Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Studia Wilanowskie — 20.2012

DOI Artikel:
Pietsch, Ulrich: Bemerkungen zum Forschungsprojekt „Meissener Porzellan im 18. Jh. für den Adel und die Aristokratie in Polen“
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35075#0161

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ist jedoch nicht immer einfach zu klaren, denn
es wurden PorzeHane zwischen dem Dresdner
und dem Warschauer Hof gelegentlich hin- und
hertransportiert, obwohl das Tafelgeschirr der
Hofkuche in Dresden mit KHK und das der Hof-
kuche in Warschau mit KHKW beziehungsweise
der beiden Hofkonditoreien mit KHC oder KHCW
bezeichnet ist.
Ein Beispiei fur einen Porzeiiantransfer zwischen
Dresden und Warschau sowie zuruck nach
Dresden ist das Tafelservice, welches der sach-
sische Kurfurst und polnische Kónig August Hi.
fur sein Residenzschloss in Warschau besteiit
hat." Dies ist durch die Markierung K.H.C.W fur
„Kónigiiche Hof Conditorey Warschau" belegt,
in der die betreffenden GefaFe aufbewahrt


«S. 121,122

_]Abb. 2 I GrojSe Sc/iaie aas
dem Krómmgsserv;ce, Meissen, urn i734

wurden. im Inventar des Oberhofmarschallamtes des Jah-
res 1750 ist die Lieferung dieses Services nach Warschau
vermerkt. Demnach bestand es aus 30 Schusseln Nr. 4, 60
Schusseln Nr. 2, 43 Kompottschaien bzw. Saladieren, 64 Tel-
lern, 10 ovalen Terrinen, 10 ovalen Schusseln mit Griffen,
196 Blumen-Tópfen mit weiten Halsen, 165 Blumen-Tópfen
mit spitzigen Halsen. Am 31. August 1750 kamen noch 39
Ca^fee Copgen und ebenso viele Scba/gen aus dem Dresdner
Porzellanlager hinzu.'^ Spater verschenkte der Kónig einen
kleineren Teil des Services an die polnischen Grafen Potocki
in Krzeszowice, wahrend der gróKere Teil nach seinem Tode
1763 nach Dresden zurtickgebracht wurde.
Den erhaltenen Porzellanen dieses Themenbereichs lassen sich
haufig die Schriftquellen uber die Lieferung an den Auftrag-
geber oder den Beschenkten gegenuberstellen, wie dies an
den genannten Beispielen nachvollziehbar ist. Andererseits
existieren {edoch auch Archivalien, denen sich keine Porzella-
ne zuordnen lassen und andererseits PorzeHane, zu denen die
entsprechenden Dokumente fehlen. So wird es die vordringli-
che Aufgabe des Forschungsprojektes sein, beides - die archi-
valischen Belege wie die PorzeHane - zu sichten, zu dokumen-
tieren und auszuwerten. Danach muss uber die publizistische
Verbreitung der Forschungsergebnisse entschieden werden,
die entweder in einer Buchpublikation oder in einer Ausstel-
lung der Óffentlichkeit vorgestellt werden kónnen.

UntertMn!'g/:e!'t geHę/ert
worden Marty / 6.
t. St7? Ca4fee-Xanne^ t. St^. Tdee-
7729. Den Cdoco^ade, Tdee und
C/dadni'.
" Vg). C. Boltz, H. Chojnacka, Fota
Nationa! de farsowe 19 (1978),
Nr. 3, S. 74-84.
" HStA, TX1, Nr. 61,

BEMERKUNGEN ZUM FORSCHUNCSPROjERT...
 
Annotationen