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Sturm, Leonhard Christoph
Leonhard Christoph Sturms Vollständige Anweisung, Alle Arten von regularen Pracht-Gebäuden nach gewissen Reguln zu erfinden, auszutheilen und auszuzieren: Benebst Einer gedoppelten Vorstellung der Sechs Ordnungen der Bau-Kunst ...; Daß demnach Dieses Werck des berühmten Nicolai Goldmanns gantzes zweyte Buch, und noch über dieses eine grosse Anzahl nutzlicher Verbesserungen und Vermehrungen mit darleget — Augspurg: Wolff, 1717 [VD18 12337129-001]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.62404#0023

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Der Joniſchen Ordnung Kennzeichen ſeyn / ein einiges Reifflein / im Fuſſe de,
Saͤulenſtuhls / und eines im Deckel / oder / ein Kehlleiſten am Fuß und 1 75
und noch eine Wulſt an dem letztern. Der Wuͤrffel konnte durch eine angefuͤgte
Tafel, welche mit einem Kehlleiſten / beſſer mit einem Holleiſten umbgeben iſt / kaͤnntlich
fuse a werden. Der Saͤulenfuß hat ſonſt eben die Glieder des Doriſchen Saͤulen-
uſſes / auſſer daß die Einziehung / oben ſenckrecht mit dem ſenckrechten Durchmeſſer des O⸗
berpfuhles endet und uber dem Saulenfuſſe unten am Stammen ein Reifflein: jedoch
hat der Unterpfuhl kein Reifflein oben; beſſer aber wird er unterſchieden damit /
daß er zwey Pfuhl / die Doriſche nur einen hat. Der Stamm kan Außhoͤhlun-
gen mit Zwiſchen⸗Staͤben haben / jene koͤnnen mit einem Drittheil Circul beſchrieben ſeyn /
aber die Zwiſchen Staͤbe ſind einen Drittheil derſelben breit. Der Knauf iſt mit groſſen

/

Der Joni
ſchen


balcken / hat unter dem Uberſchlag einen ſchlechten Kehl⸗Leiſten / nemlich ohne ein unterge-
zogenes Reifflein / oder / beſſer einen Wulſt / der das Mittel zwiſchen dem Hohlleiſten
und Kehl⸗Leiſten haͤlt. Der Vorten kan allezeit oben einen ſchmalen Überſchlag / mit
einem Ablauffe darunter haben. Der Krantz hat alsbald uͤber dem Krantz⸗Leiſten einen
ſchlechten Kehlleiſten. Die Kaͤmpffer / kleine Saͤulen⸗Stuͤhle und Raͤhmen werden durch
ihren ſchlechten KehlLeiſten / beſſer durch einen Hohl⸗Leiſten erkannt.

Der Neuen Ordnung Kenn Zeichen ſeyn / an ſtatt des ablauffenden


ziehung darunter / dagegen auch der Pfuhl unter der Sturtz⸗Rinnen hinweg


Fuß der Saͤulen eine Sturtz⸗Ninne unter der Einziehung / an dem Unter-
Balcken zu oberſt ein Wulſt zwiſchen einem Riemen und dem Überſchlag /
an dem Krantz erſtlich Sparren Koͤpffe mit zwey glatten Streiffen unmit-

4.
Der Neuen.


zwey Riemen ein Stab in dem Fuß und in dem Deckel des Saͤulen⸗Stuhls /



ſeyn. Der Knauff hat vier Schnecken an den Ecken / und vier an der Mit-


iſt ein Stab zwiſchen beyden Streiffen / uber dem Borten auch ein Stab / in
dem Krantz uͤber dem Krantz⸗Leiſten ein Stab mit einem Riemen. Wenn
eine Taffel an den Wuͤrffel kommt / kan ſie auch mit einem Riemen und
Stab eingefaſſet werden. Die Kaͤmpffer / kleine Saͤulen⸗Stuͤhle und Raͤh⸗
men werden zu oberſt bloß durch einen Kehl⸗Leiſten unterſchieden.

Der Römiſchen Ordnung Kennzeichen ſeyn. Im Abſatze eine Einziehung mit ei-
nem Ober⸗Pfuhl / und ein Riemlein / zwiſchen beyhden: Im Deckel zwey Reifflein / eines
unter dem Kropff⸗Leiſten / das andere uͤber dem Krantz⸗Leiſten. Der Wuͤrffel kan eine
angefuͤgte Taffel haben / welche mit einem Kehl⸗Leiſten / der da mit einem Reifflein unter-
zogen iſt / umgeben wird. Der Saͤulen⸗Fuß hat uͤber dem Unter⸗Pfuhle ein Reifflein /
und unter dem Ober⸗Pfuhle eines. Der Stamm kan Aushoͤhlungen haben / nach
einem drittheil Kreyſe eingetieffet / aber alſo / daß die Zwiſchen⸗Staͤbe nur den vierdten
Theil deroſelben Breite beſitzen. Die Knaͤuffe haben zwey Reyhen aufrechtſtehende Blaͤt⸗
ter / und vier paar Schnecken. Der Unterbalcke hat oben unter dem Unterſchlage einen
Kehl⸗eiſten / der mit einem Reifflein unterzogen iſt. Und uͤber dieſes drey Streif-
fen / ſo durch Staͤbe unterſchieden werden. Der Borten wird oben mit einem
ſchlechten Reifflein (nemlich ohne Riemlein) gekrönet / oder auch mit einem Riemlein
darunter / der Krantz hat uͤber dem Krantz⸗Leiſten einen Kehl⸗Leiſten und Stab!
oder / beſſer einen bloſſen Kehl⸗Leiſten. Die Kaͤmpffer / kleine Saͤulen⸗Stuͤhle und


In der Corinthiſchen Ordnung koͤnnen folgende Kennzeichen 115 Im Fuſſe des
Saͤulen⸗Stuhls ein Kehl⸗Leiſten / und eine Einziehung. Der Wuͤrffel leidet eine angefüͤg⸗
te Taffel / welche mit einem Hohl⸗ und Kehl⸗Leiſten / und noch mit einem Reifflein darzu
umfaſſet iſt. Der Deckel hat oben einen Hohl-eiſten und KehlsLeiſten. Der Saͤulen-
Juß hat ein Reifflein unter dem Ober⸗Pfuhle / 5 lieber zwey Einziehungen mit

zwey

5.
Der Roͤmz-
ſchen.

©
Der Corin-
thiſchen.
 
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