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477


Nro. iZ2, — Freitag, den 2 November -792.


Oestreich.
Wien. Hier ist am 18 Okt. der KurPfalzische Ge-
sandte, Grafvon Hallberg, gestorben. — AusLriest
.müssen sich auf Kaiserlichen Befehl alle Franzosen, die
.nicht einen schon wenigstens 3jährigen Aufenthalt in
Geschäften beweisen können, innerhalb z Monaten ent-
fernen.
Nach einer ganz neuen Beschreibung der Hauser der
Sradt Wien und ihrer Vorstädte und nach der Berech-
nung des AinnsEttrags zält man jezt in der Stadt 1376
Hauser, welche an jährlicher HausMeths »,458.538 fl.;
— und in Len Vorstädten 6,109 Häuser, welche jähr-
lich 1,031,462 Gulden HausZinns ertragen.
D' ? meisten vorzüglichen Schauspieler in Wien woll-
ten nicht mehr bleiben, wenn die DuMrivn derstu.:::
verpachtet würde. Der Hof har deshalb sein Vorhaden
wieder abgeandert, und den Grafen Julins Strasoloo
zum Intendanten der HofSchauspiele ernannt, welche
er hinführo wieder auf seine Rechnung behält.
Am 20 Oktober wurde zu Wien das Herzogliche Ge-
sammrHaus Sachsen Ernestinischer Linie von dem Kai-
ser feierlich belehnt.
Holland.
(Neues EluotenVerhältnißfl Haag, den aoOkt.
An jedem hundert Gulden StarsAusgabsn der verewig-
ten Niederlande zahlen vounun an die Provinzen Gel-
dem, 6 fl. io Pfenninge, Holland 62 st. 1 Stüver,
Seeland z fl. 16 Stüver, Utrecht 4 fl. 10 Scüver,
Friesland 9 fl. 7 Stüver, OberNjfel 3 fl. 9 Stüver 6
Pfennings, Gröningen 5 fl. 7 Stüver 8 Pfenninge,
Drenthe 19 Stüver io Pfenninge, GeneralitätsLande
4 fl. 8 Stüver 2 Pfenninge. (Ein Gulden zu 20 Stü-
ver, i Srüver zu 12 Pfennings gerechnet.)
Holen.
Warschau, den 16 Okt. Die GeneralKonföderation.
hat den Bischof Sierakowsky alch bevollmächtigten Ge-
sandten bei dem Römischen Stuhl ernannt, und ihm
unter Anderm auch den Auftrag gegeben, die Wieders
Einsezung der Jesiriten in Polen zu betreiben. — Die


Gesandten der Republik Polen zu Wien, Berlin und
Konstantuwpel ssno hiehkr entboten worden, um vor ei-
ner Commission in muswärrigen Angelegenheiten verhört
zu werden. Der Polmsche Abgeordnete in Kurland,
Badowsky , ist kassirl worden.
Frankreich.
sNieue 2lssiz>mten. — werrh der Assignatenfl
Am 24 Orr. har oie Nat.Kvnvencion beschlossen, daß
wieder für ^hundertMillionsn neue Assignaten gemacht,
und auch diesen von den noch nicht verpfändeten, zum
Verkauf ausgesezwn NarionalGütern zureichende Uns
te- Pfänder angewiesen werden sollen. Dadurch wird die
Summe oer Assignaten , die im Umlauf finv, auf 24
Hunde- r Millionen Livres gesezt. — So gros übrigens
d' ist, ft steigt doch der Wertlssder Assignaten
m»c fto.m Lage. Noch am io Ort. verloren die 300-
uu) die 50- Livres Assignaten zu Paris im Wechsel ge-
gr ^ baar Geld 34 am Hundert. Am 18 und ichen
aber, zu einer Zeit, da die erwünschtesten Nachrichten
vor-den Armeen brr Generale Kellermann, Kustine,
Montesquiou und Anselme ejnkamen, und man im J-r-
nern von Frankreich selbst mir jedem Tag mehrere Fe-
stigkeit und günstige Aussichten bemerkte, hielt Jeder-
mann stme Assignaten an sich und gab nur baar Geld
aus, Denen^ die Assignaten einwechseln wollten, wurs
de es schwer, sie zu erhalten, ob man gleich 82 Livres
an Thalern für 100 Livres an Assignaten allgemein zu
geben ansieng. (Auch in Deutschland steigt der Werth
der Assignaten, und der WechselKmS zu Frankreichs
Vortheil immer höher.)
Frankreichs Kriegs Schau plaz.
Deutsche Berichte.
(Neueste Stellung der Deutschen Armsen. Ihr
Zug am Rhein Herauffl Koblenz, den 25 Oktober,
Nachts um 9 Uhr. Unsre Stadt hat (so wie auch die
Stadt Neuwied) dem General Custine eine Deputation
nach Mainz geschikt. Diese soll ihm vorstellen, daß die
Bürgerschaft an der Aufnahme und Begünstigung der
ausgewanderten Franzosen unschuldig, und daß solches
 
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