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Springer, Anton; Osborn, Max [Hrsg.]
Handbuch der Kunstgeschichte (Band 5): Das 19. Jahrhundert — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30792#0485
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8. Die Malerei der übrigen Völker.

417

Kreise jüngerer Kräfte zur Geltung.
Vor allem in Filipp Maliavins
(geb. 1869) glänzend gemalten, von
dem Schweden Zorn angeregten
großen Bauernbildern, die besonders
gern in einem grell aufgetragenen
Rot schwelgen (Abb. 457). Und
weiter sehen wir Spiegelungen und
Reflexe aller modernen Strömungen.
So in Pur Vits Landschaften, die
von einer freien und starken Natur-
anschauung erfüllt sind. In den
phantastischen und stilisierten Land-
schaften von Nikolai Röhrich,
die Anregungen von dem Finnen
Gallon erkennen lassen. In den
Bildern der Impressionisten Viktor
Mussatov (1869 — 1895, Abb.
458) und Michael Wrubel (geb.
1856), von dessen Werken das
Bild des gefallenen Engels („Der
Dämon") und die genialen, vom
Publikum verhöhnten Skizzen für
die Wladimirkirche in Kiew be-
fonders berühmt geworden sind.
Und in den Werken einer ganzen
Schar leidenschaftlich um Ausdruck


458. Im Schlummer, von V. Mussatov.

ringender junger Talente, deren Reichtum wir erst in jener großen russischen Ausstellung er-
kannten, die 1906 und 1907 durch Europa wanderte und allenthalben Überraschung und
Bewunderung erregte. Der Boden des Zarenreiches treibt auch in der Kunst zahllose hoffnungs-
volle Keime, die nur der Pflege und der Ruhe sicheren Wachstums bedürfen, um aufzublühen.


459. Zeichnung von C. Somov.
(Mir Jskußtwa)

Springer-Osborn, Kunstgeschichte. V. 5. Aufl.

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