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Zweiter Haupttheil.
Vasen und Lampen.
Vignette über dem zweiten Haupttheil.
Verzierung von einer Mumiendecke, zum Vergleich mit dem auf T. XVIII. vorkommenden Vasen-
ornament aus Athen.
Bei der von den Alten selbst bemerkten Uebereinstimmung des archaischen Styls der Griechen
und Hetrusker mit dem der Aegypter, welche in alten Götterbildern und selbst in den ältesten bemalten
Vasen sich bewährt und auf einen verwandten Ursprung hindeutet, kann es nicht befremden, ein Vorbild
zu dem beliebten, immer wiederholten sogenannten Lotos- und Palmetten-Zierath der Griechen auf
einem altägyptischen Denkmal zu finden, wie denn der Grundzug des ebenso häufigen griechischen
Mäander -Zieraths schon als ein gewöhnliches Zeichen in der Hieroglyphenschrift vorkommt. In vor-
liegender ägyptischer Verzierung, von der das Original mit mehreren Farben gemalt und als eine
Zusammensetzung von abgeschnittenen Blumen behandelt ist, wechselt zwischen den Lotosblumen die
Palmette, bald in ihrer Entfaltung, bald in ihrer Knospe erscheinend, und über Fruchtkörner und Ro-
setten sich erhebend, statt deren die Griechen Schnörkel und Schlingungen zur Verbindung des Ganzen
mit Geschmack anbrachten und dem Zierath das Ansehen der natürlichen Entwickelung bei Beobach-
tung strenger Symmetrie und Harmonie gaben.
Durch die Eigenschaft der Lotospflanze, sich beim Aufgang der Sonne aus dem Wasser zu heben,
bei ihrem Steigen sich allmählig zu öifnen, mit ihrem Sinken die Blätter zusammenzulegen, unterzu-
tauchen und im Wasser zu weilen, bis sie wieder aufgeht, galt sie für das Bild der Schöpfung aus
den Wassern, für das Bild des Heils und des Lebens. Götter und Göttinnen stiegen in Aegypten aus
ihrem Blumenkelch im Nil-Okeanos-Flusse empor. Sie bezeichnete die Wiedergeburt, die Unsterblich-
keit und schmückte als Sinnbild derselben den Knauf des Scepters ägyptischer und griechischer Gott-
heiten. Aus Lotos bestand der Kranz der Isis, eine Lotosblume oder Wasserlilie hielt Aphrodite als
Symbol in der Hand, und ebenso die Göttin Elpis, die Hoffnung. Aber auch auf alle Nilschilfarten
wurde der Name Lotos bezogen *), daher wohl seine manchmal verschiedene Gestaltung.
Vasengemälde
mit schwarzen Figuren auf hellem Grunde, Monochromen und Trichromen*
Taf. IX.
Darstellung dreier Gefässe der ältesten Gattung, die in Griechenland, namentlich zu Athen und
Korinth, gefunden wird, und sowohl durch die blass-röthliche Thonmasse, als durch eigenthümliche,
*) Tzetzes Chil. VI. 74.
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Zweiter Haupttheil.
Vasen und Lampen.
Vignette über dem zweiten Haupttheil.
Verzierung von einer Mumiendecke, zum Vergleich mit dem auf T. XVIII. vorkommenden Vasen-
ornament aus Athen.
Bei der von den Alten selbst bemerkten Uebereinstimmung des archaischen Styls der Griechen
und Hetrusker mit dem der Aegypter, welche in alten Götterbildern und selbst in den ältesten bemalten
Vasen sich bewährt und auf einen verwandten Ursprung hindeutet, kann es nicht befremden, ein Vorbild
zu dem beliebten, immer wiederholten sogenannten Lotos- und Palmetten-Zierath der Griechen auf
einem altägyptischen Denkmal zu finden, wie denn der Grundzug des ebenso häufigen griechischen
Mäander -Zieraths schon als ein gewöhnliches Zeichen in der Hieroglyphenschrift vorkommt. In vor-
liegender ägyptischer Verzierung, von der das Original mit mehreren Farben gemalt und als eine
Zusammensetzung von abgeschnittenen Blumen behandelt ist, wechselt zwischen den Lotosblumen die
Palmette, bald in ihrer Entfaltung, bald in ihrer Knospe erscheinend, und über Fruchtkörner und Ro-
setten sich erhebend, statt deren die Griechen Schnörkel und Schlingungen zur Verbindung des Ganzen
mit Geschmack anbrachten und dem Zierath das Ansehen der natürlichen Entwickelung bei Beobach-
tung strenger Symmetrie und Harmonie gaben.
Durch die Eigenschaft der Lotospflanze, sich beim Aufgang der Sonne aus dem Wasser zu heben,
bei ihrem Steigen sich allmählig zu öifnen, mit ihrem Sinken die Blätter zusammenzulegen, unterzu-
tauchen und im Wasser zu weilen, bis sie wieder aufgeht, galt sie für das Bild der Schöpfung aus
den Wassern, für das Bild des Heils und des Lebens. Götter und Göttinnen stiegen in Aegypten aus
ihrem Blumenkelch im Nil-Okeanos-Flusse empor. Sie bezeichnete die Wiedergeburt, die Unsterblich-
keit und schmückte als Sinnbild derselben den Knauf des Scepters ägyptischer und griechischer Gott-
heiten. Aus Lotos bestand der Kranz der Isis, eine Lotosblume oder Wasserlilie hielt Aphrodite als
Symbol in der Hand, und ebenso die Göttin Elpis, die Hoffnung. Aber auch auf alle Nilschilfarten
wurde der Name Lotos bezogen *), daher wohl seine manchmal verschiedene Gestaltung.
Vasengemälde
mit schwarzen Figuren auf hellem Grunde, Monochromen und Trichromen*
Taf. IX.
Darstellung dreier Gefässe der ältesten Gattung, die in Griechenland, namentlich zu Athen und
Korinth, gefunden wird, und sowohl durch die blass-röthliche Thonmasse, als durch eigenthümliche,
*) Tzetzes Chil. VI. 74.