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TAFEL 24.

PLAN DER SUEDLICHEN RUINENGRUPPE PUMAPUNGU.

D as Ruinengebiet von Pumapungu liegt nach Südwest, wie durch einen Pfeil im Plane Taf. 2 ange-
deutet ist, circa V-J2 Kilometer von der nördlichen Ruinengruppe entfernt. Dadurch ist es geschehen, dass sich
die Ruinen, von denen ein Theil immerhin nicht unbeträchtlich aus der Ebene hervortritt, den Blicken sonst
geübter Reisender entzogen haben.

Das Ruinengebiet von Pumapungu ist an Umfang kleiner als das nördliche: es umfasst etwa nur 1 Hektar
Bodenfläche. Seine Ruinen bildeten anscheinend zusammen ein Werk, nicht verschiedene, wie bei der nördlichen
Ruinengruppe. An Bedeutung stehen jedoch diese südlichen Ruinen, gegenüber denen der nördlichen, in keiner
Weise zurück, überragen sie sogar in der Menge des architektonischen Materiales.

Die vorhandenen Reste bildeten annähernd ein Quadrat, von circa. 100 Meter Länge an jeder Seite.
Dieses Quadrat ist in ähnlicher Weise nach den Himmelsrichtungen orientirt, wie es schon bei Ak-kapana an-
gegeben wurde. Innerhalb dieses quadratischen Gebietes bemerkt man eine Zweitheiligkeit des Werkes. Der
grössere westliche Theil besteht aus einem Erdwerke, der kleinere, östlich angrenzende, aus dem Reste von
Steinbauten.

Das Erdwerk dürfte als eine natürliche, künstlich umgestaltete Bodenerhebung zu betrachten sein, und
hat die Form eines hufeisenförmigen Walles mit drei ziemlich geradlinig begrenzten, rechtwinkelig zusammen-
stossenden Theilen. Der mittlere ist gegen Westen gerichtet, so dass die Hufeisenform des Walles ihre Oeffming
nach Osten kehrt. Der mittlere Theil hat auf dem Kamme etwa 110 Meter Länge und 30—40 Meter Breite.
Der nördliche und der südliche Theil sind schmäler und kürzer; ihre Breite überschreitet an den Enden 25
Meter nicht. Indem der ganze hufeisenförmige Wall von Ost nach West circa 80 Meter Länge besitzt, treten
der nördliche und südliche Schenkel des Walles nur etwa 40 Meter über den mittleren Theil nach Osten hervor.

Der Abfall des Walles ist nach den verschiedenen Seiten ungleich. Acht bis zehn Meter beträgt die
Höhe des Abhanges nach aussen, nur etwa 6 Meter nach innen zu. Die von dem hufeisenförmigen Walle einge-
schlossene Fläche muss also höher liegen als die ihn aussen umgebende; der Wall fällt steil nach Westen ab,
nach Osten an dem nördlichen und südlichen Theile allmählicher (Taf. 25 und 26). Die Senkung des Walles
nach innen verläuft in einen kleinen Wassertümpel.

Von Steinbauten ist bis jetzt nur auf dem mittleren Theile des Walles ein circa 10 Meter langes Stück
Mauer aufgefunden worden.

Den merkwürdigsten Theil der Ruinen bilden jedoch die Reste der Steinbauwerke, welche sich zwischen
den äussersten östlichen Enden der Schenkel des Walles so ausdehnen, dass sie gemeinsam mit dem Walle
einen hofartigen Raum abschliessen.

Die Reste bestehen aus noch an Ort und Stelle befindlichen Theilen einer oder mehrerer Plateformen
(A a a1 a2, B b, C, D d d1 d2) und zerstreut zwischen ihnen Hegenden ganzen, oder abgebrochenen Blöcken,
welche nach Grösse, Form und Bearbeitung eine ausserordentliche Mannigfaltigkeit zeigen. Man gewahrt da
eine ganze Anzahl theils grösserer, theils kleinerer Trümmer von monolithischen Thoren (Plan: I, I, II, III, III),
mehrere grosse plattenförmige Steine, von welchen, neben anderen, g eine sehr grosse und sehr regelmässig
bearbeitete Lavaplatte ist. Man gewahrt ferner eine grosse Zahl kleinerer, aber regelmässig bearbeiteter Steine,
 
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