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solche mit kleinen thorartigen Ausarbeitungen (Taf. 25: p, Taf. 26: 1), Steine mit muldenartigen Vertiefungen
(Taf. 25 u. 26: o), Steine mit kreuzartigen Ornamenten (z. B. Taf. 26: n), Steine mit kleinen Nischen und dick
erhabenen Leisten an ihrer Rückseite (Taf. 36 Fig. 3—5) und ungezählte andere Formen, von welchen Taf.
36, 37 und 38 nur wenige Beispiele wiedergeben. Bei i liegt der säulenförmige Block Taf. 39 Fig. 32.

Im gegenwärtigen Zustande der Ruinen zeigt sich also grosse Regellosigkeit. Unverkennbar ist, dass
die hier geplanten Bauwerke nie fertig geworden sind. Allem Anscheine nach ist die Baustätte schon ver-
lassen worden zu einem Zeitpunkte, als erst einige mächtige Baustücke dem Plane gemäss angeordnet waren,
während andere zahlreiche Baustücke von verschiedener Grösse noch wirr umherstanden.

Das unfertig verlassene Werk ist durch Menschenhände und die Einflüsse der Atmosphärilien, dann im
Laufe der Zeit noch weiter zerstört worden. Die grossen Steine der Plateform, welche einst wohl frei gelegen haben,
sind jetzt zum Theil bis zu ihrem oberen Rande von Erde umgeben. Aehnliche Verschüttungen gewahrt man
an anderen Steinen (z. B. an x auf Taf. 25), die also gleichfalls seit fernen Zeiten nicht von ihrem Orte bewegt
worden sind. Zwischen den Steinen B und D läuft eine grosse Vertiefung nach Westen durch. Sie dürfte von
neueren Ausgrabungen herrühren. Grosse Blöcke, wie C, e, g, sind in dieselbe wie in eine Versenkung hinein-
gestürzt. Ferner sind viele kleinere Blöcke von ihrem früheren Orte weggeführt, und anderswo aufgestellt wor-
den, wie aus ihrem Stande auf modernem Ruinenboden hervorgellt. Dies scheint insbesondere für die jetzt bei
h h in Reihen gestellten kleineren Blöcke gelten zu müssen. Der Mühlstein, welcher bei k zwischen den Rui-
nen liegt und vermuthlich aus altem Materiale angefertigt ist, bildet eines der Beispiele für die zerstörenden
Eingriffe in neuer Zeit.

Ueber die Form der geplanten Bauten kann nach der Mannigfaltigkeit und der befremdlichen Form
der meisten Baustücke nicht geurtheilt werden. Auch die angefangenen Theile des Baues geben wesentlich
nur Räthsel zur Lösung auf, ohne selbst Lösungen zu bieten.

Die plateformartigen Theile (A a a1 a2, B b, 0, D d d1 d2) bilden gegenwärtig, sowohl nach ihrem Um-
fange wie nach ihrer Bedeutung, den wichtigsten Theil der steinernen Reste. Sie bedecken eine Fläche von
circa 42 Meter Länge und circa 7 Meter Breite und bestehen nur aus wenigen, im Umfange mächtigen, frei
über dem Erdboden hervortretenden Sandsteinblöcken. Gegenwärtig bildet der Plateformbau drei Glieder,
welche in der Richtung von Nord nach Süd an einander gereiht sind.

Die Steine, welche diese Glieder zusammensetzen, sind auf Tafel 27 mit ihren Massen wiedergegeben
und mit den dem Plane entsprechenden Buchstaben bezeichnet. Das zweite Glied, B, ist 4.70 Meter von dem
ersten, A, entfernt. Auf den Stein B folgt nach Süden zu der in der Vertiefung zwischen B und D fast ganz
eingesunkene Stein C (Taf. 27 Fig. 3). Der Abstand von G bis D beträgt 3.30 Meter. Im Ganzen summirt
sich der Abstand vom nördlichen Ende des Steines a1 bis zum südlichen Ende des Steines D auf circa 42 Meter.
Diese drei Glieder befinden sich sämmtlich in einem Niveau, soweit sich nicht einzelne ihrer Steine nach-
träglich gesenkt haben. In dieses gleichartige Niveau waren die Steine trotz der verschiedenen Stärke, welche
sie besitzen, gebracht.

Die drei Plateformglieder zeigen auch sonst eine weitgehende Uebereinstimmung ihrer Verhältnisse. Jedes
von ihnen bestellt der Hauptsache nach aus zwei grossen Steinen, von denen der eine den östlichen Theil und
den ganzen östlichen Rand, der andere den westlichen Theil und den ganzen westlichen Rand des Baues bildet.
Sie schliessen an diesem östlichen und an diesem westlichen Rande alle ziemlich geradlinig ab, während die
gegen einander gekehrten inneren Begrenzungen schräg (Bb), oder sogar ganz unregehnässig und bruchartig
sind (A a, D d).

Die östlichen Hauptsteine (einschliesslich C) zeigen in übereinstimmender Weise bankartig erhöhte
Theile, an welchen wiederum sitzartige Flächen vertieft ausgearbeitet sind. Die sitzartigeii Flächen kehren
sich bei sämmtlichen Steinen, A B C D, nach Westen. Die bankartigen Erhöhungen haben (A B D) einerlei
Höhe, ähnliche Breite, sie bilden über A B C D weg eine Reihe und schliessen bei den Steinen A B D nach
Ost ziemlich genau in einer Linie mit einander ab. Die Längen der sogenannten Sitzflächen zeigen die ge-
nauesten Uebereinstimmungen.
 
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