Th. Fischer
Schwäbi-
sche Bau-
kunst.
als ein allgemeines ge-
nommen hat und Ge-
staltungen, die nur auf
einem bestimmten Bo-
den und unter einem
bestimmten Himmel
Leben und Sinn haben,
unter ganz anderen
Verhältnissen wieder-
holen wollte".
Schwäbische Baukunst
in diesem Zeitalter des
Verkehrs, wo alles durch-
einander fließt, drängt,
purzelt, stößt?! Nun hof-
fentlich kommt diese son-
derbare Menschheit wie-
der einmal dahinter, was
es für eine grandiose
Dummheit ist, nur Geld
zu verdienen, um Geld zu
haben oder mit diesem
Geld weiteres Geld zu
verdienen. Man beginnt
schon hie und da unsicher
und schüchtern zu fragen:
Was fangen wir nun
eigentlich mit dem vielen
Geld an? Und da weiß
man dann gar nichts Ver-
nünftiges, denn man hat
keine Kultur und vertut
den Reichtum, wie richtige
Barbaren. Das ist aber
nicht, womit ich mich zu
beschäftigen habe, son-
Schmohl & Staehelin in Stuttgart, Portal eines Wohnhauses der Stafflenbergstraite zu dem die FTcLpQ Ob die
Stuttgart. Steinhauerarbeit von Paul Brenner, Bildhauerarbeit von Zeitler in Stuttgart. " '
erstaunliche Ausbildung
des Verkehrs noch nationale oder sogar Stammeseigentümlichkeiten bestehen
oder aufkommen läßt. Der Schein ist wider mich: Tatsächlich sehen wir den
Prozeß der Nivellierung und Egalisierung unaufhaltsam vor sich gehen. Aber
Mensch bleibt Mensch und die „gewaltigen Umwälzungen" und die ..enormen
Fortschritte der Technik'', die unser Leben so „voll und ganz'" verändert haben,
schrumpfen und schwinden, wenn wir die etwas feiner konstruierte Brille des
Kulturmenschen avifsetzen und was übrig bleibt ist ein Bild, das von dem
früheren gar nicht so sehr verschieden ist. Auch ein Unterschied der so
häufig verwechselten Schwestern Kultur und Zivilisation: diese ist inter-
national, jene muß national sein oder sie ist nicht.
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Schwäbi-
sche Bau-
kunst.
als ein allgemeines ge-
nommen hat und Ge-
staltungen, die nur auf
einem bestimmten Bo-
den und unter einem
bestimmten Himmel
Leben und Sinn haben,
unter ganz anderen
Verhältnissen wieder-
holen wollte".
Schwäbische Baukunst
in diesem Zeitalter des
Verkehrs, wo alles durch-
einander fließt, drängt,
purzelt, stößt?! Nun hof-
fentlich kommt diese son-
derbare Menschheit wie-
der einmal dahinter, was
es für eine grandiose
Dummheit ist, nur Geld
zu verdienen, um Geld zu
haben oder mit diesem
Geld weiteres Geld zu
verdienen. Man beginnt
schon hie und da unsicher
und schüchtern zu fragen:
Was fangen wir nun
eigentlich mit dem vielen
Geld an? Und da weiß
man dann gar nichts Ver-
nünftiges, denn man hat
keine Kultur und vertut
den Reichtum, wie richtige
Barbaren. Das ist aber
nicht, womit ich mich zu
beschäftigen habe, son-
Schmohl & Staehelin in Stuttgart, Portal eines Wohnhauses der Stafflenbergstraite zu dem die FTcLpQ Ob die
Stuttgart. Steinhauerarbeit von Paul Brenner, Bildhauerarbeit von Zeitler in Stuttgart. " '
erstaunliche Ausbildung
des Verkehrs noch nationale oder sogar Stammeseigentümlichkeiten bestehen
oder aufkommen läßt. Der Schein ist wider mich: Tatsächlich sehen wir den
Prozeß der Nivellierung und Egalisierung unaufhaltsam vor sich gehen. Aber
Mensch bleibt Mensch und die „gewaltigen Umwälzungen" und die ..enormen
Fortschritte der Technik'', die unser Leben so „voll und ganz'" verändert haben,
schrumpfen und schwinden, wenn wir die etwas feiner konstruierte Brille des
Kulturmenschen avifsetzen und was übrig bleibt ist ein Bild, das von dem
früheren gar nicht so sehr verschieden ist. Auch ein Unterschied der so
häufig verwechselten Schwestern Kultur und Zivilisation: diese ist inter-
national, jene muß national sein oder sie ist nicht.
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