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Springer, Anton; Osborn, Max [Hrsg.]
Handbuch der Kunstgeschichte (Band 5): Das 19. Jahrhundert — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30792#0314
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Zola Maitre Bazille Monet


Manet Astruc
293. Das Atelier in Batignolles, von H. Fantin-Latour. Paris, Luxembourg.

Vierter Abschnitt: 1870—1900.

s. Der Impressionismus und die Franzosen.

MMWEW)) er Zeitabschnitt von 1870 bis 1900 ist für die Kunst die Epoche der Befreiung
von der Bevormundung durch die Vergangenheit. In diesen Jahrzehnten fallen
die entscheidenden Schläge, durch die sich das Geschlecht der modernen Welt in allen
Provinzen des Knnstlebens neue und eigne Ausdrucksformen schafft, nicht völlig los-
gelöst von aller Tradition, aber in organischer Verbindung ihrer Lehren mit den Bedürfnissen
des neuen Zeit- und Lebensgefühls. Die Malerei war auch weiter in diesem Befreiungskämpfe
die Führerin. Wir sahen schon, wie sie langsam zum Ausdruck eines modernen Bewußtseins
vordrang, wie sie zunächst in der Wahl der Stoffe von dell klassischen und romantischen Vor-
stellungskreisen und von dem geschichtswissenschaftlichen Interesse zu den Menschen und Pro-
blemen des gegenwärtigen Lebens vordrang, wie sie dann auch in der Farbenanschauung sich
mehr und mehr von dem Vorbild der alten Meister zu befreien suchte. In unruhigem Kreis-
lauf hatte sie die Technik vieler Jahrhunderte durchlaufen, seitdem sie sich von der Herrschaft
der antikisierenden Linie emanzipiert hatte. Die Kunst der frühen Renaissance, deren Grund-
charakter noch ein zeichnerischer war, die Maler des späteren Cinquecento, namentlich die
 
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