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starke Nachwirkung der Kunst des Rubens. Später malte Van Schuppen
anders, wie man das aus den Bildern im Hofmuseum, in der Wiener Aka-
demie und der fürstlich Liechtensteinschen Galerie entnehmen mag. (Auch
dazu eine Erwähnung bei Hagedorn.) — Auf der gegenüberliegenden Seite
zunächst dem Presbyterium Antonio Pellegrini: Heilung des Gicht-
brüchigen, weich und flüssig gemalt (neuestens irrtümlich dem D. Gran zu-
geschrieben). Je eine Farbenskizze zum ganzen Bild hat sich erhalten im
Nationalmuseum zu Wien und im Museum der schönen Künste zu Budapest.
— In der mittleren Nische Sebastiano Riccis Himmelfahrt Mariens, ein
hochbedeutendes Werk, dessen Farbenskizze sich im Museum der schönen
Künste zu Budapest befindet, und endlich als letztes großes Altarbild Dan.
Gran: Der römische Hauptmann. A. Ilg teilte ohne Quellennachweis folgendes
mit: „In den Seitenkapellen sind einige Teile der Architekturdekoration von
Gran oder wenigstens nach Grans Entwürfen vollendet, und außerdem hat
er zwei Altarbilder daselbst gemalt.“ („Mitteilungen des Österreichischen
Museums für Kunst und Industrie“ Februar 1887, S. 282.) De Freddy sagt:
„Le volle delle sudette sei Capelle furon dipinte de Daniele Gran.“ Das
wird eben die Quelle Ilgs gewesen sein. Die Figurenbilder der Kuppeln
in den Nebenkapellen sind sicher von Rottmayr, wie das große Kuppel-
fresko. Unter den kleineren Nebenbildern befinden sich auch Arbeiten von
der Malerin Valeska Reichel aus dem Rahlkreise.
Karmeliterkirche („St. Josef und Sta. Theresia“ in der Taborstraße).
Bedeutungsvoller Bau aus der Zeit von 1623 bis 1627. Altarbilder aus
späteren Zeitabschnitten. Als Maler des Hochaltarbildes mit der Aufnahme
der Heiligen Theresia in den Himmel wird der Kremser Schmidt genannt,
und in der Tat ist das Bild, soweit man es in dem jetzigen verschmutzten
Zustand beurteilen kann, in der temperamentvollen Weise dieses Künstlers
erfunden und mit überlebhaft bewegten Figuren ausgestattet. Das Bild sei 1771
gemalt(Anton Mayer: Der Maler Martin Joh.Schmidt 1879, und Schnerich 1921).
Karmeliterkirche in der Silbergasse des XIX. Bezirkes. Neuer Bau
von 1898 nach Plänen von R. Jordan. Glasgemälde nach Vorbildern des
Fra Angelico, Arbeiten der Beuroner Schule (Schnerich S. 218).
Kostkakapelle in der Kurrentgasse 1 und Steindlgasse 6. Stanislaus
Kostka geweiht. Nur am Gedenktag des Heiligen zugänglich. Die Decken-
malerei der niedrigen Kapelle, bis zur Unkenntlichkeit verrußt, scheint der
ursprünglichen Ausstattung von 1742 anzugehören. Das Altarbild wird als
Werk von Stecher S. J. aus dem Jahr 1840 angegeben und stellt in kleinem
Hochformat die wunderbare Kommunion (oder den Tod) des Titelheiligen
dar. Er betet, und Engel kommen zu ihm heran. Oben die Madonna und
rechts Sankta Barbara. Archaisierende Arbeit. Zur Zeit des De Luca gegen
1779 war dort ein Kostkabild von Spillenberger (De Luca S. 177). Fischer:
Brevis notitia S. 133. (Über die Erhaltung des Stanislaushauses äußerte sich
das Neue Wiener Tagblatt vom 23. Juli 1916.) — Im übrigen die Abschnitte
bei Herzmansky S. 67 und Schnerich S. 102.
Krankenhaus, Allgemeines, Kapelle, Alserstraße. Enthält nur eine
Kopie nach Murillos Missionärmadonna an der Decke und eine der vielen
Kopien nach Kranachs Innsbrucker Madonna.
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starke Nachwirkung der Kunst des Rubens. Später malte Van Schuppen
anders, wie man das aus den Bildern im Hofmuseum, in der Wiener Aka-
demie und der fürstlich Liechtensteinschen Galerie entnehmen mag. (Auch
dazu eine Erwähnung bei Hagedorn.) — Auf der gegenüberliegenden Seite
zunächst dem Presbyterium Antonio Pellegrini: Heilung des Gicht-
brüchigen, weich und flüssig gemalt (neuestens irrtümlich dem D. Gran zu-
geschrieben). Je eine Farbenskizze zum ganzen Bild hat sich erhalten im
Nationalmuseum zu Wien und im Museum der schönen Künste zu Budapest.
— In der mittleren Nische Sebastiano Riccis Himmelfahrt Mariens, ein
hochbedeutendes Werk, dessen Farbenskizze sich im Museum der schönen
Künste zu Budapest befindet, und endlich als letztes großes Altarbild Dan.
Gran: Der römische Hauptmann. A. Ilg teilte ohne Quellennachweis folgendes
mit: „In den Seitenkapellen sind einige Teile der Architekturdekoration von
Gran oder wenigstens nach Grans Entwürfen vollendet, und außerdem hat
er zwei Altarbilder daselbst gemalt.“ („Mitteilungen des Österreichischen
Museums für Kunst und Industrie“ Februar 1887, S. 282.) De Freddy sagt:
„Le volle delle sudette sei Capelle furon dipinte de Daniele Gran.“ Das
wird eben die Quelle Ilgs gewesen sein. Die Figurenbilder der Kuppeln
in den Nebenkapellen sind sicher von Rottmayr, wie das große Kuppel-
fresko. Unter den kleineren Nebenbildern befinden sich auch Arbeiten von
der Malerin Valeska Reichel aus dem Rahlkreise.
Karmeliterkirche („St. Josef und Sta. Theresia“ in der Taborstraße).
Bedeutungsvoller Bau aus der Zeit von 1623 bis 1627. Altarbilder aus
späteren Zeitabschnitten. Als Maler des Hochaltarbildes mit der Aufnahme
der Heiligen Theresia in den Himmel wird der Kremser Schmidt genannt,
und in der Tat ist das Bild, soweit man es in dem jetzigen verschmutzten
Zustand beurteilen kann, in der temperamentvollen Weise dieses Künstlers
erfunden und mit überlebhaft bewegten Figuren ausgestattet. Das Bild sei 1771
gemalt(Anton Mayer: Der Maler Martin Joh.Schmidt 1879, und Schnerich 1921).
Karmeliterkirche in der Silbergasse des XIX. Bezirkes. Neuer Bau
von 1898 nach Plänen von R. Jordan. Glasgemälde nach Vorbildern des
Fra Angelico, Arbeiten der Beuroner Schule (Schnerich S. 218).
Kostkakapelle in der Kurrentgasse 1 und Steindlgasse 6. Stanislaus
Kostka geweiht. Nur am Gedenktag des Heiligen zugänglich. Die Decken-
malerei der niedrigen Kapelle, bis zur Unkenntlichkeit verrußt, scheint der
ursprünglichen Ausstattung von 1742 anzugehören. Das Altarbild wird als
Werk von Stecher S. J. aus dem Jahr 1840 angegeben und stellt in kleinem
Hochformat die wunderbare Kommunion (oder den Tod) des Titelheiligen
dar. Er betet, und Engel kommen zu ihm heran. Oben die Madonna und
rechts Sankta Barbara. Archaisierende Arbeit. Zur Zeit des De Luca gegen
1779 war dort ein Kostkabild von Spillenberger (De Luca S. 177). Fischer:
Brevis notitia S. 133. (Über die Erhaltung des Stanislaushauses äußerte sich
das Neue Wiener Tagblatt vom 23. Juli 1916.) — Im übrigen die Abschnitte
bei Herzmansky S. 67 und Schnerich S. 102.
Krankenhaus, Allgemeines, Kapelle, Alserstraße. Enthält nur eine
Kopie nach Murillos Missionärmadonna an der Decke und eine der vielen
Kopien nach Kranachs Innsbrucker Madonna.
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