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VORWORT

, In der vorliegenden Studie habe ich mich bemüht, das Nachleben der
antiken Fabel von Apollo und Daphne in der Geistesgeschichte des Abend-
landes darzustellen. Das Ziel einer eingehenden Berücksichtigung aller Be-
zirke, in denen der Mythos lebendig blieb oder wieder lebendig wurde, schwebte
mir vor, war mir aber nicht erreichbar. Zwar die Werke der bildenden
Kunst vornehmlich zu untersuchen, sowie allgemein die Zeitspanne „um
1800“ nicht zu überschreiten, war von vornherein beabsichtigt, aber gern
hätte ich einige Dinge, wie z. B. die spätmittelalterlichen Moralisationen der
Metamorphosen weiter verfolgt, als es dem Nichtphilologen schließlich gelungen
ist. Hier und auf anderen Gebieten mußte ich mich mit Vorarbeiten und
Hinweisen begnügen und hoffe nur, daß sie anderen bei einer genaueren Er-
forschung nützlich sein möchten; Interesse für das Stoffgebiet bezeugt ja
die Tatsache, daß gleichzeitig zwei Arbeiten über die Schicksale der Fabel
inder antiken Kunst und in der Oper in Angriff genommen und schon abge-
schlossen worden sind.
Die Arbeit bewegt sich in den Bahnen einer kunstgeschichtlichen For-
schungsweise, die vom Ikonographischen aus einerseits zum Allgemein-
Geistigen, andererseits zum Speziell-Künstlerischen vorzudringen versucht,
unter ständiger Bindung ans Historische und unter häufiger Besinnung aufs
Theoretische.
Die Sammlung des sehr verstreuten Materials — es ist natürlich nicht
vollständig, wenn ich auch hoffe, daß Nachträge ihren Platz in meinem Bau
finden werden — war mir nur möglich mit Hilfe vieler, die an meiner Arbeit
freundliches Interesse nahmen. Ich danke in erster Linie Professor Saxl für
seine unermüdliche Hilfsbereitschaft in allen Fragen; für mehrere wissenschaft-
liche Nachweise ferner Dr. Gertrud Bing, Dr. Heinz Brauer, Prof. Eduard
Fraenkel, Prof. Hermann Fränkel, Prof. Walter Friedländer, Dr. Georg
Gronau, Hans D. Gronau, Prof. Alfred Hessel, Dr. Heinz Heydenreich,
Dr. Fritz Kriegbaum, Dr. Wilhelm Herse, Prof. Friedrich Ludwig (f), Dr.Hans
Meier, Dr. Ulrich Middeldorf, Prof. Kurt Müller, Prof. Erwin Panofsky,
Dr. Karl Th. Parker, Dr. Nikolaus Pevsner, Prof. Walter Suchier, Dr. Eli-
sabeth Valentiner, Prof. Graf Vitzthum; für Beschaffung des Bildmaterials
besonders Dr. Lothar Freund und Clara Hertz in der Bibliothek Warburg.
Göttingen, Juni 1932.
Wolfgang Stechow.
 
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