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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Trierer Jahresberichte: Vereinsgabe d. Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — NF 3.1910(1911)

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Boutron, Felix: Die Römischen Bäder in Trier
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https://doi.org/10.11588/diglit.44042#0084
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Die Römischen Bäder in Trier.
Vortrag von Architekt Felix Boutron zu Paris, gehalten in Trier am 27.Nov. 1899.
(Hierzu Taf. V—VII.)
Trier war zu Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. die volkreichste Stadt Galliens,
die wahre Hauptstadt. Nach der Neuordnung des römischen Reiches durch Kaiser
Diokletian hatte der Cäsar Constantius Clilorus seinen Sitz dahin verlegt; sein Solin
Constantinus schmückte Trier mit Prachtbauten, die der Redner Eumenius mit hohen
Worten preist. Unmöglich können in einer Römerstadt von solcher Bedeutung Thermen,
grossartig angelegte öffentliche Bäder gefehlt haben.


Abb. 21. Innenansicht der Thermen-Ruine bis zum Jahre 1610. (Zeichnung von Alexander Wiltheim).

Mehrere der grossen Römerbauten in Trier hat man nun nacheinander für die
Bäder angesprochen. Zunächst das unter dem Namen Basilika bekannte Gebäude, ein
Irrtum, der leicht zu erklären ist, da man vor der Westwand Heizvorrichtungen fand,
von denen Leitungen in den Bau gingen. Aber diesen weiten Raum ohne jegliche
Unterabteilungen als Thermen deuten zu wollen, ging nicht gut an. Man liess daher
diese Ansicht fallen und suchte die Bäder in dem Gebäude, das jetzt als der römische
Kaiserpalast gilt. Dieser Palast, dessen Mauerwerk ganz aus kleinen Steinen mit
 
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