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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Trierer Jahresberichte: Vereinsgabe d. Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — NF 3.1910(1911)

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Jahresbericht der Gesellschaft für nützliche Forschungen für das Jahr 1. April 1909 bis 31. März 1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.44042#0013
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Jahresbericht
der
Gesellschaft für nützliche Forschungen
für das Jahr 1. April 1909 bis 31. März 1910.

Sommer 1909.
Montag, den 24. Mai. Mitgliederversammlung. Der Jahres-
bericht des 1. Sekretärs Dr. Krüger und der Kassenbericht des Rechners
Fr. V. Lintz für 1908 werden genehmigt.
Zu den Druckkosten für die Festschrift der Gesellschaft zum Denkmal-
pflegetag in Trier (v. Behr, Die römischen Baudenkmäler in und um Trier.
S.-A. aus Trierer Jahresberichte I), sollen vom Herrn Regierungspräsidenten
600 Mk. Zuschuss erbeten werden.
Der Kassenbericht soll alljährlich im Jahresbericht abgedruckt werden.
Durch die Versendung der Werbeschreihen sind ca. 50 neue Mitglieder
gewonnen worden. Die Erhöhung des Beitrags der auswärtigen Mitglieder
auf 3 Mk. hat bis jetzt keine Austritte zur Folge gehabt. Die Zahl der
Mitglieder beträgt jetzt in Trier 218, auswärts 223.
Das ausgeschiedene ordentliche Mitglied Herr Steingröver wird zum
Ehrenmitglied ernannt. An seine Stelle und für das verstorbene Mitglied,
Herr Gymnasialdirektor Broicher, werden die Herren Bankier Adrian Reverchon
und Stadtbaurat Schilling gewählt.
Laut einem Schreiben des Herrn Regierungspräsidenten ist für die der
Gesellschaft gehörige Ruine der römischen Villa von Conz die Einfassung
durch ein Gitter und die Anbringung einiger Ziersträucher erwünscht. Die
Gesellschaft erklärt sich dazu bereit und erwartet einen Kostenanschlag durch
den zuständigen Kreisbauinspektor.
Der Sommerausflug soll im Hinblick auf den bevorstehenden Denkmal-
pflegetag in engeren Grenzen gehalten werden. Es wird für Samstag, den
12. Juni, Nachmittags, ein Besuch der römischen Villa von Nennig in Aus-
sicht genommen.
Samstag, den 12. Juni. Ausflug nach Nennig.
In der römischen Villa zu Nennig erläuterte Dr. Krüger die einzelnen Bilder des
Mosaikbodens und gab dann eine Schilderung, wie die Villa im Einzelnen gebaut war Die
Ausführungen beruhten vor allem auf dem alten Ausgrabungsbericht des Geh. Baurats
Seyffarth, dei’ lange verschollen war, jetzt aber aus Privatbesitz für das Provinzialmuseum
hatte erworben werden können. Nach den Darstellungen römischer Luxusvillen auf pom-
pejanischen Wandgemälden hatte Regierungsbauführer Schalkenbach unter Leitung von
Baurat v. Behr eine Rekonstruktionszeichnung der Villa entworfen, die vorgelegt wurde.
Ein Rundgang durch die ja leider nur zum kleinen Teil freiliegende und nicht sehr über-
sichtliche Ruine beschloss die Führung. Der Abend wurde auf dem jenseitigen Moselufer
in dem hochgelegenen Garten des Hotel Bellevue verbracht.
 
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