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Der Leuchter der Schönheit
§ 1. Wir haben am Anfang des vorher-
gehenden Kapitels gesagt, dass der Wert der
Baukunst von zwei getrennten Elementen ab-
hinge: von dem Einfluss, den sie aus mensch-
licher Kraft empfängt, und von dem Abglanz
der natürlichen Schöpfung. Ich versuchte zu
zeigen, in welchem Maße ihre Würde auf
einem Verständnis für die Anstrengung und
Mühe des menschlichen Strebens beruhe, eine
Sympathie, die so deutlich im Geheimnis
der Form, wie in der Schwermut der Musik
enthalten ist. Jetzt möchte ich jenes glück-
lichere Gebiet seiner Vortrefflichkeit erläutern,
das die Wiedergabe edler Schönheitsformen
umfasst, die zumeist den äußeren Bildungen
der organischen Natur entnommen sind.
§ 2. Man könnte vielleicht annehmen, dass
ich etwas vorschnell die architektonische
Schönheit auf nachgeahmte Formen beschränkt
hätte. Ich will gar nicht behaupten, dass jede
schöne Anordnung der Linien durch einen
natürlichen Gegenstand unmittelbar angeregt
 
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