Eintriüshalle im Landhause Hinton House in Ayr, Schottland. Erbaut von James A. Morris. Muthe-
sius a. a. O. S. 208.
leicht gehalten, daß sie ohne Anstrengung verrückt werden können, um da-
hinter zu reinigen.
Das Streben nach Leichtigkeit hat namentlich im drawing-room wieder ganz
festen Fuß gefaßt. Hier, wo man ungezwungen plaudert, spielt und liest, kommt
es darauf an, die Stellung der Möbel nach Bedarf ändern zu können. Die
Tische sind demgemäß klein und zierlich und von der mannigfachsten Art,
meist in Form der kleinen Klapptische, die Sofas nur zweisitzig und mit einer
Hand zu verschieben. Ein Sofatisch ist in England ebenso unbekannt, als
das behäbige deutsche, zum Liegen eingerichtete Sofa. Die Möbel sind um
den Kamin gruppiert. Dieser bildet den eigentlichen Zentralpunkt des Raumes.
Der Kamin übt nicht nur, wie schon erwähnt, rückwirkend auf die allgemeine
Anordnung des Zimmers, sondern bildet stets das Schmuckstück des Zimmers
selbst. Seine Form ist die allermannigfaltigste, er wird in Stein, in Marmor,
in Ziegel, in Terrakotta, in Holz, in allerhand Metall gebildet und wenn
irgendwo, so ist die häusliche Kunst hier täglich aufs neue schöpferisch tätig.
An die Alleinherrschaft des Kamins als Heizungsmittel ist in England noch
nicht gerührt, kein Zimmer ist ohne Kamin überhaupt denkbar und selbst wo
Zentralheizung eingerichtet wird, ersetzt und verdrängt sie nie den Kamin.
Das verhindern schon die gemütlichen Werte, die sich für den Engländer um
den Begriff des Hausfeuers scharen. Dieses ist ihm, wie in alter germanischer
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sius a. a. O. S. 208.
leicht gehalten, daß sie ohne Anstrengung verrückt werden können, um da-
hinter zu reinigen.
Das Streben nach Leichtigkeit hat namentlich im drawing-room wieder ganz
festen Fuß gefaßt. Hier, wo man ungezwungen plaudert, spielt und liest, kommt
es darauf an, die Stellung der Möbel nach Bedarf ändern zu können. Die
Tische sind demgemäß klein und zierlich und von der mannigfachsten Art,
meist in Form der kleinen Klapptische, die Sofas nur zweisitzig und mit einer
Hand zu verschieben. Ein Sofatisch ist in England ebenso unbekannt, als
das behäbige deutsche, zum Liegen eingerichtete Sofa. Die Möbel sind um
den Kamin gruppiert. Dieser bildet den eigentlichen Zentralpunkt des Raumes.
Der Kamin übt nicht nur, wie schon erwähnt, rückwirkend auf die allgemeine
Anordnung des Zimmers, sondern bildet stets das Schmuckstück des Zimmers
selbst. Seine Form ist die allermannigfaltigste, er wird in Stein, in Marmor,
in Ziegel, in Terrakotta, in Holz, in allerhand Metall gebildet und wenn
irgendwo, so ist die häusliche Kunst hier täglich aufs neue schöpferisch tätig.
An die Alleinherrschaft des Kamins als Heizungsmittel ist in England noch
nicht gerührt, kein Zimmer ist ohne Kamin überhaupt denkbar und selbst wo
Zentralheizung eingerichtet wird, ersetzt und verdrängt sie nie den Kamin.
Das verhindern schon die gemütlichen Werte, die sich für den Engländer um
den Begriff des Hausfeuers scharen. Dieses ist ihm, wie in alter germanischer
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