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Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0216
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BEISCHRIFTEN AUF BILDNISSEN UND ZEICHNUNGEN

76. Aufschrift auf einem Holzschnitt Michael Osten-
dorfers, der die Verehrung der „schönen" Maria
von Regenshurg darstellt:

1523

Dis gespenst hat sich widr dy heilig geschriffc er-
hebst zw Regenspurg vnd ist vom bischoff ver-
hengt39 worden, czeitlichs nutz halben nit abgestelt.
j Gott helff vns, das wir sein werde muter nit also
unern, sundr in Cristo Jesu. amen40.

77. Margarete von Brandenburg-Ansbach^

(W.913):

1525. Casmirs Schwester fraw Margret.

78. Unterweisung der Messung (1323), III. Buch,
Inschrift:

Das wort gotes bleibt ewiglich. Dis wort ist Cristus,
aller cristglaubigen heil.

75». Sultan Soliman (W. 906):

Svleyman imperator. Die leibfarb ist gancz leder-
farb. Auf der Kleidung: gell; rot; grün.

80. Thronstuhl für Kardinal Lang von Wellenburg
(W. 920):

Ann meinen genedigsten hern van Salburg.

81. VorZeichnung für einen Schuh (W.938):

Also sol der schuch aus geschnitten werden vnd die
zird dorauf soll jn das nas leder getrügt werden.
Ein solchs bar leist wil jch, das an der solen gancz
plat sey.

s Also hoch sol hinden das leder an fersen vber sich
gen. Toppei soln.

82. Haube und Kleid der ehrbaren Nürnberger
Frauen (W. 943):

Also ist das gepent42 vnd kleidung der erbern
frauen zu Nürnberg.

83. Unterschriften der Bilder der vier Apostel:

Alle weltliche regenten jn disen ferlichen zeitten
nemen billich acht, das sie nit für das göttlich wort
menschliche verfüerung annemen. Dann gott wil
nit zu seinem wort gethon, noch dannen genomen

5 haben43. Darauf horent dise trefflich vier menner
Petrum, Johannem, Paulum vnd Marcum ire War-
nung.

Petrus spricht in seiner andern epistel jm andern
capittel also44:

„Es waren aber auch falsche prophetten vnter dem 10
volck, wie auch vnter euch sein werden falsche lerer,
die neben einfuren werden verderbliche seckten,
vnnd verleucken den herren der sie erkaufft hat,
Vnnd werden vber sich füren ein schnei verdamnus,

- Vnd vile werden nachuolgenn jrem verderben, I5
Durch welche wird der weg der warhait verlestert
werden, - vnd durch geitz mit erdichten wortten,
werden sie an euch hantieren, vber welche das vrtail
von lannges here nit säumig ist, vnnd ir verdamnus
schlefft nicht.“ 20

Johannes in seiner ersten epistel jm vierdten capit-
tel schreibt also45:

„Ir lieben, glaubt nicht einem yetlichen geist, sonn-
dern prüffen die geister, ob sie von gott sind, Denn
es sind vil falscher propheten ausganngen in die 25
wellt, - Daran erkennet den geist gottis. Ein yet-
licher geist, der da bekennet, das Jhesus Christus ist
komen in das flaisch, der ist von gott, - Vnnd ein
yetlicher geist, der da nicht bekennett, das Jhesus
Christus ist komen in das flaisch, der ist nicht von 30
gott. Vnnd das ist der geist des widerchristis, von
welchem ir habt gehöret, das er kompt, vnnd ist
yeczt schon in der wellt."

In der anndern epistel zum Timotheo jn dem drit-
ten capittel schreibt S. Paulus also46: 35

„Das soltu aber wissen, das zu den leczten zeitten
werden grewlidie zeittung eintretten, - Denn es
werden mennschen sein die von sich selbß halten,
geitzig, stoltz, hofferttig, lesterer, den eitern vnge-
horsam, vndanckpar, vngeistlich, - vnfreunntlich, 40
storrig, sehender, vnkeusch, vnguttig, wild, - ver-
rether, freueller, auffgeplasen, die mer lieben die
wollust denn gott, - die da haben das geperde eines
gotseligen wanndels, aber seine krafft verleucken
sie, vnnd von solchen wende dich. - Auß denselben 45
sind, die die heuser durch lauffen, vnd furen die
weiblin gefangen, die mit sunden beladen sind vnd
faren mit mancherlei lüsten, - lernnen ymer dar,
vnd künden nymer zur erkentnus der warhait
komen." 50

Sant Marcus schreibt in seinem euangelium jm 12
capittel also47:

„Vnnd er leret sie vnd sprach zu jnen, habt acht
auff die schrifflgelertten, die gehen gern jn lanngen

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