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Studia Wilanowskie — 20.2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.35075#0291

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Die Republik Polen blieb 66 Jahre lang
(1697-1763) in Personalunion mit Sachsen.
Sie bildete fur Sachsen einen enormen und
sehr attraktiven Absatzmarkt. Das polnische
Adel bestelłte massenweise Erzeugnisse
der kurfurstlichen Porzellanmanufaktur
in Meissen. Die Modę darauf wurde durch
Patronatsbeziehungen mit dem Wettiner
Hof noch verstarkt. (...) Aus dem Gefuhl
eines Wissensmangels tiber den Umfang des
Phanomens entstand das zweiteilige Projekt,
dessen erster Teii in der Bestandsaufnahme
alier Meissener Sammlungen poinischer
Museen besteht. (...) Eine Krónung der
kollektiven Bemuhungen kónnte eine
Aussteilung der fur die Darbietung von
polnisch-sachsischen Verbindungen
reprasentativer Erzeugnisse sein, wie auch
zweisprachige Quellenpublikationen und
eine zusammenfassende Veróffentlichung.
Pawef /as/mnis
Bereits ais sich wegen schwerer
Krankheiten der baldige Tod Augusts II.
abzuzeichnen begann, wurde die Thronfolge
seines Sohnes durch die Intensivierung der
politischen Beziehungen zum polnischen
Adel und Klerus sowie zur rómischen
Kurie vorbereitet. So erhielten verschiedene
polnische Adlige und Kleriker sowie auch
rómische Kardinale und der Papst im Vorfeld
und im Nachgang der Konigswahl zahlreiche
Geschenke aus Meissener Porzellan. Diese
weckten schlieKlich die Begierde fur weitere
Bestellungen ah die sachsische Manufaktur,
so dass es schon bald zu einer weitreichenden
Verbreitung des „weihen Goldes" auch
in Polen kam. (...) Unser gemeinsames
polnisch-deutsches Forschungsprojekt
(...) wird sich mit der Problematik
der herrschaftlichen Reprasentation
wahrend der sachsisch-polnischen Union
auseinandersetzen und sich dabei auf das
Gebiet konzentrieren, welches sich ais
einzigartige sachsische Kulturleistung
und erstrangiges Statussymbol, politisches
Prestigeobjekt und Wirtschaftsfaktor
erweisen sollte: das Meissener Porzellan.

U/rich Pietscb

A
 
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