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Springer, Anton; Osborn, Max [Editor]
Handbuch der Kunstgeschichte (Band 5): Das 19. Jahrhundert — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30792#0270
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228

Dritter Abschnitt: 1850—1870.

drängt. Es ist die unmittelbare Fortsetzung der Malerei aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts,
von der oben gesprochen wurde, eine Unterströmung wie diese, deren selbständiger Wert und
deren Bedeutung für die Kontinuität der bis in die neueste Zeit führenden Entwicklung erst
jetzt im vollen Umfange erkannt wird. Sie gehört im Hinblick auf ihre Wirkung und ihren
Zusammenhang mit der jüngsten Epoche zum größten Teil erst in den letzten Abschnitt dieser
Übersichten; nur die älteren Meister dieser weitverbreiteten Gruppe müssen hier angefügt werden.
Düsseldorf, das auch schon bei den Frankfurtern mitsprach, ist nach Achenbachs Auftreten nament-
lich für die Landschaft wichtig gewesen, zumal seitdem die Schüler Achenbachs und Schirmers
ihr Können nicht nur im benachbarten Holland und Belgien, sondern auch in Frankreich ver-
tieften. Zu diesen gehörten Ludwig Hugo Becker (1833—1868), dessen Bilder durch ihre


244. Der schöne Brunnen in Trient, von Rudolf von Alt.

sonnige Helle überraschen, und Richard Burnier (1826—1884), der in Paris von Troyon
die Verbindung von Landschaft und Tierbild lernte (Abb. 241). Nach Düsseldorf kamen auch
der Württemberger Theodor Schüz (1830—1900), der sich den früheren Vorkämpfern des
Pleinair in Deutschland mit bescheideneren Mitteln anschließt und der Schweizer Rudolf
Koller (1828 —1905), der mit einer kräftigen Mache naturalistischen Wirkungen uachging.
Und ein Schüler der Düsseldorfer Akademie war auch der Hamburger Valentin Ruths
(1825—1905), der die in seiner Heimat ihm durch Suhr vermittelten nordischen Einflüsse mit
Schirmerschen Lehren verband (Abb. 242) und vor dem Erlahmen seiner bedeutenden Fähig-
keiten Landschaften von starkem, malerisch beseeltem Naturgefühl schuf, bei denen man mitunter
an den jungen Menzel denken muß. Menzel selbst hatte in Berlin keinen Kreis von Schülern
um sich gebildet; seine Wirkung war mehr eine indirekte, die sich erst in späteren Jahren
äußerte. Der einzige, der ihm künstlerisch nahe stand, war Fritz Werner (1827—1908),
der seinem Meister auch darin folgte, daß er sich mit ihm Meissonier näherte. Diese beiden
 
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