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Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0196
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TAGEBUCH DER REISE IN DIE NIEDERLANDE

369 Stephan Capello, Juwelier und Goldschmied, der
vornehmlich für die Erzherzogin Margareta arbeitete.
Veth-Muller (I, 3 6) wollen ihn mit der Federzeichnung
W. 745 und der Kreidezeichnung W. 812 identifizieren.

370 Dürer hatte offenbar an solchen auch als Schmuck
getragenen Paternosterschnüren Gefallen. Eine aus Dü-
rers Nachlaß stammende mit 32 großen Korallenperlen
kaufte 1569 W. Imhoff und bewertete sie mit 12 fl. Vgl.
v. Eye, S. 518.

371 Veth-Muller II, S. 162 denken an Schwarz, oder an
die Farbe, die man jetzt „Casslerbraun“ nennt. Wahr-
scheinlich aber liegt ein Fehler des Schreibers der Hs. A
(in B ist die Stelle nicht überliefert) vor und das Auto-
graph enthielt „kesterbraun“, d. h. kastanienbraune
Farbe. Das Wort „kesterprawn“ kommt in der Londo-
ner Hs. Add. 5230 fol. 7a (Lange-Fuhse 328) vor.

372 Lichtputzschere.

373 Felix Hungersberg. Von dieser Federzeichnung in
das Buch Hungersbergs hat Dürer für sich eine sorgfäl-
tige Reinzeichnung angefertigt (W. 819). Aufschrift:
„FELIX HVNGERSPERG Der köstlich vnd vbergerad
lawtenschlaher.“ Rechts unterhalb: „das sind dy pesten
Felix, adolff, samario.“ Vgl. Flechsig II, S. 227 f.

374 Austern.

375 Lazarus Ravensburger, Angehöriger der gleichnami-
gen Augsburger Familie, seit 1515 Faktor der Höch-
stetter in Lissabon. Er ist auf der Silberstiftzeichnung
W. 774 dargestellt. Rechts von ihm das Türmchen des
Hofes von Lier in Antwerpen. Die Zeichnung trägt die
Aufschrift „... rus rafenspurger . . . gemacht zw an-
torff“. Tietze (11/1, 19) bringt auch das Bildnis eines
Mannes auf Holz (T. 792) mit ihm in Zusammenhang.
3/6 Vermutlich der Glasmaler Hene Doghens.

377 Bergen op Zoom.

378 für.

379 In diesem Kopftuch hat Dürer später seine Frau
gezeichnet. Die Metallstiftzeichnung trägt die Auf-
schrift: „Das hat albrecht dürer noch seiner hawsfrawen
Conterfet zw antorff jn der niderlendischen kleidung jm
jor 1521 do sy aneinander zw der e gehabt hetten
XXVIj jor.“ Dürer hatte am 7. Juli 1494 geheiratet.
Vgl. Winkler IV zu Nr. 814, der wohl mit Recht die
Zeichnung erst in die letzten Tage der Abreise aus den
Niederlanden datiert.

38° Dürers Wirt zu Bergen op Zoom.

381 Dürers Skizzenbuch. Die Silberstiftzeichnung W. 771
trägt die Aufschrift: „Zw pergen feuertag (?).“ Es sind
die Magd und die alte Frau. Eine der drei Frauen aus
der Familie des Jan de Has stellt vielleicht auch die bis-
her unveröffentlichte Zeichnung T. 781 dar mit der Auf-
schrift „1520 Merzgen (?) alt XXXVIIII.“

382 Den Palast des Marquis von Bergen, den sogenann-
ten Markiezenhof.

383 Auch die Stadtansicht von Bergen op Zoom hat Dü-
rer in sein Skizzenbuch gezeichnet (W. 768). Aufschrift:
„zw pergen.“ Ebenso den im Bau befindlichen Chor der
Groote Kerk in Bergen op Zoom (W. 772) mit der Auf-
schrift: „Daz ist der new kor zw pergen.“

384 Sebastian Imhoff; Schwager Toplers, Freund Dü-

rers, der ihn bereits in seinen Briefen aus Venedig an
Pirckheimer erwähnt. Vgl. A. zu Brief Nr. 1.

385 Goes.

386 In seeländischer Tracht. Vgl. dazu die Silberstift-
zeichnungen W. 770 mit den Aufschriften „zw pergen“,
„zw der gus jn selant“.

387 Arnemuiden.

388 Wolfersdijk.

389 Kortgene.

390 Arnemuiden.

391 Middelburg war die Hauptstadt von Zeeland.

392 Jan Gossart genannt Mabuse (ca. 1478-1533/36)
aus Maubeuge, Maler, Kupferstecher und Radierer. War
1491 bis 1495 Hofmaler Friedrichs des Weisen von Sach-
sen; seit 1503 in der Antwerpener Gilde. Vgl. Allge-
meine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 440 ff.; R. Bruck,
Friedrich der Weise als Förderer der Kunst (Straßburg
1903), S. 142 ff.; C. Willis, Thieme-Becker 14 (1921),
S. 410 ff. - In der Prämonstratenser Kirche zu Middel-
burg befand sich Gossarts Hauptwerk, ein großer Altar
mit der Kreuzabnahme (1518/20). Das Bild wurde 1568
bei dem Brand der Kirche vernichtet. Den Besuch Dü-
rers in Middelburg und die Besichtigung des Altarwerkes
bestätigt Karel van Mander in Het leven oude antycke
doorluchtige schilders (Alkmaar 1604) in der Biographie
Mabuses: „Den vermaerden Albert Dürer, t’Antwer-
pen wesende, quam dit stuck met groot verwonderen
sien, niet sonder grooten lof daer van uyt te spreken.“
Vgl. Das Leben der niederländischen und deutschen Ma-
ler von Carel van Mander. Textabdruck nach der Aus-
gabe von 1617. Übersetzung und Anmerkungen von
Hanns Floerke, I (München 1906), S. 200 f.

393 In Modellieren der Köpfe. Nicht so gut in der Zeich-
nung wie in der Farbenbehandlung. Erhard Schön, Un-
terweisung der Proportzion (Nürnberg 1538) gebraucht
„habtstrychen“ von der Einteilung der Köpfe in recht-
eckige Kuben. Vgl. Thausing, Dürer2 II, S. 194 A 1.

394 Veere op Walcheren.

395 Arnemuiden.

396 Unglücksfall.

397 drängte sich, stieß uns an.

398 Georg Kötzler, aus alter Nürnberger Bürgerfamilie.
Es gab drei Brüder Kötzler. Der eine lebte von ca. 1471
bis 1529, der zweite starb 1533, der dritte lebte von
1497 bis 1544. Vermutlich meint Dürer den ersten.

399 i. e. Augenblick.

400 fangen, fassen.

401 Th. Hampe notierte in seinem Handexemplar von
Lange-Fuhse dazu: „übliche nürnbergische Redewen-
dung.“

402 neben einander.

403 Gehört wahrscheinlich zu leck, leg, d. h. undicht,
benetzt.

404 uns aufgeben.

4°5 Während der Seefahrt von Bergen nach Seeland hat
Dürer das Bildnis des Max Ulstat in sein Skizzenbuch
gezeichnet (W. 773). Aufschrift: „Marx Vlstat den hab
jch awff der se conterfet. 18.“ Das daneben stehende
Mädchen „dy schon junfer zw antorf 1521“ ist nach
Winkler dieselbe „schöne Jungfrau“, die ihm für Ger-
hard Bombelli zweimal saß. Max Ulstat war vermutlich

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