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Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0064
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52 Aetzen der Zinkplatten.
Zinkplatte fallen und verreibt, nachdem die Farbe erkaltet ist,
gleichmässig, uni zu sehen, ob die Farbe nicht zu fest und
gut gemischt ist.
Ist die Farbe gut, so giesst man sie unter Umrühren in
eine Blechbüchse und lässt erkalten. Versäumt man das Rühren,
so scheidet sich beim Erkalten Fett aus.
Ein nussgrosses Stück dieser Farbe wird mit etwas mittel-
starkem Steindruckfirnis gleichmässig auf einem Farbstein ver-
rieben und mit der Rauhwalze gleichmässig ausgewalzt.
Ist also die Platte mit der Aetzfarbe gut eingewalzt, so
trockhet man mit dem Blasebalg und stäubt dann mit einer
Mischung von
5 Teilen Burgunderharz
1 Teil gelbes Wachs
ein (siehe Chromalbuminmethode). Das überflüssige Pulver
wird mit Watte oder Blasebalg entfernt und dann erhitzt man
die Platte, bis die grauen Striche der Zeichnung matt und
schwarzkörnig aussehen.
Das Einwalzen, Einstauben und Anschmelzen hat den
Zweck, die erhabenen Linien und die Ränder derselben vor
der Aetze zu schützen. Die Farbe muss also an den Rändern
der Linien heruntergelaufen sein. Auf dieses hin betrachtet
man sich die Platte noch einmal mit der Lupe. Ist es der
Fall, so ätzt man wieder einige Minuten in drei Procent Sal-
petersäurelösung.
Die Platte wird jetzt mit dünnerer Farbe als vorher ein-
gewalzt, nachdem sie wieder mit Gummilösung abgerieben
worden ist. Ueberhaupt muss die Behandlung mit Gummi-
lösung vor jedem Einwalzen geschehen. Dann wird wie vor-
her eingestaubt, angeschmolzen und in fünf Procent Salpeter-
säure vier bis fünf Minuten lang geätzt.
Das Relief, welches die Platte nach diesen drei Aetzungen
zeigt, hat immer mehr an Tiefe zugenommen.
Die Platte wird nun wieder gummiert und abgummiert
und mit noch dünnerer Farbe wie vorher und noch mehr Druck
eingewalzt.
 
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