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Nro. 5Z. — Mitwoch, Len 2 Mai 1792

K h e E n l a n d v.
^Bewegung der Rasselischen Truppens Das gan-
ze HessenKasselische Milirair marschirt Mit schnellen
Schritten aus den inner« und höhern Gegenden des Lan-
des an die RheinGcgenden, nach Rheinfels rc. Man
sagt, es werde Koblenz decken, wenn die Franzosen da
herüber kommen Wollten.
Mestrei ch.
8ürst Johann von Lichtenstein Hat am 12 April
sich mit eruer Landgrafin von Furstenberg zu Wien ver-
mahlt. Der regierende Fürst Hat die Einkünfte seines
Bruders bis auf Lo,oOo Gulden vermehrt.
Der Russische Hof hat bei dem hiesigen nm die Ge-
fälligkeit ansuchen lassen, daß die Russischen Truppen,
welche aus dem TürkenKriege zurükkommen, die Choc-
zymer Raja, die wir noch im Besiz haben, passiren
dürfen. Unser Hof hat sich, Wie man sagt, gar nicht
widersezt^ die Pohlen aber sind darüber voller Besorg-
niß, da sie aus der Richtung des Marsches, den die
Russischen Truppen nehmen, «inen Einfall in Der Ge-
gend von Kaminieck vorhersehen Wollen, wo die Armee
dieser Republik am schwächsten ist.
Der VicePrastdent der obersten JustizStclle Baron
Martini ist zum 2ten wirklichen Präsidenten ernannt
worden.
Von ihzo Herrschaften und Gütern in NiederOest-
reich haben sich schon 1600 mit den Grundholden über
die FrohnAblösung durch gütliche Vertrage einverstanden.
Professor Hoffmanw, Herausgeber der berühmten
Wiener ZeitSchrift, ist seiner Stelle entlassen worden
und will nun (man sagt, nach Berlin unter Friedrich
Wilhelms Scepter) auswandern.
fRriegsMstungen.j Wien, den 24 Apr. Der
auf Seite 169 gedachte am 12 Apr. gefaßte Entschluß
unsers Hofes ist erst am 14 Apr. von hier nach Paris
abgeschikt worden, und wiederholt alles am 18 Merz
Gesagte. Da wir Krieg mit Frankreich vvraussehen,
so brechen schon am i Mai 8500, eben so viele am 14 .... .. ...... —
Mai und so fort von 14 zu 14 Tagen nach den Rhein- AnterLieutenantsStellen sogleich, als sie erlediget sind.

mnd Niederlanden -auf. Am lezten Donnerstag und Freis
sag wurdewieder grosser ConferenzRath gehalten. Da-
bei sanden sich Lascy und mchrere Generale vom ersten
Rang ein. SeldAeugMeister Prinz von Hohenlohe
ist schon nach Berlin, und General TVenkheim gestern
mit ErtraPost nach Brüssel abgegangen. Leztcrem sind
Heute Fürst v. Ligne, ObristLieutenant Fürst Dietrich-
stein und Major LaVaux, -alle g vom GenieKvrps,
gefolgt.
8vaw?veich.
Mpfer für die KriegsKasse.j Paris, den 25 Apr.
Die NationalVersammlung hat ihren Schluß, daß je-
der Depurirte g Monate lang täglich 6 Livres als Bei-
trag zum Krieg opfern solle, noch ehe -er ausgefertiget
wurde, wieder zurükgenoninren, und statt dessen he-
fchlossen, daß jeder Depurirte, gleich andern patrioti-
schen Bürgern, nach Gutdünken und Vermögen beitra-
gen möge: und schon am 2Zsien Abends waren -ihr?
Beiträge um 16200 Livres mehr, als jener als Gesez
vorgeschlagene Beitrag in Z Monaten zusammen eiuge-
bracht hatte. Ueberhaupt kommen unzählige Beitrage
ein.
Meue Legionen von FreiKorpsf Am 2Zstenbe-
schloß die NativnalVersamnilung, nach Narbonne's
schon vor mehreren Wochen übergebenen Plan, die Er-
richtung von 6 neuen Legierten, die unsre ZagerKorps
zu Fuß und Zu Pferd verstärken, fremde Deserteurs un-
ter sich aufnehmen und immer Vortrab seyn sollen.
swie wird es mit den Avancements der Offiziere
während des Kriegs gehalren^j Der KriegsMini-
ster hat aufBefchl des Königes den FeldHerrerrRocham-
beau, Lukner und LaFayette den Befehl gesch'kt, von
nun an selbst ohne Anfrage bei dem König und Mini-
ster, durch die ihnen untergeordnete Generale alle Zwi-
stigkeiten oder Zweifel wegen Verrückungen ober Er-
sezungen der Offiziers zu entscheiden, bei den Beförde-
rungen auf keine Anciennite bei der Armee, sondern
nur bei ihren Korps oder Regimentern zu sehen, alle
 
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