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Topographie der Stauferstadt

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sehender zeitlicher Zusammenhang mit der Frühgeschidhte Gmünds. Eine überzeu-
gende Antwort auf die Frage nach weiteren Zusammenhängen wird freilich erst
dann möglich sein, wenn auch die topographischen Gegebenheiten der ältesten
Gmünder Stadtanlage berücksichtigt sind.

G Zur Topographie der Stauferstadt
Über die räumliche Ausdehnung der Stauferstadt Gmünd ist man geteilter An-
sicht. Das tragfähigste Fundament für jede Aussage auf diesem Gebiet ist eine
hinreichende Zahl von gründlichen baugeschichtlichen Einzeluntersuchungen.
Solche aber stehen uns nur in begrenzter Zahl zur Verfügung. Notwendig wäre
z. B. eine eingehende monographische Behandlung des Glockenturms beim Mün-
ster, denn die zeitliche Einordnung seines Mauerwerks und die Frage nach seiner
ursprünglichen Funktion gehört zu den zentralen Problemen der städtischen Früh-
geschichte. Auch erneute Grabungen im Bereich von Glockenturm und Grät könn-
ten zu aufschlußreichen Ergebnissen führen. So lange solche Voraussetzungen
nicht hinreichend erfüllt sind, bleibt zumeist nur die Möglichkeit einer kritischen
Bestandsaufnahme, die Gesichertes von Ungesichertem unterscheidet. Darüber
hinaus verbleibt die Aufgabe, zu versuchen auf manche der seither gestellten
Fragen Antworten zu geben, die zu weiterführenden Überlegungen anregen
können.
Es ist vor allem das Verdienst des langjährigen Gmünder Stadtbaudirektors
DR. M. SCHNEIDER, sich immer wieder aufs neue mit der Frage nach der einsti-
gen Stadtbefestigung auseinandergesetzt zu haben.* 1 Er unterscheidet in seinen spä-
teren Arbeiten drei Befestigungsringe: a) den ersten Mauerring um das Münster;
b) den zweiten, mittleren Mauerring2; c) den dritten, äußeren Mauerring, der die

gestorben sein, denn in der Stiftungsurkunde von Kloster St. Fides (in Schlettstadt), die Fried-
rich nicht nennt, urkundet seine Gattin offenbar als Witwe.“ Vgl. auch P. WEISSENBERGER,
a.O. 261.
1 Vgl. M. SCHNEIDER, Die Mauerringe der alten Freien Reichsstadt Gmünd, Unsere Heimat 1,
Okt. 1948, 14 ff., Nov. 1948, 17 ff.; ders., Die Staufergründung Schwäbisch Gmünd. Ein Bei-
trag zur Entwicklungsgesch. des Gmünder Stadtgrundrisses, Gmünder Heimatbll. 12. Jahrg.,
Juli 1951, 1 ff.; Sept. 1951, 1 ff.; ders., Die Stadt Gmünd zur Zeit Friedrichs I. Barbarossa,
einhorn 8, Dez. 1961, 370 ff.; ders., Die staufische Stadtmauer, Gmünder Heimatbll. 24. Jahrg.,
Jan. 1963, 5, Febr. 1963, 9 ff., März 1963, 24.
2 Er galt zuvor als die älteste Stadtbefestigung; vgl. G. STÜTZ, Heimatbuch für Gmünd und
weitere Umgebung Bd. 1, 2. Aufl. Schwäb. Gmünd 1926, 43 ff. Die Mauer verlief, wenn man

8 Kloster Lorch: Stauf ergrabmal (1475)
 
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