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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0020
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Collodium-Aufnahmen.

Nach jeder dieser Operationen ist gutes sorgfältiges
Waschen Erfordernis. Natürlich muss immer die grösste
Vorsicht walten, um etwaiges Losschwimmen der Schicht oder
sonstige Verletzungen der äusserst empfindlichen Collodiumhaut
zu vermeiden. Bei Platten, die mit einem Untergusse ver-
sehen sind, ist die Gefahr des Abschwimmens zwar fast gänz-
lich ausgeschlossen, doch ist es immerhin möglich, dass sich
bei zu geringer Vorsicht irgend ein Unfall ereignet, der die
vollständige Unbrauchbarkeit der Platte herbeiführt.
Ist ein Negativ nicht vollständig glasklar, so verwerfe
man es lieber, ehe man sich nachher beim Uebertrag auf
Metall unendliche Schwierigkeiten bereitet, welche durch das
Negativ vermieden werden können.

Abziehen eines Negativs. Sollen Negative abgezogen
werden, was für die Zinkätzung, falls man bei der Aufnahme
nicht durch das Prisma arbeitet, unerlässlich ist, so wird das
halbtrockene Negativ mit Ledercollodium oder besser mit
Gelatine überzogen.
Die Gelatineschicht stellt man sich folgendermassen her:
1000 gr gute Gelatine lässt man in 400 ccm destilliertem
Wasser */2—1 Stunde quellen und löst dann durch Einsetzen
in ein Wasserbad bei 70—80° C. Dann fügt man unter Um-
rühren 10 ccm Glycerin, 100 ccm Alkohol portionenweise und


Fig. 2. Nivelliergestell.

4 Tropfen Karbolsäure hinzu, filtriert durch vorher mit heissem
Wasser ausgewaschenen Flanell, und trägt diese Mischung
heiss auf die auf einem Nivelliergestell (Fig. 2) liegende Platte
 
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