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Nr». 145. — Montag, rcn z Dez ember 1792.

G ^streich.
Wien, den 24 Nov. Der Kaiser hat die 2 Obristen
Grafen Mercantin und Belegarö zu GeneralMajors
ernannt. — Zu Graz Haram 20 Nov. der gewöhnliche
Landtag von Steiermark seinen Anfang genommen.
— Minister Graf von HazfeldGleLchm ist am 2osten
November zu Wien gestorben.
Italien.
^Veränderungen am Turiner Hof.s Turm, den
IO Nos. Unser Hof gibt einem Liessen Theil seiner
Dmiesschafr den Abschied. Die ganze Königliche Fa-
milie hat sich auf Einen Tisch eingeschränkt und hält sich
noch immer zu Mo>»cardin auf. Mit den Gesandten
von London , Wien und Neapel werden öftere Verschu-
lungen gehalten.
^Beschluß der auf Seite 518 abgebrochenen Er-
klärung des Königes von Sardinien wegen des
Kriegs mit Frankreich.^ „Voll Vertrauen demnach
auf die göttliche Vorsicht, welche seit Dielen Jahrhun-
derten mit besonderen Gnaden Unsere Staaten beschü-
zet und vertheidiget; beseelt von der Gerechtigkeit der
Uns, Unseren Unterthanen, der Religion und dem Staa-
te gemeinschaftlichen Sache, welche Wir vertheidigen;
versichert des Beistandes, den Wir von befteundten,
oder durch das gemeinschaftliche Beste und durch Ver-
trage verbundenen Mächten erhalten; endlich durch die
alte und ununterbrochene Ergebenheit, und durch die be-
währte Tapferkeit Unserer Unterthanen mit Muthe be-
lebt, schiken wir Uns an, dem Feinde den tapfersten
Widerstand entgegen zu sezen. Schon haben Wir Un-
sere Trupsien dermassen ausgestellt, daß sie allenthal-
ben, wo man ihrer benöthrget seyn dürfte, Zusammen-
treffen, auch jede Unternehmung, welche LieUmstande
nöthig machen, ausführen können. Ingleichen haben
Wir angeordnet, daß alle Festungen und WaffenPläze
mit Allem versehen seyn, was nöthig ist, upr in Falle
eines Angriffes den tapfersten.Widerstand zu leisten^ Und
nun fordern Wir durch gegenwärtiges Edikt Unsere Un-
tenhanen insgesammt auf, zur Vmheidigung des

Staates dieWaffenM ergreifen, bereit in eigener Per-
son , mir den Prinzen ^Unseres Hauses voraus zu gehen;
AM inzwischen den nöthigen-Aufwand zu cbestrei ten, ha-
ben Wir beschlossen, ein Mittel zu-wählen, -welche-
Uns nicht allein erlaubt, die Steuern und -Auflage»
nicht zu erhöhen, sondern welches auch Zum allgemei-
nen und besondern Wohl gereichet."
„Diesemnach haben Wir zu verordnen'beschlössen,
und verordnen" re. — Hier folgt das Edikt von 720 Ab-
sazen, wodurch,'wie schon bekannt ist, nicht nur Mi-
lizen ausgehoben, sondern alle mamllichen Unterthanen
von .6 ms üo.Jahren aufgefordert werden, sich mit
Waffen, Munitron und Lebensmitteln zu versehen, um
auf alle Falle beret! zu seyn, wo Gefähr lich zeigt, un-
ter Anführung ihrer Richter und Obrigkeiten herbei zu
eilen, unv^zugleichein AulehenTvon 4Millionen Lire er-
öfner wird, wozuman Gsld- und Silbergeschmeioe eben
so wohl als baares Geld annimmt, und Zu dessen Til-
gung der König von feinen Einkünften jährlich 140,00s
Lire w.dmet."
sSerragen der Genueser gegen Frankreichs Ge-
nua, den 16 Nov. KvntreAdmiml Tvuguel, Kom«
nrendant des Französischen Geschwaders, hat von unse-
rer Republik 2200 Sätke Meel gegen Bezalung verlangt
und erhalten. Dieser KoutreAdmiral hat bei unferm
Doge, in Gesellschaft des hier wohnenden Französischen
Botschafters und eines Zahlreichen Gefolges von Ofsi-
zieren seines Geschwaders, einen Besuch abgestattet und
ist mir vieler Achtung empfangen worden. Zum allge-
meinen Vergnügen sieht man ein wechselseitiges freund-
schaftliches Betragen zwischewbeiden Republiken. Am
10 Nov. war hier der StaatsRath versammlet. Er
beschloß, bei der gleich Anfangs angenommenen und
angekündigten Neutralität zn beharren. Die Miliz in
der Stadt und in ddn Vorstädten wird ausgehoben und
soll zur Besitzung dienen, damit die Truppen zur Bede-
kung der Festungen Savona, Gavi und Spezie ge-
braucht werden können. Diese sind mit allen Arten von
Bedürfnissen aufs Beste ausgerüstet» Dieser Entschluß
 
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