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Stuttgarter Mitteilungen über Kunst und Gewerbe — 1905-1906

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Fischer, Theodor: Über schwäbische Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.6371#0039
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P. Bonatz in Stuttgart, Eisenbetonbrücke.

hatten, war ja ..nicht weit her'', also nichts wert, gar nicht ..nobel", gar nicht
.,monumental". Da kam dann der Klassizismus; der war freilich nobel, und
dann die französische Art usw.

Hartnäckig, wie kein anderer Stamm, haben die Schwaben die allgemeine
Flucht ins Ausland bis zuletzt durchgeführt, so lange, daß wir nun glücklich
ein wenig nachhinken; denn viele außerhalb haben schon lange den Holzweg
als solchen erkannt und sind umgekehrt. Es hilft nichts; wenn wir wirklich
fortschreiten wollen, müssen wir ein groß Stück Wegs erst zurücklaufen und ein-
fach den Faden da suchen, wo wir ihn verloren haben. Nun ist der Faden
aber gut schwarz-rot gefärbt und wer ihn sehen und finden will, der wird
ihn sehen. Vorläufig gefällt sich aber ein gut Teil der Baukünstler sowohl,
als besonders des lieben Publikums darin, nicht sehen zu wollen. Winkel-
manns Gespenst geht jetzt in den Kleinstädten und Dörfern um, und wenn
eins von diesen abbrennt, muß von Obrigkeits wegen gesorgt werden, daß es

in Landesart wie-
der aufgebaut wer-
de, was doch ei-
gentlich selbstver-
ständlich sein müß-
te. Die Bauern
aber hätten viel
lieber die ,, noble'*
Art aus der Pro-
Winkel-

venienz
mann.
Alles in

allem

P. Bonatz in Stuttgart, Modell zu einem Justizgebäude mit
Provinzialarresthaus für Mainz.

ist es doch nützlich,
die Auslandsreise
eine kurze Weile
näher zu betrach-
ten: sie scheint in
einer großen Spi-
rale weit draußen
in Griechenland
einzusetzen; dann
herrscht für lange
Zeit Rom und
Italien; ihm folgt

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