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Eberbach, Walther: Ein Blick auf die amerikanische Kunsterziehung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6371#0147
7. Schuljahr einer Volksschule. Zeichnungen der ganzen Klasse, 13jährig, nach dem Leben. D. Nr. 751.
EIN BLICK AUF DIE
AMERIKANISCHE KUNSTERZIEHUNG.
Von Professor 'Walther Eberbach-Heilbrorm.*
Im Kunstunterricht erblickt man in den Vereinigten Staaten ein den anderen Schul-
disziplinen durchaus ebenbürtiges Mittel, welches den Erwerb der mehr und mehr
geschätzten Allgemeinbildung rascher, sicherer und leichter erreichbar macht. Man
geht dabei von der Anschauung aus, daß in jedem Menschen eine gewisse künstle-
rische Anlage vorgebildet ist, welche je nach Umständen und Begabung mehr oder
weniger hoch entwickelt werden kann, und daß bei schwachen Schülern auf dem
Umwege durch die Kunst sehr häufig Fortschritte in anderen Fächern erzielbar sind.
Die Schule ist zur Offenhaltung dieses "Weges um so eher verpflichtet, als der richtig
betriebene Zeichenunterricht ganz wesentliche Lücken in gar manchem, einseitig auf
Aufnahmefähigkeit drillenden Erziehungssystem füllt. "Wie kaum ein zweites bildet
dieses Fach die Beobachtungs- und Wiedergabefähigkeit aus und leistet durch selbst
erfindende Arbeit dem selbständigen Denken energischen Vorschub; zielbewußt durch-
geführt, gibt es dem Durchschnittsschüler weit eher Begriff und Urteil über seine
* Aus einem mit 200 Originalarbeiten belegten Vortrag, vom Verfasser am 23. Februar 1905 im
Württembergischen Kunstgewerbeverein gehalten.
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EIN BLICK AUF DIE
AMERIKANISCHE KUNSTERZIEHUNG.
Von Professor 'Walther Eberbach-Heilbrorm.*
Im Kunstunterricht erblickt man in den Vereinigten Staaten ein den anderen Schul-
disziplinen durchaus ebenbürtiges Mittel, welches den Erwerb der mehr und mehr
geschätzten Allgemeinbildung rascher, sicherer und leichter erreichbar macht. Man
geht dabei von der Anschauung aus, daß in jedem Menschen eine gewisse künstle-
rische Anlage vorgebildet ist, welche je nach Umständen und Begabung mehr oder
weniger hoch entwickelt werden kann, und daß bei schwachen Schülern auf dem
Umwege durch die Kunst sehr häufig Fortschritte in anderen Fächern erzielbar sind.
Die Schule ist zur Offenhaltung dieses "Weges um so eher verpflichtet, als der richtig
betriebene Zeichenunterricht ganz wesentliche Lücken in gar manchem, einseitig auf
Aufnahmefähigkeit drillenden Erziehungssystem füllt. "Wie kaum ein zweites bildet
dieses Fach die Beobachtungs- und Wiedergabefähigkeit aus und leistet durch selbst
erfindende Arbeit dem selbständigen Denken energischen Vorschub; zielbewußt durch-
geführt, gibt es dem Durchschnittsschüler weit eher Begriff und Urteil über seine
* Aus einem mit 200 Originalarbeiten belegten Vortrag, vom Verfasser am 23. Februar 1905 im
Württembergischen Kunstgewerbeverein gehalten.
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