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doch gab es dort auch eine Reihe beachtenswerter Gemälde, von denen
einige gute Preise erzielten.
Hermann Kaufmanns: Poststation wurde mit 1,900.000 zugeschlagen,
Isidor Kaufmanns: Talmudunterricht mit 3,500.000, ein Blumenstück von
Franz Xav. Petter mit 3,000.000, Jan Verkoljes Konzert mit abermals
3,000.000. Der nette kleine Waldmüller von 1824: Porträt eines Ehepaares
stieg auf 1,000.000, das Veilchenmädchen von 1865 auf 1,200.000, eine
R. Coswaysche Miniatur auf 1,100.000, zwei J Mansionsche Porträtminiaturen
zusammen auf 1,350.000, ein Emanuel Peter 1,050.000, ein Sir Will. Roß
1,200.000.
BEMERKENSWERTE GEMÄLDE IN DEN WIENER KIRCHEN.
(Fortsetzung und Schluß.)
Salesianerinnenkirche, Mariä Heimsuchung. Grundsteinlegung (nach
L. Fischer, Brev. not. S. 140, und nach anderen) 1717. Nach dem Plan von
Felix Donato Allio J730 vollendet. 1719 geweiht. Auf dem Hochaltar vor-
zügliche Gemälde: Mariä Heimsuchung von Antonio Bellucci mit der
Signatur „Ant:ius Bellucius//F.“, die früher immer verlesen und Bellow, Belau
und anders gedeutet wurde. Oder das Hochaltarbild wird gar dem Van
Schuppen zugeschrieben (hierzu Studien und Skizzen V, S. 17,- Anm.). Vor-
nehme Komposition von einer gewissen, nahezu akademischen Strenge, wie
sie an vielen Bildern Belluccis zu beobachten ist.
Küchelbeckers „allerneueste Nachricht“ (1730), bekanntlich eine sehr
unzuverlässige' Quelle, läßt den Hochaltar von einem Niederländer sein und
fügt hinzu: „Es hat auch Herr Alta Monte etliche Altäre daselbst gemahlet.“
Die Malereien in der Kuppel werden auf Pellegrini bezogen. Auch De Freddy
läßt das Hochaltarbild von einem penello Fiamingo gemalt sein und will
wissen, daß es 800 fl. gekostet hätte.
Er fährt fort: „Ne’due Altari alla mano diritta stanno dipinti San Fran-
cesco dF Sales, e S. Maria Maddalena penitente, e ne’ due altri alla sinistra
v’hanno l’Addolorata con Gesü Cristo deposto dalla croce, e Gesii Cristo
ehe da le chiavi a San Pietro, lavori de’ due celeb’ri pittori Antonio Pelle-
grini, e Martino Altomonte.“ Pellegrini habe auch die Kuppel ge-
malt und dafür 8000 Taler erhalten.
Vorhanden sind davon noch der Franz v. Sales und die ersten drei
Ordensschwestern von einem guten österreichischen Barockisten, ferner Petri
Schlüsselamt und die Beweinung des Heiligen Leichnams, diese in spät-
antwerpener Art gehalten, stark durch Van Dyck beeinflußt. Statt des vierten
Bildes, das De Freddy anführt, ist jetzt ein österreichischer Nazarener:
Christus als Gärtner zu sehen, hart und sauber gemacht, aber von stim-
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