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Staatliche Museen zu Berlin / Orientalische Sammlungen [Hrsg.]
Mitteilungen aus den Orientalischen Sammlungen / Staatliche Museen zu Berlin — Ausgrabungen in Sendschirli: Berlin: de Gruyter, 1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.49435#0091
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D. METALLSACHEN.

I. Wehr und Waffen.

a) Helme, Helmbeschlag. (Tafel 40 a, b, 41, 42 a.) Unter den bisher in Sendschirli
auf gefundenen Waffen verdienen zwei Helme aus Bronze wegen ihrer außerordentlichen Sel-
tenheit an erster Stelle genannt zu werden. Tatsächlich ist aus ganz Nordsyrien und seiner
Nachbarschaft bisher nur ein einziger Helm im Original auf uns gekommen, und der ist nicht

auf seinem heimatlichen Boden gefunden
Flinders Petrie wissen, in Ägypten auf
der Westseite von Theben nördlich vom
Tausert-Tempel, unter Bauschuttx). In
seiner unmittelbaren Nähe wurden auch
zahlreiche eiserne und mehrere Bronze-
geräte gefunden, deren Form Petrie schon
1897 als völlig unägyptisch empfand und
mit Darstellungen auf assyrischen Bild-
werken des 8. Jahrhunderts verglich.
Dieser Helm ist ungefähr trichterförmig,
an zwei Stellen, ganz nahe am untern
Band mit kleinen Löchern, die zweifellos
zur Befestigung einer Art Sturmband
gedient haben. Soweit man aus der Ab-
bildung erkennen kann, ist dieser Helm
getrieben und völlig schmucklos. Von
den beiden in Sendschirli gefundenen
(vgl. Abb. 83, 84, 85) ist der eine auch
ganz ohne Schmuck und nur mit drei
in der Nähe des unteren Randes ange-
brachten repoussierten Leisten versehen.
Der andere aber hat nur eine mit dem
untern Rand parallel laufende Leiste,
dafür aber auf jeder Seite drei senk-

sondern, wie wir aus einer Veröffentlichung von



Abb. 85. Gravierung auf dem Bronzehelm S 3695. */2 der nat. Gr.

rechte gekuppelte Rundstäbe und in seiner hinteren Hälfte wiederum einige Querleisten.

Die vordere Hälfte 'ist in ihrem unteren Viertel mit einer sehr roh gravierten Darstellung

geschmückt, die vermutlich auf eine stark stilisierte geflügelte Sonnenscheibe zurückgeht.
Aber die ganze Oberfläche hat durch den Brand gelitten, und ich halte es nicht für ganz
ausgeschlossen, daß ein Späterer die zu beiden Seiten der Sonnenscheibe angebrachten

x) Petrie, Six Temples at Thebes, PI. XXI; danach Meißner, Babylon, u. Assyr., Tafel Abb. 58.
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