfetten angesichter, 3 Philips
gülden geben. Jch hab die Veronica653, die jch von
öhlfarben gemahlt hab, und Adam und Eva, die 40
Francz6°4 gemacht hat, dem Jan, goldschmidt, ge-
ben für ein hyacinthen und ein agath655, darein
geschnitten ein Lucretia. Ffat ein jeglicher sein
thail umb 14 gülden angeschlagen. Mehr hab ich
ihm gestochen ein ganczen truckh für656 ein ring 45
und 6 stainlein. Hat ein jeder wedterum sein thail
angeschlagen umb 7 gülden. Jch hab 14 stüber umb
16. deßselbige B; genohmen B. 17. doctor] Medico ge-
strichen und von der kollationierenden Hand doctor darüber-
geschrieben A, 18. zwey mahl B. 20. allawaßer B. 26.
jhr ~\ fehlt A. 30. treyfaltigkeit tag] einmal gestrichen A. 31. brodt
messet B. 32. jhm ein mannlein darfür B. 33. Johann B.
34. ab conterfait B. 36. Johan B; auß B. 38. conterfeit
angesicht B. 39. geben] fehlt A. 40. hab, und] herunter
die B; Adam] davor die gestrichen A. 41. Johan B. 42. sein
hyacinten 43- geschnitten] von Murr aus geschrieben
korrigiert A; die Lucretia B. 44. hab] von Murr in gab ver-
ändert A. 45. ein ganczen gestochnen truck A; mehr habe
jch jhme gestochen für ein gantzen truckh B. 46. wedterum]
fehlt A. 47. vmb 7 fl. angeschlagen B.
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