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Studia Wilanowskie — 20.2012

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Załęska, Wanda: Die Sammlung des Meissener Porzellans im Nationalmuseum in Warschau – Forschungsstand und –bedürfnisse
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https://doi.org/10.11588/diglit.35075#0211

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des 18. Jh. ausgefuhrt wurden: von Johann Auffenwerth, seiner
Tochter Sabina, Bartholomaus und Abraham Seuter und dem
Dresdner Maler Johann Georg Funcke."
In der Gruppe der GefaKe auf das 1. Drittel des 18. Jh. datiert,
mit farbigen Miniaturen mit europaischer Thematik, ausgefuhrt
von „Hausmalern" (6 Objekte), am interessantesten erscheint die
Zuckerdose mit monochromer Miniatur Sc/iacbern mit der Liebe,
die Gustav Pazaurek mit der Werkstatt von Johann Auffenwerth
in Augsburg verbindet und welche um 1725 datiert wirdT
Die nachste Gruppe bilden 3 kleine Schalen und eine Tasse, mit
Unterschalen, 2 Schiisseln und eine Kanne mit der Dekoration
in Mixte-Technik^, die auf das 2. Viertel des 18. Jh. datiert und
mit FJ. Ferner und seiner Werkstatt verbunden werden. Farbige
Miniaturen mit Blumenmotiven, Architektur und Genrebildern
erganzen die Untergłasurkobalt-Dekorationen im ostasiatischen
Stil, u.a. mitFeis and Fogei-Dekor.'°
Funf GefaKe aus dem friihen weiKen Bóttgerporzellan mit Relief-
dekor (auch mit Bełagen von Johann Jacob Irminger) bedurfen -
mindestens in zwei Fallen - einer Datierungsbestatigung.
HI. Porzellan mit Hóro/dtma/erei-Miniaturdekoration
Eine wichtige Erganzung der 2. Gruppe ist das auf das 2.-3. Vier-
tel des 18. Jh. datierte Porzellan mit vergoldetem Spitzendekor
und farbigen Genreminiaturen, ais Horoidtmaierei bezeichnet,
angebracht auf weiKen Feldern, die ais Reserven auf farbigen
GefaKe-Fonds (Fondporzedan) hinterlassen wurden. Dieses re-
prasentiert ein hohes Kunstniveau und illustriert vortrefRich die
Entwickłung der von J.G. Hóroldt ausgearbeiteten Miniaturen-
Stiiistik im ostasiatischem Stil, welche in der von ihm geleiteten
Werkstatt in der Meissener Manufaktur beinahe ein ganzes Jahr-
hundert lang eingesetzt wurde." Unter den 45 GefaEen (Tassen
und kleine Schalen mit Unterschalen, Milchbecher, Kannchen,
Pots ó creme, Teebuchsen, Zuckerbuchsen, zwei Spulschiisseln,
Blumenvase) mit der Hóroldtmalerei zeichnen sich zwei Teekan-
nen und zwei Buchsen aus, mit Kobaltblauen Buchstaben K.P.M.
und Schwertern signiert'-; die Marken erlauben eine Datierung
um 1724/1725. Das spateste in der Gruppe ist das 24 Sttick zah-
lende Dessertservice mit dem Prunus-Dekor im Relief und Minia-
turen im Hóroidt-Stil, datiert auf das 3.-4. Yiertel des 18. Jh.'^

^ Inv.-Nr. 74855/ab, Veroff.:
Brestau [um 1940], Taf. 387;
tnv.-Nr. 74856/1-6, 74857/1-4,
124333, SZC 2874/1-2,
SZC 268/ab.
" lnv.-Nr. SZC 220/ab;
Veroff.: G.E. Pazaurek,
2. Ausg., Stuttgart 1971;
Bd. 1, S. 117-118, Abb. 88-89.
Inv.-Nr. 20965, 127223-
127224, 43638/1-2,
32251/1-2, SZC 240/1-2,
SZC 2725/1-2; die fruhesten
1735 datiert.
'2 Inv.-Nr. 124337, SZC 271/ab,
SZC 1224/ab, SZC 231/ab.
'3 !nv.-Nr. 74871/1-24; ein

IV. Porzellan mit marken oder Eigentumskennzeichnungen
(sog. Johanneums-Sammlung, sog. AR-vasen, Service mit
den K.H.C.W., K.H.C., SAR)
Die Gruppe umfasst 31 Objekte. Zehn GefaKe (3 Eisbecher, Tasse,
2 Untertassen, kleine Schale mit Unterschale, Platte und Teller),
mit einer Dekoration im Kabiemon-Stil, ubernommen von dem

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DtE SAMMLUNG DES MEiSSENERPORZELLANS...
 
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